Glanzlos, aber überlegen schlagen die Brose Baskets Bamberg die TBB am Samstagabend in eigener Halle mit 61:74. Nicht nur Topscorer Ryan Thompson (17 Punkte) war für das junge Trierer Team eine Nummer zu groß.
Trier. Es hätte schon alles passen müssen, um gegen die favorisierten Brose Baskets zwei Punkte zu entführen – doch die hatten leider rechtzeitig zur Partie in Trier ihre Form gefunden. Obwohl die Truppe von Andrea Trinchieri zum dritten Mal in sieben Tagen auswärts auflief, zeigten sich die Gäste von Beginn hochkonzentriert.
Mathis Mönninghoff begann stark für Trier, nahm den Dreier mit viel Selbstbewusstsein und warf sich immer wieder mit Erfolg in Bamberger Passwege. Noch besser machte es allerdings Ryan Thompson, der mit 15 Punkten bis zur Halbzeitpause zu einem unlösbaren Problem für die TBB wurde. Kontroverse Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns machten es für die Gastgeber nicht einfacher: So wurden Tony Canty nach einem erfolgreichen Dreierversuch nur zwei Punkte gutgeschrieben, im Sturm der darauffolgenden Entrüstung folgte auch noch ein Technisches Foul. Carlon Browns Dreier (mit Schmidts Hand im Gesicht) zum 29:40 markierte das Ende der ersten Hälfte sowie einer Phase, in der die Partie den Trierern erstmals deutlich entglitt. Das Bamberger Spiel war endgültig in einen Rhythmus gekommen, ohne das man ein Offensivfeuerwerk abbrannte.
Rödl: „Haben heute Lehrgeld gezahlt“
Ein solches war auch gar nicht nötig, denn während die Routiniers Anderson und Bucknor die TBB mit wichtigen Dreiern zwischenzeitlich etwas heranbrachten, rieben sich Chikoko und Lukovic inside gegen Mbakwe, Harris und Theis völlig auf. Die Gäste standen defensiv zu sicher und taten offensiv nicht mehr als nötig. Gegen Ende des dritten Viertels schien sich das kurz zu rächen: Ein 7-0-Lauf der Trierer sorgte für hoffnungsvolle Gesichter unter den 3598 Zuschauern in der Arena.
Ein Layup von Lukovic ‚in traffic‘ inklusive Bonusfreiwurf – von ihm selbst gleich ausgiebig zur Publikumsanimation genutzt – komplettierte den Lauf und sorgte für das 46:56 vor dem letzten Spielabschnitt. Vitalis Chikoko (Team-Topscorer mit 13 Punkten) machte es sogar einstellig, aber Bamberg übernahm wieder die Kontrolle. Da half auch ein T gegen den übereifrig gestikulierenden Trinchieri nicht – der Italiener hielt von den Grenzen seiner Coaching Zone nicht viel, sah aber mit Wohlwollen, wie sein Team in der Schlussphase nichts mehr anbrennen ließ und schließlich verdient mit 61:74 gewann.
„Ich kann meiner Mannschaft aber keine Vorwürfe machen […] Wir sind noch nicht bereit, um so ein Team zu schlagen.“
Henrik Rödl analysierte die Niederlage: „Ich finde, dass wir heute Lehrgeld gezahlt haben. Bamberg hat heute die vielleicht solideste Leistung der Saison abgeliefert, sie standen defensiv sehr gut, haben flüssig gespielt und wenige Fehler gemacht […] Ich kann meiner Mannschaft aber keine Vorwürfe machen […] Wir sind noch nicht bereit, um so ein Team zu schlagen.“ Gäste-Coach Trinchieri zeigte sich vor allem mit der Defensivleistung seiner Mannschaft hochzufrieden; seiner Ansicht nach ein Resultat des enger zusammengewachsenen Teams. Zwar steht das Bamberger Spiel auch nach dem Erfolg in Trier noch nicht auf dem Level, auf dem der Italiener es sehen will, aber: „Immerhin machen wir endlich Fortschritte.“
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Statistik
Zuschauer: 3598
Zwischenstände: 20:26 | 29:40 | 46:56 | 61:74
TBB Trier: Chikoko (13), Anderson, Mönninghoff (je 11), Lukovic (8 Punkte, 10 Rebounds), Bucknor (8), Harris (4), Schmidt (3), Canty (2), Vrabac (1)
Brose Baskets Bamberg: Thompson (17), Wanamaker (13), Theis (12), Harris, Mbakwe (je 9), Brown (8), Strelnieks (4), Tadda (2)
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