Bericht und Fotos: David Benke
Am Freitag fand in Trier die Großveranstaltung „City Campus trifft Illuminale“ statt. Über die komplette Innenstadt verteilt konnten zahlreiche Beiträge aus Kunst und Wissenschaft bewundert werden. 5vier-Mitarbeiter David Benke hat sich das bunte Treiben einmal angesehen.
Trier. Als technikinteressierten Mensch zieht es mich direkt in den Innenhof des Priesterseminars. Dort wird neben Mini-Robotern, Indie-Games und allerlei anderen Spielereien auch eine Livevorführung eines Hackerangriffs gezeigt. Das Hacken erfreut sich in letzter Zeit ja allgemein immer mehr medialer Aufmerksamkeit. Sei es in Videospielen wie dem kürzlich erschienenen „Watch Dogs“ oder Filmen wie dem neuen Streifen „Who Am I“. Für mich Grund genug den Informatikern der Universität Trier einmal etwas genauer auf die Finger zu schauen.
Opfer des gestellten Angriffs ist in den Vorstellungen die fiktive Tante Gisela. Diese bekommt per Mail eine Spam-Nachricht geschickt. In diesem Fall ist sie als Handy-Abrechnung getarnt und enthält im Anhang die Datei „Rechnung“. Die gute Gisela lädt diese nichtsahnend“ hernunter und öffnet sie – allerdings ohne große sichtbare Wirkung. Völlig unbemerkt hat sie so jedoch ihren Computer mit einem Virus infiziert. Der Trojaner macht sich direkt frisch ans Werk und verbindet sich mit dem Rechner des Hackers.
Tante Gisela ist nun vollkommen in dessen Gewalt. Auf der Festplatte ist nichts mehr sicher. Texte, Passwörter, nicht einmal die pikanten Urlaubsbilder. Doch es kommt noch dicker: sogar auf ihre Webcam kann zugegriffen werden. So kann der Angreifer problemlos einen Blick in ihr Haus werfen, und dass ohne das Gisela irgendetwas davon mitbekommt.
Eine unheimliche Vorstellung. Doch Daniel Fett, Mitarbeiter des Fachbereichs Sicherheit und Kryptografie, beruhigt direkt. Der hier verwendete Virus sei nur ein Basis-Modell und für jedes Virenprogramm problemlos identifizierbar. Darüber hinaus müsse man sich mit dem richtigen Schutz keine Sorgen vor Angriffen machen. Das neueste Virenprogramm, die aktuellsten Browser-Plugins und natürlich auch ein gutes Stück Vorsicht im Netz sollten helfen. „Man muss mit Misstrauen an verdächtige Emails herangehen und sich fragen ‚Muss ich sie öffnen? Oder kann sie auch einfach direkt gelöscht werden?'“, erklärt Fett.
Also wieder etwas dazugelernt. Doch das war es für diesen Abend bei Weitem noch nicht, denn „City Campus trifft Illuminale“ hatte seinen Besuchern Einiges mehr zu bieten.
„City Campus trifft Illuminale“ fasziniert Tausende
,,City Campus trifft Illuminale wird eine ganz große Nummer für Trier“, hatte Klaus Jensen schon vor zwei Wochen prophezeit. Der Trierer Oberbürgermeister sollte Recht behalten. Erstmals traten Universität, Hochschule und die ,,Illuminale“ in einer Gemeinschaftsveranstaltung und mit einem Programm auf, das keine Wünsche offen ließ. Bereits zur Eröffnung um 18 Uhr drängten sich Tausende Menschen auf dem City Campus zwischen Kornmarkt und Konstantinbasilika und erwarteten die ersten spektakulären Lichtprojektionen der Illuminale. Damit nicht genug: Das Städtepartner-Festival ,,Konstantin lädt ein“ und die Gäste aus Xiamen bereicherten die Großveranstaltung mit weiteren Höhepunkten.
Auf der Showbühne eröffneten Wissenschaftsministerin Doris Ahnen, Oberbürgermeister Klaus Jensen, Universitätspräsident Prof. Michael Jäckel und Hochschul-Präsident Prof. Norbert Kuhn die Veranstaltung. ,,Ich beglückwünsche die Trierer Bürger zu dieser Veranstaltung und kann nur dazu ermuntern, dieses breite Angebot wahrzunehmen“, sagte Doris Ahnen. ,,Die Kombination aus Wissenschaft, Kunst und Völkerverständigung ist nicht wahllos, sondern ergänzt sich hervorragend“, fuhr die Ministerin fort.
Während sich die ersten Menschentrauben um die Stände der Wissenschaftler scharten, bereiteten sich die Lichtkünstler noch auf ihre Einsätze nach Einbruch der Dunkelheit vor. Bis Mitternacht wurden spannende wissenschaftliche Vorführungen, Experimente und Vorträge, spektakuläre Lichtprojektionen und künstlerische Aufführungen geboten.
Die wissenschaftlichen Präsentationen zeigten die ganze Bandbreite von Forschung und Entwicklung der Universität und der Hochschule. Ob Technologie oder Philosophie, ob praxisnah oder abstrakt – beim City Campus gab es quasi keine inhaltlichen Grenzen und nur eine Auflage: die Themen sollten verständlich präsentiert werden und Besucher mit Wissenschaftlern ins Gespräch bringen. Entdecken, informieren und ausprobieren war das Motto der meisten Wissbegierigen, die über den Wissenschaftsboulevard in der Trierer Innenstadt schlenderten. Es war die Mischung aus Wissenschaft, Kunst und Unterhaltung, die viele Menschen an ,,City Campus trifft Illuminale“ überzeugte.
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