Das Marvel Comic-Universum bringt einen seiner größten Helden erneut auf die Leinwand. In Thor – The Dark Kingdom schwingt der blonde Modellathlet Thor erneut den Hammer und muss wieder einmal nichts weniger als die Welten retten. Andreas Gniffke hat sich den Film im Trierer CinemaxX angesehen.
Sequels der erfolgreichen Marvel-Verfilmungen sind eine kommerzielle Bank ohne großes finanzielles Risiko, in schwierigen Zeiten für die Filmstudios ist dies sicher ein wichtiges Kriterium. Doch bieten die Geschichten rund um Captain America, Hulk, Wolverine und wie sie alle heißen eine fulminante Spielwiese für Autoren und moderne Tricktechnik und auch Thor stellt in Sachen Optik und Krawall seinen erst zwei Jahre alten Vorgänger deutlich in den Schatten.
Thor: The Dark Kingdom, im Original Thor: The Dark World (da hat sich die Umbenennung ja mal richtig gelohnt!), schließt zeitlich nicht unmittelbar an den ersten Teil an, sondern logischerweise an die Avengers, in der wir den Hünen und seinen missratenen Adoptivbruder Loki zum letzten Mal auf der Leinwand gesehen haben. In Asgard ist Loki (Tom Hiddleston) in einem High-Tech-Kerker weggesperrt, während Thor (Chris Hemsworth, zuletzt in Rush) die aus den Fugen geratenen Zustände in den Neun Welten erfolgreich geraderückt. Superheldenalltag also. Aber unbemerkt regt sich eine dunkle Macht, die seit Jahrtausenden besiegt schien. Der Dunkelelf Malekith (Christopher Eccleston, der neunte Doctor Who) stand bereits einmal kurz vor der Erlangung der Weltenherrschaft, doch Thors Großvater schaffte es in letzter Sekunde, die Bedrohung abzuwehren. Leider nicht endgültig. Mittels einer nur unzureichend gesicherten Düstermaterie, dem geheimnisvollen Äther, wächst Malekiths Macht erneut an und auch die Erde ist bedroht. Dort wartet Thors große Liebe Jane (Natalie Portman, Black Swan) seit zwei Jahren auf die Rückkehr des vielbeschäftigten Helden und ist der Gefahr bald näher als gedacht.
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Auf dem Regiestuhl nahm diesmal Alan Taylor Platz, der unter anderem auch für einige Folgen von Game of Thrones verantwortlich war. Thor: The Dark Kingdom ist wie schon sein Vorgänger ein überbordender Spaß, auch wenn vor allem die erste Filmhälfte deutlich düsterer angelegt ist. Sowohl der Film als auch Thor selbst sind wie gewohnt gnadenlos überzeichnet. Der Held ist immer einen Tick zu viel Held, zu viel Bizeps und zu viel blond, und gerade diese Selbstironie macht ihn sympathisch. Eine große Schippe hat auch die Tricktechnik draufgelegt. Sah Asgard im ersten Teil dann doch etwas arg mickrig aus, wird nun ordentlich aufgefahren. Gold wohin man blickt, riesige Wasserfälle und imposante Gebäude, da hat man sich die Kritik am Götterhort wohl zu Herzen genommen. Die 3D-Effekte sind solide, auch wenn wohl nicht in echtem 3D gefilmt wurde. Der Humor nimmt dann in der zweiten Hälfte des Films deutlich Fahrt auf, was vor allem an Loki liegt, den Thor in seiner Verzweiflung aus dem Kerker befreit. Ein Fehler?
Freunde der Marvelfilme kommen in Thor: The Dark Kingdom auf alle Fälle auf ihre Kosten aber auch alle anderen Fantasyfreunde dürften kurzweilige zwei Stunden im Kinosessel verbringen. Bestes Popcornkino, was will man an düsteren Herbsttagen mehr. Aber wie immer bei Marvel: Man sollte den Abspann wirklich bis zum Ende schauen. Und wenn ich Ende sage, meine ich auch Ende!
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