Zum Auftakt des 26. Spieltages in der Basketball-Bundesliga treffen am Freitagabend die TBB und die Riesen Ludwigsburg aufeinander. Los geht es in der Arena ab 20 Uhr. Die Bilanz gegen die Baden-Württemberger ist fast ausgeglichen. In den bisher absolvierten 23 Partien konnte sich Trier elf Mal durchsetzen, Ludwigsburg hat ein Mal mehr die Oberhand behalten (zwölf Siege). Das Hinspiel im Dezember konnte die TBB mit 81:71 für sich entscheiden. Die Gäste belegen derzeit den achten Rang in der Tabelle und somit den letzten Playoff-Platz. Die Moselstädter stehen vor dem Spiel auf dem 14. Platz.
Auf Keaton Grant muss die TBB am Freitag aufpassen. Der Shooting Guard der Ludwigsburger Riesen ist der Top-Scorer seines Teams. Im Schnitt erzielt der US Amerikaner 16.3 Punkte und gilt bei den Riesen zudem als starker Verteidiger. Doch Grant ist nicht der einzige Kandidat, der sein Team antreibt. Neben dem 1,93-Meter-Mann müssen die TBB-Korbjäger Adam Waleskowski im Auge behalten. Der deutsche Power Forward sorgte gegen Frankfurt für eine dramatische Schlussphase: Er schnappte sich den absichtlich verworfenen Freiwurf von Coby Karl (Sohn von Trainerlegende George Karl) und verwandelte den Korbleger zum Ausgleich, wurde dabei gefoult.
Den anschließenden Freiwurf – 1,3 Sekunden vor dem Ende – verwandelte er ebenfalls und sicherte seinem Team somit den hauchdünnen Heimsieg über die Skyliners. Die Riesen aus Ludwigsburg kämpfen buchstäblich bis zur letzten Sekunde und darüber hinaus. Denn vergangene Saison war das Team von John Patrick abgestiegen, konnte die Liga nur Dank einer Wildcard halten. Anschließend wurde die Mannschaft umgekrempelt, in dieser Saison sind die Ludwigsburger ein heißer Playoff-Kandidat. „Grant, Karl und Waleskowski sind die Schlüsselspieler. Die müssen wir aus dem Spiel nehmen, um zu gewinnen“, sagte Co-Trainer Thomas Päch nach dem donnerstäglichen Training.
Sohn einer NBA-Legende im Ludwigsburger Dress
Mit an die Mosel reisen wird auch der Sohn einer weiteren NBA-Legende. Michael Stockton wechselte im vergangenen Sommer, nachdem er in der NBA Summer League für das Ex-Team seines Vaters, die Utah Jazz, aktiv war, nach Ludwigsburg. In seinen bisher elf Spielen kam Stockton junior auf 13,6 Punkte, 5,2 Rebounds und 4,1 Assists. Für Michael Stockton ist es das erste Profijahr. Sein Vater John Stockton war 19 Jahre lang in der NBA für die Jazz am Ball. Er gewann mit dem US-Dream Team zweimal Gold bei den Olympischen Spielen und ist zudem Mitglied in der Basketball Hall of Fame.
Bucknor droht erneut auszufallen
Solche Petitessen zählen am Freitagabend nicht. Will die TBB das zweite Heimspiel in Folge gewinnen, müssen sie vor allem die Fehler abstellen, die maßgeblich zur Niederlage in München beitrugen. Gegen die Basketballer des FC Bayern leistete man sich 20 Ballverluste und ließ außerdem 16 Offensivrebounds der Gastgeber zu. Zu viel, um dem Tabellenführer gefährlich zu werden.
Erschwerend hinzu kam, dass Rödl auf Jermaine Bucknor verzichten musste; der Routinier laboriert an einem Sehnenproblem im linken Unterarm. „Ob Jermaine spielen kann, entscheidet sich erst morgen“, erklärte Päch am Donnerstag. Allerdings gab es am Sonntag auch einige positive Ansätze. Vor allem die Trefferquote von jenseits der Dreierlinie konnte sich sehen lassen. Starke 12 von 25 Versuche fanden gegen den FC Bayern den Weg durch den Ring. Gut aufgelegt an diesem Abend war TBB-Litauer Laurynas Samenas, der zwölf Punkte beisteuerte. An das Hinspiel gegen die Riesen dürfte der 24-Jährige noch freudige Erinnerungen haben. Samenas, der in München für einen Schockmoment sorgte, als er auf die Schulter gefallen war und länger behandelt werden musste, schenkte den Ludwigsburgern 25 Punkte bei einer Dreierquote von 57 Prozent ein. Kein Wunder, dass er nach dem Spiel zum Man of the Match gewählt wurde.
Geduld als Schlüssel zum Sieg
„Man braucht Geduld, um gegen Ludwigsburg zu gewinnen“, sagte TBB-Cheftrainer Henrik Rödl über die sehr physisch agierende Mannschaft von seinem Gegenüber John Patrick. Und da macht das Bayern-Spiel dann wieder Hoffnung. Gegen die Münchener reichte es zwar nicht zum Sieg, aber die TBB zeigte die Geduld, die Rödl von seinen Jungs verlangt. „Wir wollen Ludwigsburg unseren Rhythmus aufzwingen“, sagte Päch über die Strategie für Freitagabend. „Bayern war diesbezüglich ein gutes Vorbereitungsspiel. Sie spielen mit ähnlich viel Druck.“ Hält die Mannschaft dem Druck stand und bringt ihr eigenes Spiel durch, dann könnten die Grün-Weißen am Freitagabend von ihren Fans wieder zum Tanz gebeten werden. Getanzt wird in der Arena bekanntlich nur nach einem Sieg.
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