Von Stephen Weber
Die TBB Trier bezwang am Sonntagabend Tabellenschlusslicht s.Oliver Baskets Würzburg mit 82:77 (50:36). Besonders stark zeigten sich die Moselbasketballer an diesem Tag bei der Reboundarbeit, was ihnen den fünften Sieg der Saison bescherte.
Zum Schluss wurde es dann doch nochmal spannend. Umso erleichterter analysierte TBB-Coach Henrik Rödl den dritten Heimsieg der Saison auf der anschließenden Pressekonferenz: „Wir haben, so wie wir uns es vorgenommen hatten, eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Leider wirkten wir dann im zweiten Spielabschnitt verunsichert, was Würzburg ausgenutzt hat. Zum Glück blieben wir aber in der Offensive beständig, in der wir weiter gut agiert und zusammen gespielt haben.“
Die Chronik des Heimsieges:
In einem ansehnlichen ersten Viertel überzeugte die TBB die rund 4319 Anwesenden vor allem mit einer couragierten Defensivleistung. Die Moselriesen ließen sich vom letzten Tabellenplatz des Rivalen nicht blenden und waren stets nah an ihren Gegenspielern, agierten stark am Brett, verteidigten bissig. Dennoch gelang es den Würzburgern oftmals eine Lücke im trier’schen Bollwerk zu finden, weshalb es letztendlich dem Litauer Laurynas Samenas zu verdanken war, dass die Heimherren das erste Viertel trotzdem zu ihren Gunsten entschieden. Drei Mal binnen weniger Augenblicke jagte der Shooting Guard den Ball jenseits der Dreipunktelinie durch des Gegners Reuse, womit die TBB mit einer knappen 22:20-Führung nach dem ersten Viertel das Parkett verließ.
Das baltische Fernschussfieber griff im zweiten Spielabschnitt schließlich auch auf die restlichen Trierer über. Sowohl Jermaine Bucknor als auch Jermaine Anderson verwandelten aus der Ferne und konnten somit die Würzburger konsequent auf Distanz halten. Die Gäste kamen zwar gelegentlich zu einfachen Punkten – doch die TBB-Offensive wusste in der ersten Halbzeit zumeist die richtige Antwort zu entgegnen. Als drei Minuten vor dem Pausengong Vitalis Chikoko den Baskets den Ball stibitzte und einen Fast-Break einleitete, vollbrachten es den Unterfranken nicht, Mathis Mönninghöff regelkonform zu stoppen. Dieser verwandelte die anschließenden zwei Freiwürfe sicher ins gegnerische Netzwerk und erhöhte den Vorsprung der TBB auf 40:31. Doch die Gastgeber wollten mehr: Beeindruckende 50 Zähler konnte die TBB beim Ertönen der Halbzeitsirene vorweisen und mit einer verdienten 14-Punkte-Führung den Weg in die Katakomben antreten.
Spannung erst am Schluss
Im Anschluss an die Verschnaufpause hatte Trier zunächst Akklimatationsprobleme mit der neuen Spielrichtung. Nach vermeidbaren Körben der Gäste brachte erst ein Vier-Punkte-Spiel von Samenas die Platzherren zurück in die Partie. Dass Trier an diesem Tag gewillt war, unbedingt einen Heimsieg zu landen, verdeutlichte eine Szene im dritten Viertel: Trevon Hughes fabrizierte zuerst einen unglücklichen Fehlpass zu den Würzburgern, ehe der US-Amerikaner durch einen Sprint unter den eigenen Korb den folgenden Schnellangriff der Baskets unterbinden konnte. Es war die Art von Einsatzbereitschaft, die der TBB den wohlverdienten Sieg bescherte. Nach dem dritten Akt lagen die Weiß-Grünen mit 66:57 in Front und bereiteten sich auf das letzte Kapitel der Partie vor. Würzburgs Trainer Stefan Koch mäkelte mit der Einstellung seines Teams an diesem Abend: „Der Sieg für Trier darf an diesem Tag die Bewertung verdient tragen. Im ersten Spielabschnitt hat meine Mannschaft enttäuscht und nicht zielstrebig gespielt. So darf man nicht auftreten, wenn man dort steht, wo wir stehen. Außerdem haben wir heute die entscheidenden Rebounds verloren.“
Auch im abschließenden Viertel blieb Trier zunächst seinem Konzept treu: Mit konsequenter Verteidigung und ungemütlichen Nadelstichen im Angriff erstickte man jegliche Aufbäumversuche der Würzburger im Keim. Hughes glänzte mit zwei erfolgreichen Dreiern in Serie, die das zwischenzeitliche 72:61 markierten. Allerdings brachten dann strittige Schiedsrichterentscheidungen Unruhe in das Spiel der TBB. Obendrein verwandelte Demond Carter 3:30 Minuten vor Schluss einen Dreier von ganz weit außerhalb, wodurch er auf 70:74 verkürzte. Doch Trier ließ sich – anders als in den vergangenen Wochen – nicht beirren und fand in den richtigen Rhythmus zurück. Erfolgreiche Einschüsse von Bucknor und Hughes bescherten schlussendlich den 82:77-Heimerfolg gegen Würzburg.
Durch den Sieg verweilt die TBB mit zehn Punkten weiterhin auf dem zwölften Tabellenrang, konnte jedoch den Vorsprung auf die Abstiegszone weiter ausbauen. Am kommenden Wochenende reist das Team von Henrik Rödl zu den Albatrossen in die Hauptstadt.
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Statistik:
Punkte TBB: Hughes (23), Samenas (15) Seiferth, Bucknor (jeweils 14), Ward (2) Chikoko (6), Mönninghoff (5), Anderson (3), Schmidt, Petric (jeweils 0)
Zuschauer: 4319
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