Die Trierer Basketballer haben es verpasst, im letzten Spiel der Saison 2013/14 einen Heimsieg einzufahren. Trotz aufopferungsvoller Leistung vor 3547 Zuschauern in der Arena Trier konnte das Rödl-Team nicht verhindern, dass Playoff-Teilnehmer Ulm sich mit dem 84:72-Sieg für die Niederlage im Hinspiel revanchierte.
Fünf Siege in bisher 17 Begegnungen konnten die Trierer Basketballer gegen Ulm erringen. Den nächsten Anlauf, den sechsten Sieg gegen den Zweitplatzierten des Pokal-Final-Four einzufahren, unternahm das Rödl-Team am Donnerstagnachmittag.
Guter Test für die Playoffs
Während Ulm sich mit einem Sieg über die TBB nicht nur für die Hinspielniederlage aus dem vergangenen Oktober revanchieren wollte, sondern auch eine möglichst gute Ausgangsposition durch den Sieg in der Trierer Arena für die anstehenden Playoffs zu ergattern versuchte, ging es für die TBB darum, den 13. Sieg in dieser Spielzeit zu feiern.
Während andernorts noch die Kundgebungen zum 1. Mai über die Bühne gingen, hatte Ulms Trainer Thorsten Leibenath vor allem eine gute Vorbereitung für die nahenden Playoffs vor Augen. Das letzte Spiel der regulären Saison war für Ulms Übungsleiter auch ein willkommener Härtetest. „Ich erwarte eine gute Leistung. Dann haben wir auch gute Chancen auf den Sieg.“
Nach vier Auswärts-Niederlagen in Folge wollten die Ulmer gegen die TBB nicht nur den sechsten Rang sichern, sondern auch beweisen, dass die Leibenath-Truppe ein gutes Auswärts-Team ist. Mit einem Sieg über Trier haben die Gäste mit neun Siegen und acht Niederlagen eine positive Bilanz auf fremden Plätzen. „Wir müssen auswärts gewinnen können“, sagte Ulms Coach mit dem Wissen, dass nur mit einem Auswärtssieg die nächste Runde in den Playoffs erreicht werden kann.
Auf der anderen Seite wollten sich aber auch die TBB-Profis mit einem möglichst guten Eindruck von den eigenen Fans in die Offseason verabschieden. Nach vier Niederlagen in Folge kam das Spiel vor heimischem Publikum genau richtig, um noch einmal einen Sieg in dieser Saison zu feiern.
Trier ohne Samenas und Hughes
Bereits vor dem Tip-Off war klar, dass Rödl sein Team wird umbauen müssen. Neben dem an einem Muskelfaserriss laborierenden Scharfschützen Laurynas Samenas konnte auch Top-Scorer Trevon Hughes nicht im letzten Spiel der Saison mitwirken. Triers Guard hatte sich einen Teilriss des vorderen Kreuzbandes zugezogen und schaute das letzte Spiel dieser Saison vom Seitenrand.
Rödl baute um und begann das Spiel mit folgender Aufstellung: Warren Ward, Andreas Seiferth, Mathis Mönninghoff, Vitalis Chikoko, Jermaine Anderson. Nicht im Aufgebot der Gäste war Ulms Top-Scorer Cameron Long. Der Gästetrainer begann deshalb das letzte Auswärtsspiel in der regulären Saison mit Per Günther, Daniel Theis, Will Clyburn, Philipp Schwethelm und Trent Plaisted.
Rückstand für die TBB zur Pause
Clyburn, Günther und Theis waren die bestimmenden Akteure in der Anfangsphase. Beim Stand von 5:5 drehten die Gäste auf und erzielten zehn Punkte in Folge. Alleine Youngster Theis kam in dieser intensiven Phase auf sechs Punkte. Rödl reagierte auf diesen Lauf, wechselte und brachte frisches Personal mit Marin Petric für Warren Ward und Jermaine Bucknor für Chikoko. Die damit einhergehenden Umstellungen verfehlten ihre Wirkung nicht: Anschließend kamen die Gastgeber besser in die Partie, verkürzten den Vorsprung auf vier Punkte (14:18). In die erste Viertelpause verabschiedeten sich die Teams mit einem Zwischenstand von 16:21.
Unter dem Korb lief jedoch nicht viel für Trier. Die beiden Trierer Center Seiferth und Schmidt kamen bis zur Pause zusammen auf vier Punkte. Besser agierte Andreas Wenzl, er kam in knapp zwei Minuten Einsatzzeit auf fünf Punkte und einen Rebound. Doch man war keinesfalls chancenlos gegen die „Ulmer Spatzen“. In der ersten Hälfte zeigte die TBB eine überzeugende Quote aus dem Feld. Ward, Mönninghoff und Bucknor bewiesen ein gutes Händchen von jenseits der Dreipunktelinie. Zur Pause hatten die Moselkorbjäger eine Quote von 50 Prozent. Dennoch reichte die Treffsicherheit nicht für eine Halbzeitführung. In die Pause ging die TBB mit einem Rückstand von sechs Punkten (40:46).
Zwischenspurt der Gäste
Nach der Pause spielte sich vor allem Philipp Schwethelm in den Vordergrund. Der Ulmer legte schnell mit zwei Dreiern vor und vergrößerte somit den Vorsprung seines Teams auf zehn Punkte. In dieser Situation hatte die TBB den 25-Jährigen Small Forward nicht auf dem Radar und ließ ihn ungehindert agieren. Erst eine Auszeit durch Henrik Rödl korrigierte diesen Missstand. Den nächsten Dreier nach der Auszeit verpasste Schwethelm prompt. Die kleinen Unzulänglichkeiten, die sich nun ins Ulmer Spiel einschlichen, nutzte die TBB und verkürzte den Vorsprung wieder auf fünf Punkte. Aber immer, wenn es gefährlich zu werden drohte, reagierte Leibenath und rotierte clever. Der Spielstand vor dem finalen Viertel in dieser Saison: 59:67. Es brauchte eine konzentrierte Leistung seitens der Gastgeber, um die drohende Niederlage noch abzuwenden.
Trier war gut, aber nicht gut genug
Über drei Viertel war die TBB nah am Gegner dran, konnte Ulm aber nicht überflügeln. Die Gäste bauten ihren Vorsprung pro Viertel kontinuierlich. Vor dem vierten Abschnitt waren es acht Punkte Vorsprung. Bis Mitte des Viertels gab es lediglich vier Punkte und die verbuchten die Ulmer zum zwischenzeitlichen 59:71. Erst Chikoko mit einem Dunking unterbrach diese Monotonie. Doch auch diese gestopften Punkte brachten nur temporäre Linderung. Trotz einer starken kämpferischen Leistung hatte Trier nicht die rechten Antworten auf das Ulmer Spiel. Am Ende verlor die TBB weitere vier Punkte im letzten Viertel auf Ulm. Auch deshalb beendeten die Grün-Weißen die Saison mit einer 72:84-Heimniederlage.
Trotz des ausgebliebenen 13. Sieges für die TBB bedankte sich ein großer Teil der 3547 Zuschauer für die gezeigte Leistung mit langanhaltendem Applaus. Bester Spieler auf Trierer Seite war mit 14 Punkten Mathis Mönninghoff, Warren Ward kam am Ende auf 13 Zähler. Auf Seiten der Gäste konnten Schwethelm mit 17 Punkten, Daniel Theis mit 19 und Will Clyburn mit 13 Punkten zweistellig punkten. „Ich bin froh, dass wir gegen eine gute Trierer Mannschaft gewonnen haben“, freute sich Ulms Trainer nach der Partie. Für Leibenath war der Erfolg gleich aus mehreren Gründen wichtig: „zum einen natürlich die Playoff-Platzierung und den Start in die Playoffs und zum anderen wegen des Hinspiels, in dem Trier uns nach allen Regeln der Kunst vorgeführt hat.“ Naturgemäß sah sein Gegenüber das etwas anders. Trotz der Niederlage fand Rödl versöhnliche Worte: „Wir wollten unbedingt mit der richtigen Einstellung diese Saison beenden. Ich glaube, dies ist uns gelungen.“, sagte Triers Trainer in der Pressekonferenz. Rödl bereitet jetzt die gesamte Saison auf, blickt zurück auf den frühen Klassenerhalt, auf die Verletztenliste, die es seinem Team immer wieder schwer machte, den richtigen Rhythmus zu finden. Und am Samstag steht ja noch der offizielle Saisonabschluss an und auf den freut sich der Coach genauso wie die Fans.
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Statistik
TBB Trier: Petric (2), Ward (13), Seiferth (6), Schmidt (4), Mönninghoff (14), Wenzl 5), Chikoko (6), Breu (0), Bucknor (11), Anderson (11)
Viertel: 16:21; 24:25; 19:21; 13:17
Zuschauer: 3447
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