Aus Salmrohr berichtet
Andreas Gniffke (Text und Fotos)
Spitzenreiter unter sich. In einem unterhaltsamen Testspiel standen sich mit dem FSV Salmrohr und dem SC Idar-Oberstein die Tabellenführer aus Rheinlandliga und Oberliga gegenüber. Am Ende setzte sich der Favorit aus dem Hunsrück knapp mit 2:1 durch.
Für beide Mannschaften stellte das Spiel auf dem Salmrohrer Kunstrasen eine echte Standortbestimmung vor dem Start der Rückrunde dar. Idar-Oberstein muss bereits am kommenden Freitag gegen die zweite Mannschaft von Eintracht Trier antreten, wohingegen der FSV Salmrohr erst in zwei Wochen wieder in das Meisterschaftsrennen der Verbandsliga eingreift. Es entwickelte sich von Beginn an ein Spiel zweier Mannschaften, denen man die Lust aufs Fußballspielen anmerkte. Der Favorit setzte die ersten Akzente und machte den spielerisch etwas reiferen Eindruck. Angeführt vom ehemaligen Trierer Thomas Riedl und einem starken Piero Adragna auf der linken Seite, erarbeitete sich die Mannschaft von Trainer Michael Dusek leichte Feldvorteile. Einen ersten Warnschuss auf das Salmrohrer Tor gab in der zweiten Spielminute Eric Wischang ab, der den Ball kraftvoll ans Gebälk hämmerte. Nur eine Minute später scheiterte der zu Beginn agile, später aber nachlassende Pierre Merkel frei vor dem Tor, mit etwas mehr Überblick hätte dies ein sicheres Tor sein müssen. Danach war es aber erst einmal vorbei mit der Herrlichkeit des Oberligisten, der das Spiel zwar dominierte, aber nur zu wenigen zwingenden Torchancen kam. Salmrohr legte die Scheu bald ab und kam in der zehnten Minute zum ersten gefährlichen Torschuss durch Kapitän Dino Toppmöller. Der Ball ging allerdings klar über das Tor.
Salmrohr war vor allem bei schnellen Kontern gefährlich und kam in der 16. Minute aus einer solchen Situation zu einer hervorragenden Torchance durch den starken Mathias Fischer nach feiner Vorarbeit von Alexander Adrian, sein Schuss ging aber knapp rechts am Tor vorbei. In der 20. Minute machten es die Salmrohrer in Person von Dino Toppmöller besser. Nach einer Flanke von Fischer stand er wo ein Torjäger stehen muss und köpfte den Ball über Torhüter Georg Borschnek hinweg ins Tor. Borschnek sah dabei alles andere als gut aus, da er viel zu zögerlich seinen Kasten verließ.
Am Spiel änderte sich nach dem Tor wenig. Idar-Oberstein blieb spielbestimmend aber die Salmrohrer Abwehr stand sicher und ließ bis zur 38. Minute wenig Torchancen zu. Dann aber zeigte Idar-Oberstein, dass eine Oberliga-Spitzenmannschaft nicht viele Chancen benötigt. Nach einer feinen Einzelleistung war es zunächst Christian Henn, der Torwart Karl-Heinz Kieren frei vor dem Tor keine Abwehrchance ließ. Und nur zwei Minuten später tauchte Piero Adragna nach einem langen Ball erneut frei vor dem Tor auf und behielt die Nerven. Innerhalb von 120 Sekunden hatte der Favorit das Spiel gedreht.
An der Dominanz der Hunsrücker änderte sich auch in der zweiten Hälfte nichts, die besseren Torchancen hatte aber der FSV Salmrohr. Nach einem schönen Konter hatte zunächst Alexander Adrian frei vor dem Tor die Gelegenheit zum Ausgleich, scheiterte aber an Torwart Borschnek. In der 68. Minute war es Dino Toppmöller, der sich sehr gut im Straftraum durchsetzte aber erneut in Borschnek seinen Meister fand, der den Ball an den Pfosten lenken konnte. Idar-Oberstein kam in der gesamten zweiten Hälfte zu keiner nennenswerten Torchance. Zwei Minuten vor dem Abpfiff hatte dagegen Salmrohr noch eine letzte Ausgleichschance. Nach einer Vorlage von Toppmöller zögerte der eingewechselte Marvin Lebenstedt etwas zu lange und brachte keinen gefährlichen Schuss zustande. So blieb es beim etwas glücklichen Sieg des SC Idar-Oberstein. Beste Spieler waren auf Seiten der Gastgeber Mathias Fischer und Dino Toppmöller, bei Idar-Oberstein wusste Piero Adragna zu überzeugen.
Salmrohrs Trainer Robert Jung war nach dem Spiel hochzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben jetzt gerade die dritte Trainingswoche hinter uns und eigentlich müssten die Jungs platt sein, so wie wir trainiert haben. Aber läuferisch, kämpferisch und auch spielerisch war das heute sehr stark. Vor allem das Umschalten von Defensive auf Offensive hat mir sehr gut gefallen. Idar-Oberstein hatte natürlich eine große individuelle Klasse auf dem Platz, aber wir haben nicht viel zugelassen und am Ende sogar die besseren Chancen, die wir leider nicht nutzen konnten.“
Das eigentlich für das kommende Wochenende vorgesehene Derby gegen den SV Dörbach wurde auf den 13. April verlegt. Robert Jung kommt die Verlegung dabei gar nicht so ungelegen: „Warum genau das Spiel verlegt wurde weiß ich gar nicht. Aber für uns ist es nicht schlecht, denn für einige unserer verletzten Spieler wäre das Spiel sicherlich zu früh gekommen. Im Moment fehlen uns noch Rodalec Souza und Marc Mees und auch Andreas Hesslein und Tim Köhler sind noch nicht hundertprozentig fit. Von daher bin ich nicht böse, dass wir erst übernächste Woche unser erstes Ligaspiel haben.“
STATISTIK:
FSV Salmrohr (Trainer Robert Jung):
Kieren, Mies, Hesslein (ab 46. Köhler, ab 75. Lebenstedt), Hohns, Fischer (ab 84. Thimm), Meschak, Schraps, Bauer (ab 79. Mehrfeld), Adrian, Adams (ab 68. Alsina), Toppmöller
SV Idar-Oberstein (Trainer Michael Dusek):
Borschnek, Schmell, Riedl, Wischang, Henn (ab 75. Fritsch), Vetter, Schug, Lawnik (ab 75. Galle), Hoengen, Adragna, Merkel
TORE:
1:0 Dino Toppmöller (20.)
1:1 Christian Henn (38.)
2:1 Piero Adragna (40.)
Andreas Gniffke meint
@Fussballer
Danke für den Hinweis. Riedl gleich zum Kapitän zu machen wäre wohl tatsächlich etwas verfrüht gewesen…