Ein bestens aufgelegter Trévon Hughes reicht nicht gegen die EWE Baskets Oldenburg – Trier fährt trotz tollem Endspurt mit einer 81:75-Niederlage nach Hause.
Nur Optimisten erwarten einen Sieg gegen den Vizemeister, doch wie heißt es so schön: Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Dachte sich wohl auch Trévon Hughes, der mit 30 Punkten alles tat, um die Trier gegen Oldenburg im Spiel zu halten.
Die Gastgeber machten es der TBB nicht leicht, kontrollierten das Spiel von Beginn an mit Tempo und Treffsicherheit. Ex-Trierer Dru Joyce gab den „klassischen“ Point Guard, verteilte bei nur zwei Punkten ganze zwölf Assists an die Herren Jenkins, Paulding, und Crosariol, die ihr Team schnell mit in Führung warfen. Das erste Viertel gab Trier schon mit 27:18 ab, musste zu Beginn des zweiten auch noch einen 7:0-Lauf hinnehmen. Trévon Hughes stemmte sich dagegen, bekam aber nur wenig Hilfe; eine generell schwache Freiwurfquote tat ihr Übriges. Glück im Unglück für Trier, dass Oldenburg nicht auch noch die freien Dreier traf – so ging es mit elf Punkten Rückstand (47:36) noch einigermaßen aussichtsreich in die zweite Halbzeit. Stefan „Steps“ Schmidt (11 Punkte) untermauerte seine persönlichen Aufwärtstrend mit zwei wichtigen Zählern zu Beginn des dritten Viertels, machte den Rückstand kurz einstellig. Da Andi Seiferth wegen anhaltender Knieprobleme überhaupt nicht eingesetzt werden konnte, musste die Backups Schmidt und Wenzl wieder viele Minuten gehen. Triers lange Garde tat sich allerdings schwer gegen das Oldenburger Defensivbollwerk, wurde insgesamt zehnmal abgeräumt, sieben Blocks gingen dabei alleine auf Andrea Crosariols Konto.
Kurioses Schlussviertel bringt fast noch die Wende – Hughes unermüdlich
Die Baskets übernahmen jedenfalls schnell wieder die Initiative, zwangen die verunsicherten Trierer zu vielen Ballverlusten. Mit 63:50 ging es aus Gastgeberperspektive ziemlich komfortabel ins letzte Viertel, Oldenburg kontrollierte das Spiel in jeder Hinsicht. Der starke Crosariol traf zum 73:54 bei gerade mal fünf Minuten Restspielzeit, als folgendes passiert sein muss: Die Baskets fielen kraft ihres 19-Punkte-Vorprungs in kollektiven Dornröschenschlaf und wachten beinahe nicht mehr auf.
Denn erst verkürzte der nimmermüde Hughes mit einem langersehnten Dreier, anschließend machte sich Geburtstagskind Laurynas Samenas mit einem ebensolchen sein schönstes Geschenk. Während den Baskets fast drei Minuten lang garnichts mehr gelang, penetrierte Hughes ein ums andere Mal, zog Fouls und verwandelte Freiwürfe – der vermeintlich sichere Vorsprung schmolz dahin. 34 Sekunden blieben der TBB, als Hughes noch einen Dreier traf: 77:72! Der bis dahin völlig blasse Mönninghoff legte nach, ebenfalls per Dreier – 77:75, das Spiel war offen. Eine unglaubliche Wendung nach 35 Minuten Oldenburger Dominanz.
Taktisches Foulen war angesagt, doch Trier hatte Pech, dass Dru Joyce inzwischen wohl bessere Nerven hat – er blieb von der Linie tadellos und erzielte seine einzigen, dafür aber immens wichtigen Punkte mit zwei von zwei Freiwürfen in der Crunchtime. Hughes‘ Ballverlust im Gegenzug besiegelte die Niederlage, Aleksandrov setzte mit zwei weiteren Freiwürfen den Schlusspunkt in einem völlig kuriosen letzten Viertel. Trier fährt letzlich mit einer Niederlage nach Hause, dafür aber in dem Wissen, nicht sang- und klanglos untergegangen zu sein. Hughes (30 Punkte) und Chikoko (Double Double, 12 Punkte und 11 Rebounds) deuteten ihre jeweils ansteigende Form an. Am 19. Oktober gegen Tübingen kann die Mannschaft aus diesen Faktoren möglicherweise neues Selbstvertrauen schöpfen.
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Statistik:
EWE Baskets Oldenburg: Jenkins (21), Crosariol (16), Kramer (13), Paulding (12), Smeulders (8), Aleksandrov (6), Joyce (2), Wysocki (2), Freese (1), Bahiense de Mello (0), Lockhart (0), Smit (0)
TBB Trier: Hughes (30), Chikoko (12), Schmidt (11), Samenas (7), Anderson (6), Wenzl (4), Mönninghoff (3), Bucknor (2), Ward (0)
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