Trier. Topathleten aus aller Welt zeigen seit 1990 traditionell am 31. Dezember ihr Ausnahmekönnen in der ältesten Stadt Deutschlands.
Spannung und Samba: Der Bitburger 0,0%-Lauf der Asse im Fokus
Für die Stars im Bitburger 0,0%-Lauf der Asse bedeutet die 35. Auflage des Trierer Silvesterlaufs aber keineswegs „the same procedure as every year”, auch wenn auf dem Trierer Hauptmarkt wie eh und je Sambatänzerinnen und -Trommler sowie reichlich Konfetti in der Luft das Bild vom „deutschen Sao Paulo“ prägen werden. An der Strecke herrscht brasilianische Stimmung: Tausende von Zuschauern jagen die Läufer mit einem Trillerpfeifen-Konzert über die 1 Kilometer lange Runde durch die City.
Erstmals fällt die Entscheidung bei den Männern schon nach fünf Runden. „Nur fünf Kilometer, das wird noch knapper und für die Zuschauer spannender denn je“, prognostiziert Richard „Ritchi“ Ringer. Der Marathon-Europameister vom LC Rehlingen war bei Olympia in Paris auf Rang zwölf der beste Deutsche. Samuel Fitwi vom Verein Silvesterlauf Trier präsentierte sich als 15. prächtig. Als „local hero“ zählt Samu beim 35. Bitburger 0,0%-Silvesterlauf zu den Mitfavoriten. Beide bringen viereinhalb Wochen nach dem Valencia-Marathon ihre Topform mit nach Trier.
Deutsche Hoffnungsträger im Kampf um den ersten Heimsieg seit 2013
„SAMU“ wird auf der Startnummer des Silvesterläufers zu lesen sein, „RITCHI“ auf der von Ringer. „NILS“ auf der Brust von Nils Voigt (TV Wattenscheid), dem aktuell besten Langstreckler der Nation über 10.000 Meter. Und „MAX“ markiert Max Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf), den 2024 schnellsten Deutschen über 5000 Meter. Sie alle nähren die Hoffnung auf den ersten Heimsieg seit 2013. Elf Jahre liegt der letzte deutsche Sieg bereits zurück. Lediglich deren drei gab es in der Trierer Silvesterlauf-Geschichte: durch Premierengewinner Olaf Dorow (Rostock/1990), Thorsten Naumann (Dormagen/1996) und Homiyu Tesfaye (Frankfurt/2013). Am knappsten verpasste seither „Ritchi“ Ringer 2022 den Triumph, als er im Spurt dem viermaligen Gewinner und Isaac Kimeli unterlag. Nach 22:20 Minuten! Immerhin inoffizielle deutsche Bestleistung über die selten gelaufene 8-km-Distanz.
Internationale Elite fordert deutsche Spitzenläufer heraus
Kimelis 22:18 stehen nun für „ewig“ als Streckenrekord. Der 30-Jährige, der sich 2025 in Richtung Marathon orientiert, ist diesmal nicht am Start. Leichter wird es für die deutschen Spitzenkönner jedoch keineswegs: Die beiden Kenianer Robert Kiprop Koech und Nehemiah Kipyegon repräsentieren absolute Weltklasse. Der 27-jährige Koech siegte 2019 über 5000 Meter bei den All African Games (Afrikameisterschaft) und der ein Jahr jüngere Nehemiah Kipyegon gilt als „rising star“. Im Oktober gewann Kipyegon den München-Marathon. Wie stark er über die Unterdistanzen ist, wird sich in Trier zeigen. Mike Foppen erreichte in Paris über 5000 Meter das Olympiafinale; er trägt die Hoffnung auf den ersten niederländischen Triumph in der Silvesterlauf-Geschichte. Als zweiter Lokalmatador im Bitburger 0,0%-Lauf der Asse will der erst 21-jährige Benjamin „BENNI“ Dern so weit vorne wie möglich in dem auf 100 Starter limitierten Eliterennen landen.
Heimspiel und Spitzenduell: Gesa Krause trifft auf Olivia Gürth
Bei den Frauen hat die 5-km-Distanz Tradition. Und ist alleine schon als Heimspiel für Gesa Krause und Olivia Gürth eine Attraktion. Wie immer arbeiten die beiden Aushängeschilder des Vereins Silvesterlauf Trier um diese Jahreszeit vor allem an ihrer Ausdauer. Grundlage, Grundlage, Grundlage im Winter: Dieses Erfolgsrezept schreibt Trainer Wolfgang Heinig Jahr für Jahr fort. Dennoch elektrisiert der Vergleich „GESA“ vs. „OLIVIA“ im Feld von Spitzenathletinnen aus 20 Nationen, darunter Belgiens Vorjahressiegerin „LISA“ Rooms, die 2023 Zweitplatzierte Emelyne „EMMI“ Imanizabayo aus Ruanda sowie Katharina „KATHA“ Steinruck, die Siegerin des Trierer Jubiläumslaufs.
Gesa Krause, mit 32 Jahren so etwas wie die „Grande Dame“ des deutschen Hindernislaufs, gelang 2024 als Mutter ein grandioses Comeback mit EM-Silber und ihrer insgesamt vierten Olympia-Finalteilnahme. Die zehn Jahre jüngere Olivia Gürth bezwang Krause bei den deutschen Meisterschaften, in Paris verpasste sie unglücklich den olympischen Endlauf. Gut möglich, dass die Leverkusenerin Lea Mayer (Zehnte in Paris) das deutsche Olympia-Trio ergänzt – Mayer trainiert bis Mitte Dezember in den USA.
Eliterennen und Volksläufe: Ein sportliches Highlight mit großer Resonanz
„Wir haben die Eliterennen so früh wie nie zuvor großartig besetzt“, sagt Renndirektor Berthold Mertes: „Die Resonanz auf den Trierer Silvesterlauf ist weltweit immens, mehr denn je“. Die Trierer Sportfans freut’s, das sportliche Feuerwerk kurz vor dem Jahreswechsel ist garantiert (Überblick über die Topstarter am Textende). Derweil stoßen die Volksläufe einmal mehr auf große Resonanz. Vor allem der erstmals ins Programm genommene SCHOENERGIE-Volkslauf für Frauen und Männer: Nur noch etwas mehr als 100 Startplätze sind Ende November frei. Maximal 500 Aktive werden zugelassen, das gleiche Teilnehmerlimit gilt für den BORNE-Volkslauf der Frauen sowie den NATUS-Volkslauf der Männer. Insgesamt rechnet der Silvesterlauf-Verein mit rund 3.000 Anmeldungen, davon gut 1.000 in den Nachwuchsläufen.
Eröffnet wird das Programm an Silvester traditionell um 13 Uhr mit Samba-Tänzen auf der Hauptmarkt-Bühne. Um 13.10 Uhr werden die Jüngsten (bis 5 Jahre) zu den SWT-Bambiniläufen über 600 Meter ins Rennen geschickt, es folgen die CITY SPORT-Läufe der Grundschulen, die Volksfreund-Kinderläufe und die alsecon-Teenläufe, bevor um 15 Uhr der Sparkasse Trier-Elitelauf der Frauen als erster der beiden Höhepunkte gestartet wird. Es folgt der Bitburger 0,0%-Lauf der Asse (15.30 Uhr). Alle Volksläufer können also kurz vor ihrem eigenen Einsatz die Lauf-Elite feiern und Motivation tanken.
PM Silvesterlauf Trier e.V.
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