Von Benedikt Rupp
Nach zuvor zwei Heimpleiten in Serie erarbeitete sich die TBB Trier am Sonntag einen verdienten 82:77-Erfolg gegen das Schlusslicht aus Würzburg und baute den Vorsprung auf die Abstiegsränge aus. Das war auch wichtig. Denn in den kommenden Spielen warten mit Alba Berlin, Bayern München und Telekom Baskets Bonn drei schwere Gegner mit großen Ambitionen.
Mitte des dritten Viertels lagen die Trierer Moselriesen bereits mit 15 Zählern in Führung: Im Basketball bekanntlich kein beruhigender Vorsprung. Dennoch hatte die TBB bis dahin die Partie fest im Griff und es schien nicht so, als könnte die TBB das Spiel noch aus der Hand geben. Allerdings hätte die TBB um ein Haar ein Déjà-Vu zum letzten Heimspiel gegen Phoenix Hagen (82:88) erlebt. Die Würzburger verkürzten bis zum Ende des dritten Abschnitts auf neun Punkte. Im Schlussviertel schlichen sich dann mehr und mehr Unachtsamkeiten im Spielaufbau der TBB ein. Zudem erhitzten einige strittige Schiedsrichterentscheidungen sowohl auf Fanseite, als auch bei den Akteuren die Gemüter und sorgten für Trierer Ballverluste.
Drei Minuten vor Schluss war die Partie auf einmal wieder offen. Würzburgs John Little verwandelte einen Dreier und brachte sein Team bis auf zwei Zähler heran (72:74). Die TBB-Anhänger rauften sich die Haare und fürchteten eine Wiederholung des Hagen-Spiels, in dem man ebenfalls deutlich führte und am Ende noch mit sechs Punkten verlor. Die etwa 100 mitgereisten Schlachtenbummler aus Würzburg, die ihr Team bei jedem Zwischenstand stimmgewaltig und aufopferungsvoll anfeuerten, waren nun obenauf.
In den letzten Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den die TBB letztendlich für sich entscheiden konnte. Jermaine Bucknor brachte seine Mannschaft wieder in die Spur und erzielte vier wichtige Punkte. Beim Spielstand von 79:77 behielt Trevon Hughes die Nerven und bescherte der TBB mit seinem entscheidenden Lay-Up kurz vor Schluss nach zuvor zwei Heimniederlagen in Folge wieder einen Sieg vor eigenem Publikum. Neben der Schlappe gegen die Hagener musste die TBB zuvor in der Arena ein 75:85 gegen die Fraport Skyliners Frankfurt hinnehmen.
„Ich denke, wir haben den Vorsprung gut verteidigt. Wir haben die entscheidenden Würfe, die wir im Hagen-Spiel nicht getroffen haben, reingemacht und hatten eigentlich immer eine Antwort auf die Aktionen von Würzburg parat. Das war ausschlaggebend, dass wir den Sieg noch retten konnten“, erklärte TBB-Shooting-Guard Mathis Mönnighoff.
Aber auch die gute Vorbereitung auf das Würzburg-Spiel hatte, Mönnighoff zufolge, maßgeblichen Anteil am Erfolg: „Wir haben die letzte Woche sehr gut und hart trainiert. Wir waren endlich mal wieder vollzählig. Wir waren zehn bis zwölf Mann, auch Tony Canty hat wieder mittrainiert. Den Gegner haben wir über Video analysiert, und wir sind viele Systeme durchgegangen“.
Drei harte Nüsse bis zum Jahresende
Der Sieg gegen die Würzburger war extrem wichtig. Vor allem, wenn man sich das TBB-Programm bis zum Jahresende vor Augen hält. In den nächsten Wochen warten auf TBB-Headcoach Henrik Rödl und sein Team schwere Gegner. Am kommenden Samstag geht es in der O2-World-Arena in Berlin gegen Rekordmeister Alba. Die Berliner haben die letzten beiden Partien gegen Bremerhaven und beim amtierenden Meister Bamberg knapp verloren und rangieren auf dem siebten Tabellenrang.
Danach empfängt die TBB in der heimischen Arena kurz vor Weihnachten den Ligaprimus FC Bayern München. Im letzten Spiel des Jahres gastieren die Moselriesen bei den Telekom Baskets aus Bonn, die derzeit auf dem vierten Platz stehen. „Ich denke, wenn wir so weiter trainieren und fokussiert bleiben, ist in den drei Spielen einiges drin. In Berlin haben wir letztes Jahr gewonnen, die Bayern haben wir vergangene Saison auch zuhause besiegt. Wir sollten uns nicht verstecken, denn da sind auf jeden Fall auch Siege drin“, so Mönnighoff.
Auf der obligatorischen Pressekonferenz im Anschluss an die Begegnung gab TBB-Headcoach Henrik Rödl noch bekannt, dass Aushilfsspieler Marin Petric den Verein wieder verlassen wird: „Ich möchte mich an dieser Stelle auch nochmals ausdrücklich bei Marin Petric bedanken, der uns hier zwei Monate ausgeholfen hat. Er ist ein Riesenkerl und ich wünsche ihm alles Gute für die Zukunft“.
Schreibe einen Kommentar