Von Florian Schlecht
Trier im Basketball-Fieber: Rund 4.900 Karten sind schon für das Bundesliga-Heimspiel der TBB gegen den FC Bayern (Sonntag, 17 Uhr) verkauft – darunter alle Sitzplatztickets. Ein besonderes Spiel wird es für Trainer Henrik Rödl, der auf seinen Mentor Svetislav Pesic trifft, mit dem er 1993 Europameister wurde.
Es war ein Abend, der die Fans der TBB Trier elektrisierte. Als Nate Linhart am Samstag 1,4 Sekunden vor dem Ende seine furiose Derbyleistung gegen Bonn mit dem artistischen Wurf zum 70:68-Sieg krönte, da brachen die Emotionen durch. Doch schon am kommenden Wochenende steht das nächste Highlight bevor, wenn mit Bayern München das Zugpferd der Bundesliga in die Arena kommt (Sonntag, 17 Uhr). Die Spannung steigt, die Nachfrage ist riesig. Rund 4.900 Karten wurden für die Begegnung bereits verkauft – darunter nach Angaben von Pressesprecher Tom Rüdell schon alle Sitzplatztickets. Es ist keine kühne Prognose, dass für die laufende Saison ein Zuschauerrekord in Trier zu erwarten ist. „Es gibt nur noch Stehplätze.“
Die Faszination, die der FC Bayern ausübt, ist für Henrik Rödl keine Überraschung. „Das ist einer der größten Vereine der Welt mit hohen Mitgliederzahlen. Der Fußballklub ist einer der beliebtesten, der zugleich polarisiert mit seiner Führung, dem Erfolg und dem Anspruchsdenken.“ Das Projekt an der Säbener Straße ist für den Trainer aus Trier ein Beleg für die rasant wachsende Bedeutung des Basketballs im eigenen Land. „Bayern München hat die Medienwirksamkeit erhöht. Die Bundesliga erlebt einen Schub, wie er in Europa einzigartig ist. Viele Länder haben durch die Wirtschaftskrise Probleme, dort wird Geld aus dem Sport zurückgezogen. Hier werden fast überall schwarze Zahlen geschrieben, die Liga boomt.“ So freut sich Rödl auch auf das Wochenende und die volle Halle. „Für das Umfeld ist das ein besonderes Spiel, und auch die Bedeutung für uns will ich gar nicht runter spielen. Die Vorbereitung ist aber dieselbe wie immer.“
Wiedersehen mit Mentor Pesic
Auch das Wiedersehen mit Svetislav Pesic, der den FC Bayern seit Ende November trainiert, will der TBB-Coach nicht an die große Glocke hängen. „Das ist nicht der Hauptpunkt, an dem man das Spiel festmachen sollte. Es geht nicht um uns zwei, sondern darum, wie sich die Mannschaften entwickelt haben.“ Mit dem serbischen Trainerfuchs verbindet der Offenbacher aber ein enges Verhältnis. Kein Wunder. Mit der deutschen Nationalmannschaft feierte Rödl als College-Talent 1993 den sensationellen EM-Titel unter dem Bundestrainer Pesic – das Finale war ausgerechnet in München. „Das war sein Meisterwerk in Deutschland. Er kann einfach sehr gut eine Mannschaft formen, sie individuell fördern und auch provozieren“, lobt Rödl.
Bei Alba Berlin arbeiteten beide ebenfalls erfolgreich zusammen, gewannen den Korac-Cup, mehrere Meisterschaften und den Pokal. „Solche Erfahrungen führen natürlich zusammen“, sagt Rödl, der in seiner Trainer-Philosophie wie Pesic eine Vorliebe für die Förderung von Talenten hat. Die Überschrift „Schüler trifft Lehrer“ würde der 44-Jährige vor dem Heimspiel gegen den FC Bayern jedoch nicht unterschreiben. „Nein“, lacht er. „Zu einem Lehrer hat man eher nicht diesen persönlichen Bezug, wie ich ihn zu Svetislav habe. Ich würde ihn eher als meinen Mentor bezeichnen.“ So war Pesic für Rödl da, als der seine ersten Schritte als Trainer ging und Rat brauchte. Auch den Wechsel nach Trier empfahl der Serbe seinem ehemaligen Schützling. „Ich habe mich in solchen Fragen immer an ihn gewandt. Und wenn er mich nicht in dem Schritt bestärkt hätte, würde ich mich daran erinnern.“
„Svetislav Pesic ist ein Erfolgsgarant“
Was sein Mentor in München leistet, bewertet Rödl mit Respekt. Innerhalb weniger Monate hat Pesic eine Ansammlung von herausragenden Individualisten zu einem Spitzenteam geformt, das zuletzt Abonnement-Meister Bamberg erst aus dem Pokal fegte und dann in der Liga schlug. Eine Entwicklung, die den TBB-Coach nicht überrascht. „Er ist einfach ein Erfolgsgarant, weil er überklischeehaft für Basketball lebt und es versteht, Ernsthaftigkeit und Professionalität zu vermitteln“, schwärmt Rödl. Das Chaos, das bei den Bayern nach der Entlassung von Nationaltrainer Dirk Bauermann im Sommer herrschte, ist so schon lange kein Gesprächsthema mehr.
Präsident Uli Hoeneß wird es freuen. Seine Basketball-Abteilung nimmt Kurs auf den Titel – wenn auch nicht so souverän wie die Fußballer. Beim Wiedersehen mit Pesic will jedenfalls Rödl die Nase vorne behalten. „Der Sieg gegen Bonn war ein besonderes Spiel für uns, das Selbstvertrauen gibt und ein wichtiger Schritt für unseren Prozess war. Wir haben seit Monaten nicht mehr so gut verteidigt. Jetzt wollen wir auch gegen die Bayern gut aussehen.“
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