Um auf den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren als Soldatinnen und Soldaten aufmerksam zu machen, findet jährlich am 12. Februar der Red Hand Day statt – mit Demonstrationen und weiteren Protestaktionen. In diesem Jahr coronabedingt hauptsächlich digital.

Seit 2010 beteiligen sich Kinder und Jugendliche aus Trier an den weltweiten Aktionen gegen den Einsatz von Kindersoldatinnen und -soldaten. In den vergangenen Jahren wurden jeweils tausende roter Hände auf Papier als Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen an Oberbürgermeister Wolfram Leibe übergeben. Er leitete diese Roten Hände dann an maßgebliche Politikerinnen oder Politiker mit der Bitte weiter, sich für die Forderungen der Aktion einzusetzen. Aufgrund der Corona-Pandemie liegt dieses Jahr der Schwerpunkt der bundesweiten Kampagne auf digitalen Aktionen.
Online-Diskussion mit Landtagsabgeordneten
In Trier diskutierten Kinder und Jugendliche online mit sieben Abgeordneten des Landtags über ihre Forderungen an die Politik. Die Aktivitäten in diese Richtung sollen verstärkt werden. Frank Mischo (Kindernothilfe) konnte in der Trierer Runde über Projekte berichten, in denen ehemalige Kindersoldatinnen und Kindersoldaten Unterstützung finden, trotz ihrer schweren Traumatisierung ein neues Leben zu beginnen. Dies kann allerdings nur nach einer gefährlichen Flucht oder nach Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzungen gelingen.
Die Jugendlichen beteiligten sich rege und empathisch an der Diskussion. Eine Schülerin des FSG fasste die Veranstaltung so zusammen: „Ideen sammeln, andere Aktivisten kennenzulernen und ein paar amüsante Konversationen – alles war dabei. Eine Chance, wieder sowas zu machen, lasse ich mir nicht entgehen.“ Organisiert und koordiniert wurde die Beteiligung in Trier von der „Werkstatt Globales Lernen“ der Lokalen Agenda 21.
Als sichtbares Zeichen des Protests gegen Kindersoldaten hisste OB Leibe am Montag mit drei Schülern die Flagge mit der Roten Hand vor dem Rathaushauptgebäude. Dabei verwies er auch auf den Zusammenhang mit Kinderarbeit und die aktuellen Debatte um das Lieferkettengesetz. Dabei gehe es zum Beispiel um Kinder in Ägypten, die bei der Weiterverarbeitung von Plastikmüll gefährlichen Stoffen ausgesetzt seien.
Pressemitteilung Stadt Trier
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