Es ist ein kleines Bundesliga-Spitzenspiel, wenn die TBB Trier am Samstag auf die EWE Baskets Oldenburg trifft (20 Uhr). Henrik Rödl freut sich auf das Wiedersehen mit Dru Joyce – und geht mit Bundestrainer-Gerüchten locker um.
„Meine Konzentration liegt beim Verein.“ Henrik Rödl will sich nicht auf die Gerüchteküche einlassen, die nach dem überraschenden Wechsel seines Ziehvaters Svetislav Pesic von der deutschen Nationalmannschaft zum FC Bayern brodelt. Nun werden nun die Namen möglicher Bundestrainer gehandelt. Und es ist keine Überraschung, dass Rödl als ernsthafter Vorschlag in den Medien auftaucht. Sein Vertrag an der Mosel läuft im Sommer 2013 aus, erst danach bestreitet die deutsche Auswahl die Europameisterschaft in Slowenien, viele Spieler im Nationalteam wie Maik Zirbes und Philip Zwiener sind erst unter dem Talentförderer aus Offenbach zu stabilen Leistungsträgern geworden. „Wenn man für so einen Posten ins Gespräch gebracht wird, ist das immer positiv“, weiß Rödl, der aber auf Vertragsverhandlungen mit der TBB verweist. „Der Stand ist wie gehabt – wir führen Gespräche.“
Den Blick richtet der Europameister von 1993 lieber auf das Heimspiel gegen die EWE Baskets Oldenburg am Samstag (20 Uhr). Es ist ein kleines Spitzenspiel, auf das sich der Tabellensechste aus Trier gegen den Vierten aus dem hohen Norden freuen darf. Das Rampenlicht ist dabei in erster Linie auf die Spielmacher gerichtet. Dru Joyce kehrt mit Oldenburg an seine alte Wirkungsstätte zurück, wo er als Aufbauspieler in seinen zwei Jahren zunächst die Playoffs knapp verpasste und dann den Klassenerhalt sicherte. „Er war unser Anführer, ein wichtiger Bestandteil unseres Teams und eine besondere Persönlichkeit“, freut sich Rödl auf das Wiedersehen mit dem US-Amerikaner. Auch Jarrett Howell, der neue Leader im TBB-Spiel, kennt Joyce aus NCAA-Zeiten aus den College-Tagen. „Wir sind definitiv bereit für dieses Spiel“, kündigte der Jazz-Fan und Freund der deutschen Küche im ausführlichen 5vier-Interview vor dem Duell mit Oldenburg an.
Ein starker Center-Routinier und spektakuläre Neuzugänge
Sein Trainer warnt aber vor den Huntestädtern, die 2009 Deutscher Meister wurden – und für Rödl auch in dieser Saison zu den Titelkandidaten zählen. „Das Budget, die tolle Mannschaft, der Tabellenplatz und die gute Führung durch Sebastian Machowski“, nennt er als Beleg für die These. Der neue Coach wechselte vor der Saison von den New Yorker Phantoms Braunschweig zum Nordrivalen, bei dem er den Großteil des Kaders behalten konnte. Besonders unter dem Korb wartet so eine echte Herausforderung auf die TBB. Center-Routinier Adam Chubb – 2,08 Meter groß und 115 Kilo schwer – dreht mit 12,8 Punkten und 8,4 Rebounds pro Spiel regelmäßig zur Galaform auf.
Die Neuzugänge, zu denen Joyce gehört, hoben die Oldenburger Klasse obendrein massiv an. Der größte Coup war die Verpflichtung von Julius Jenkins vom Double-Gewinner aus Bamberg. Chris Kramer war Point Guard vom letztjährigen Überraschungsteam und Halbfinalisten Würzburg. Konrad Wysocki, der auf 51 Länderspiele für Deutschland kommt, kehrte aus Polen in die Bundesliga zurück. Vier Siege aus den ersten fünf Spielen, ein Auswärtssieg beim FC Bayern und zuletzt ein 113:62 gegen Hagen unterstreichen die Oldenburger Ambitionen. Doch auch Trier geht mit Selbstbewusstsein ins Spiel, der Auswärtssieg in Würzburg lieferte zusätzlichen Rückenwind. Rödl: „Jetzt wollen wir gerne sehen, wie wir uns gegen die Tabellenspitze schlagen.“
+++TBB in Kürze+++
Ein Witz von Jarrett Howell – 5vier unterhielt sich vor dem Spiel mit Jarrett Howell, dem neuen Spielmacher der TBB Trier. Hier geht es zum Interview, in dem er über seinen Glauben, die deutsche Küche, die Entwicklung der TBB und einen Witz sprach.
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