Von Florian Schlecht
Das Finale um den Bitburger Rheinlandpokal 2013 zwischen dem FSV Salmrohr und dem SV Eintracht Trier wird am Mittwoch, 29. Mai, im Salmtalstadion ausgetragen. Anpfiff der Begegnung ist um 19 Uhr. Das Derby lebt traditionell von seiner Brisanz. Und es geht um mindestens 100.000 Euro.
Die Würfel sind gefallen. Am Montag beantwortete der Fußballverband Rheinland die Standortfrage für das Rheinlandpokal-Finale. Für den FSV Salmrohr gibt es so am 29. Mai so ein Endspiel im eigenen Wohnzimmer. Denn der Cup-Hit gegen Eintracht Trier wird im Salmtalstadion ausgetragen (19 Uhr). Sofern der Fußball-Regionalligist noch den Sprung in die Relegation zur 3. Liga schaffen sollte, wird das Finale auf den 5. Juni verlegt.
„Wir sind froh, dass wir den Fans ein attraktives Spiel bieten und auf uns aufmerksam machen können. Im eigenen Stadion sind die Chancen, eine Überraschung zu schaffen, obendrein noch etwas größer“, freut sich Friedhelm Rach, der Sportliche Leiter des FSV Salmrohr, über die Wahl des Verbandes. „Natürlich hätten wir lieber in Trier gespielt, aber wir können die Entscheidung nachvollziehen“, bekennt Dirk Jacobs, der Geschäftsführer von Eintracht Trier. „Ich kann nur an die Trierer Fans appellieren, das Finale trotzdem zu einem Heimspiel für uns zu machen.“
Fünftes Finale zwischen den Rivalen: Salmrohr führt mit 3:1
Das Endspiel bei einem der beteiligten Klubs auszutragen, ist keine Überraschung. „Nach Rücksprache mit allen Beteiligten und Abwägung aller Eventualitäten waren wir uns einig, dass das Finale in unmittelbarer Umgebung der Finalisten stattfinden soll. Angesichts des Derbycharakters der Begegnung und des gesteigerten Zuschauerinteresses kamen letzten Endes nur die Stadien Trier und Salmrohr infrage. Wir haben uns für Salmrohr entschieden, da Trier bereits im Jahr 2011 das Endspiel um den Bitburger Rheinlandpokal im eigenen Stadion bestritten hat“, sagt Bernd Schneider, stellvertretender Vorsitzender des Spielausschusses des Fußballverbandes Rheinland. Vor zwei Jahren besiegte Eintracht Trier im Moselstadion die TuS Koblenz mit 2:0.
Morbach fiel als möglicher Austragungsort weg, weil die Vereinsvertreter mit einem hohen Besucherandrang rechnen. „Wenn das Wetter mitspielt, hoffen wir auf 4.000 bis 5.000 Zuschauer“, meint Rach. Immerhin ist einen Tag nach dem Endspiel Fronleichnam – und somit Feiertag.
Dem Traumfinale steht so nichts mehr im Weg. Vier Mal trafen Eintracht Trier und der FSV Salmrohr bislang im Endspiel des Rheinlandpokals aufeinander. Die Bilanz spricht für den Underdog aus der Oberliga. Nur 1984 gewann Trier den Vergleich gegen den Lokalrivalen durch ein 2:1 in Hermeskeil. In den drei weiteren Auseinandersetzungen triumphierte Salmrohr. 1992 siegte der FSV in Leiwen mit 2:1, 1995 in Bitburg mit 3:0 und 1996 wiederum in Leiwen mit 1:0.
Ein 100.000-Euro-Derby
Herbert Herres, der im ersten Cup-Finale noch für Salmrohr spielte und mittlerweile Trainer der U23 von Eintracht Trier ist, freut sich auf den 29. Mai. „Im Großen und Ganzen ist es für die Region klasse, dass es zu dem Finale gekommen ist und man nicht irgendwo in den Westerwald fahren muss.“ Herres erinnert sich noch gerne an packende Duelle in der Vergangenheit. „Wobei die Spiele andere Vorzeichen hatten. Damals kamen noch bis zu 12.000 Zuschauer zu den Derbys, die Spieler kamen fast alle aus der Region.“
Neben dem Prestige geht es im Finale diesmal aber auch um eine ganze Menge Geld. Denn ein Sieg würde die Qualifikation für den DFB-Pokal bedeuten. Und die Antrittsprämie für die erste Runde bezifferte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf 5vier-Anfrage auf knapp 100.000 Euro. Die Summe ergibt sich aus der Vermarktung der TV-Rechte und der Banden. Ein mögliches Live-Spiel im Free-TV, falls mit etwas Losglück der FC Bayern mit Trainer-Star Pep Guardiola gezogen wird, ist in dem Betrag ebenso wenig berücksichtigt wie die Zuschauereinnahmen bei einem ausverkauften Haus.
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