Gelingt der TBB Trier der Befreiungsschlag? Nach vier ernüchternden Niederlagen gibt Cheftrainer Henrik Rödl die Richtung vor: Über Kampf und Leidenschaft soll das Team zurück in die Erfolgsspur finden. Doch gegen formstarke Bayreuther wird das alles andere als einfach.
Trier. Während man an der Mosel den Rekordschal ausrollt, haben die Gäste den ersten Auswärtssieg der Saison schon fest eingeplant. Ganz vermessen ist das nicht – immerhin liegt man auf Tabellenplatz äußerst aussichtsreich im Rennen um die Playoffplätze, die Punkte holte man vor allem gegen Teams auf Augenhöhe (oder darunter) ein. Klassische „Pflichtsiege“ eben. Dieses Wort nimmt spätestens nach den Vorstellungen gegen Crailsheim und Frankfurt in Trier niemand mehr leichtfertig in den Mund, trotzdem müssen endlich wieder Punkte eingefahren werden.
Geschieht das gegen Bayreuth nicht, dürfte die Talfahrt sich beschleunigen: Es folgen Auswärtsspiele gegen die haushohen Favoriten Bonn und Ulm sowie das Heimspiel gegen den FC Bayern München. Henrik Rödl nahm unter der Woche Stellung zu der Frage, wie man sich selbständig aus dem Formtief befreien will. Die Kurzfassung: Mit „guter Arbeit, großem Kampf und Teamspirit“ – Rezepte, die schon in der Vergangenheit geholfen haben. „Wir hatten in Trier schon viele solcher Situationen. Letztes Jahr haben wir mit sechs Niederlagen aufgehört“, erinnert der Headcoach und appelliert an die Fans, dem Team auch und gerade in Krisenzeiten den Rücken zu stärken : „Wir haben eine Mannschaft aus sehr guten Charakteren, die sich unbedingt verbessern wollen, aber im Moment ein bisschen im Schlamm stecken […] Wir brauchen die Unterstützung, um den Heimvorteil weiter ausnutzen zu können.“
Rödl warnt vor den Bayreuther Guards
Im Schlamm steckte zuletzt vor allem das Reboundverhalten, nur gegen Braunschweig und den MBC zeigte man sich in dieser wichtigen Disziplin ansatzweise konkurrenzfähig. Am Samstag wird es allerdings auch darum gehen, die Ballverluste einzudämmen: „Wir müssen den extremen Druck, den die Guards auf unsere Spieler ausüben, ertragen“, mahnt Rödl.
Namentlich meint er damit Rückkehrer Trevon Hughes, der in der Wagnerstadt bislang aufblüht und sein neues Team mit 15.9 Punkten, 4.9 Assists und 2.4 Steals in gleich drei Schlüsselkategorien anführt, sowie Bryan Bailey. Auf den erfahrenen Shooting Guard Bailey hält er große Stücke: „Das ist ein Spieler, der die Mannschaft mit seiner unglaublichen Verteidung prägt“. Zusammen mit Brendan Bowman (13.1 PPG), Javon McCrea (6.0 RPG) und der deutschen Nachwuchshoffnung David Brembley, der viele Minuten bekommt, harmoniert das Bayreuther Kollektiv unter der Leitung von Michael Koch bislang ausgezeichnet.
Samenas für Harris: Spielpraxis unverzichtbar
Auch auf die Causa Garris/Samenas ging man von Vereinsseite im Vorfeld ein. Im TBB-Interview erklärte Rödl die Hintergründe dafür, den Topscorer und de facto besten Spieler der Auftaktbegegnungen, Ricky Harris, nicht mehr als primäre Option einzusetzen. Stattdessen will man den langfristigen Perpektivspielern Vrabac und Samenas maximale Spielpraxis geben – eine Entscheidung, die dem Trainerteam nicht einfach gefallen ist. Somit wird immer wahrscheinlicher, dass Harris nicht über den bisher vereinbarten Zeitrahmen gehalten werden kann. Während Vrabac gegen Frankfurt aber immerhin endlich den Korb gefunden hat, sucht Laurynas Samenas nach seiner langen Rekonvaleszenzphase noch nach der Bindung ans Team.
Für einen Kurswechsel gegen Bayreuth muss sich aber der gesamte Kader steigern. Im Klartext: Schmidt und Chikoko müssen besser Ausboxen, Marko Lukovic seine Foulanfälligkeit in den Griff kriegen und den Korb attackieren; Anderson und Bucknor müssen mit gutem Beispiel vorangehen und Verantwortung übernehmen. Alle müssen kämpfen, wie der Trainer es vorgibt. Damit – und einer vollen Arena im Rücken – strickt man sich am schnellsten aus der Krise.
Mit Material der TBB Trier.
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Die letzten drei Spiele des morgigen Gegners:
medi Bayreuth – Fraport Skyliners 67:58 (S)
Telekom Baskets Bonn – medi Bayreuth 77:59 (N)
Medi Bayreuth – MHP RIESEN Ludwigsburg 89:69 (S)
Tip-Off ist um 20:30 Uhr. Telekom Basketball überträgt ab 20:15 Uhr im Livestream.
++++ Rekordschal wird ausgerollt ++++
Ab 15 Uhr wird der Trierer Rekord-Fanschal von der Porta Nigra bis zur Arena ausgerollt und hochgehalten – mehr dazu hier. Mithelfer sind unbedingt erwünscht! Nur bei sehr schlechtem Wetter wird die Aktion vertagt.
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