„Sieben“, „Fight Club“, „Zodiac“,… Regisseur David Fincher bewies in der Vergangenheit ein Händchen für kontroverse Filmstoffe. In seinem neusten Streich, „The Social Network“, beleuchtet er nun die Entstehung von Facebook.
„Social Networking“ gehört heutzutage für viele junge Menschen zum Alltag. Die meisten nutzen regelmäßig Internetseiten wie wer-kennt-wen oder Myspace. Immerhin gibt es kaum einen einfacheren Weg, mit Personen in Kontakt zu treten, den Überblick über den eigenen Bekanntenkreis zu bewahren und immer auf dem neusten Stand zu sein. Doch was macht den Erfolg dieser Internetseiten aus? David Finchers Film „The Social Network“ wirft einen Blick auf den Ursprung von Facebook, einem der Titanen unter den Social Networking-Webseiten, und schreckt dabei auch nicht davor zurück, die weniger schönen Seiten der Geschichte zu erzählen.
Der Geburtsort von Facebook war eine Elite-Uni
Harvard, die prestigeträchtige amerikanische Universität, ist der Ort, an dem alles seinen Lauf nimmt. Dort beginnt die Geschichte mit einem gescheiterten Date, bei dem Mark Zuckerbergs Freundin mit ihm Schluss macht. Gekränkt und leicht betrunken entlädt der Student seinen Frust in seinem Blog. Dabei kommt er auf die Idee, eine Internetseite zu schaffen, bei der man Bilder von zwei Studentinnen sehen und für die attraktivere der beiden abstimmen kann. Ein simples Konzept, das einschlägt. Die Webseite wird ein Erfolg, Zuckerberg beschert sie allerdings eine Verwarnung der Uni. So zieht Mark Zuckerberg jedoch auch die Aufmerksamkeit einiger Kommilitonen auf sich, die ihn darum bitten, eine Social Networking-Webseite für sie zu entwickeln. Er sagt zwar zu, verfolgt aber insgeheim eigene Pläne. Zusammen mit seinem besten Freund Eduardo Saverin beginnt er, an einem anderen sozialen Netzwerk für Studenten zu arbeiten, genannt „The Facebook“. Die Idee schlägt ein wie eine Bombe. Doch mit dem Erfolg kommen auch die Probleme. Nicht nur, dass man ihm vorwirft, die Idee gestohlen zu haben, auch sein bester Freund verklagt ihn. Doch wer ist eigentlich wirklich das Opfer?
Großartiger Regisseur und talentierte Darsteller
David Fincher schafft, was nur wirklich guten Regisseuren gelingt: er erzählt eine packende Story, in deren Mittelpunkt ein unsympathischer Kerl steht. Zuckerberg kommt zwar nicht durchweg schlecht weg, wird aber von Anfang an als Egomane dargestellt, der sich seiner Umwelt deutlich überlegen fühlt. Nein, dieser Typ strebt nicht nach Gewinn, Anerkennung will er. Und das man nicht unbedingt ein guter Mensch sein muss, um sich Respekt zu verdienen, wird dabei nur allzu deutlich. Was den Film neben der grandiosen Regie auszeichnet, sind vor allem die schauspielerischen Leistungen. Jesse Eisenberg glänzt als verschrobener Mark Zuckerberg, während Andrew Garfield eine grandiose Performance als sein bester Freund Eduardo Saverin bietet. Und auch Justin Timberlake überzeugt in der Rolle des Napster-Gründungsmitglieds Sean Parker.
Umstritten bleibt, wie genau der Film es mit der Wahrheit hält. Einiges wurde sicher dramatisiert, anderes mag genauso passiert sein. Eines jedoch spiegelt „The Social Network“ perfekt wider: Wie bei den meisten wahren Geschichten, gibt es auch hier nicht nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse, sondern ein ganzes Spektrum an Grauschattierungen. Ob Zuckerberg nun ein Dieb ist oder nicht, der Beliebtheit von Facebook wird der Film höchstwahrscheinlich nicht schaden. Social Networking ist längst ein Teil unserer Welt und wird es wohl auch bleiben.
@trierer meint
Finde solche Seiten wie facebook etc. auch nicht so schlecht. Aber sowas kann und sollte nicht ein Treffen zum Quatschen mit Freunden ersetzen. Es ist doch etwas ganz anderes, wenn ich mich irgendwo zum Kaffee oder so mit jemand treffe, als wenn ich bei Facebook schnell was schreibe.
Trierer meint
Ich finde Facebook ist eine sinnvolle Sache. Man kann sich hier sehr gut mit seinen Freunden treffen und quatschen.
Tobias meint
Diese Seite mag ihren guten Seiten haben, keine Frage, doch für mich ist das wieder nichts anderes als eine Modeerscheinung der heutigen Jugend, die nicht mehr weiß, was sie mit ihrer Zeit anfangen soll.