In einem Regal liegen sorgfältig aufgereiht Brot, Gemüse und Obst. In einem anderen finden sich Tortenböden und weitere Backwaren. Auf dem Boden stehen aufgestapelt mehrere Wasserkästen und sogar Behälter mit Schnittblumen. Man könnte meinen, man sei in einem Supermarkt. Doch es sind die Räumlichkeiten der Trierer Tafel. Seit fast zehn Jahren finden Bedürftige hier eine Anlaufstelle, die sie mit Lebensmitteln aller Art versorgt.
Die Trierer Tafel gehört zum Sozialdienst katholischer Frauen e.V. und wurde am 24. 10.2001 als 274. deutsche Tafel gegründet. Heute gibt es deutschlandweit über 860 Tafeln. In Trier hat alles mit 30 Helfern im Keller der Pauluskirche angefangen. Vor drei Jahren erfolgte dann der Umzug in die Räumlichkeiten in der Weberbachstraße. Mittlerweile umfasst das Team um die Leiterin Anni Becker fast 70 ehrenamtliche Mitarbeiter.
Lebensmittel sammeln für einen guten Zweck
Täglich fahren drei Autos der Tafel die Trierer Bäckereien, Supermärkte, Kaufhäuser sowie kleinere und größere Geschäfte an, um Lebensmittel einzusammeln, die nicht mehr verkauft werden können. Der Zuspruch, so Anni Becker, ist sehr groß. Gesammelt werden Lebensmittel aller Art: Obst, Gemüse, Wurst, Käse, Milchprodukte, Konserven, Süßigkeiten, aber auch Backwaren und Babynahrung. Im Tafelladen werden die Lebensmittel alle gründlich überprüft und sortiert, bevor sie verteilt werden.
Jeden Dienstag und Freitag findet dann von 12:00 bis 14:30 Uhr die Lebensmittelausgabe statt. Hierzu benötigt man einen Tafelausweis, der direkt bei der Tafel beantragt werden kann. Zwischen 180 und 200 Leute kommen zur Lebensmittelausgabe. Damit es nicht zu allzu langen Wartezeiten kommt, ist die Ausgabe nach Nummern gestaffelt.
Das Publikum ist sehr gemischt. Junge Leute genauso wie Renter, Einzelpersonen und Familien kommen zur Trierer Tafel. Insgesamt hat die Zahl der Menschen, die von dem Angebot der Tafel Gebrauch machen zugenommen. „Anfangs haben viele Menschen Probleme zu uns zu kommen, da sie sich schämen. Aber die Scheu legt sich von Mal zu Mal. Für uns sind alle Menschen gleich und wir machen keine Unterschiede”, so Anni Becker. Nach dem 10. eines Monats kommen meist mehr Leute, da das Geld dann nicht mehr für Lebensmittel reicht. Kurz vor Weihnachten nimmt die Zahl ebenfalls zu. So waren letztes Jahr 245 Menschen an einem Tag da. Dann heißt es für die Helfer auch schon mal zwei Stunden länger bleiben, bis alle versorgt sind.
Für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in den Tafelladen kommen können, werden jeden Mittwoch und Donnerstag Tüten fertig gemacht, die dann ausgefahren werden. Derzeit bekommen 70 Menschen die Lebensmittel nach Hause geliefert.
Doch nicht nur im Tafelladen werden Lebensmittel ausgegeben. Soziale Einrichtungen wie Kindergärten, Kinderhorte, Frauenhäuser, Notunterkünfte, Aidshilfe etc. werden ebenfalls regelmäßig unterstützt.
Da der Tafel Unkosten durch die Miete für die Räumlichkeiten, Wasser, Strom und Benzin entstehen und sie sich weitestgehend durch Spenden finanziert, ist sie auf die Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Man kann als ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Trierer Tafel vor Ort mithelfen, aber auch als Sponsor oder Privatperson Geld und Lebensmittel spenden. „Jeder gibt, was er kann“, so Frau Becker.
Erich meint
Wieso diese Aufregung über den Artikel? Ich kann mir Vorstellen, dass sowohl die Organisatoren der Tafel, sowie auch darauf Angewiesene erfreut sind, wenn solche Einrichtung etwas mehr Publicity bekommen…
Frank meint
Das ist doch ein interessanter Artikel. Ich lese so etwas gerne. Was ist überhaupt Journalismus? Die Journalisten feiern sich doch immer nur selbst. Wie Jazz-Musiker.
Also mir gefällt der Artikel und das Portal.
GKraus meint
Dazu lässt sich wohl nur anmerken: Die Kommerzialisierung in Verbindung mit Pseudo-Journalismus schreitet voran. In der beißenden Ironie von Stefanie Kollmeier liegt die Wahrheit. Journalismus ist mehr, als ein paar Sätze zu verbinden.
Alleine dieser Artikel ist Ausdruck einer erschreckenden gesellschaftlichen Realität auf RTL2-Niveau. Platt, platter, am plattestens! Diese falsche Steigerung könnte auch als Programm über Artikel und Portal stehen.
Niemand hat etwas gegen Werbung. Aber dann sollte man es auch so nennen. Ein Wochenspiegel fürs Internet. Das wäre dann wenigstens ehrlich.
So braucht niemand dieses Portal – höchstens die Herausgeber zum Geldverdienen.
Björn Rohles meint
@ Stefanie Kollmeier
Danke für die Korrektur des Grammatik-Schnitzers, ist korrigiert.
Sie spielen sicherlich auf den Beitrag von Christian Baron auf 16vor an? Das ist in der Tat ein interessantes Stück mit einer spannenden Debatte. Uns ging es freilich eher darum, unseren Lesern überhaupt zu zeigen, dass es die Trierer Tafel gibt, und dass sie sich dort engagieren können – das ist nämlich den meisten Menschen gar nicht bewusst, mit denen ich bisher darüber gesprochen habe.
Klauen hätte freilich vorausgesetzt, dass Helen beim Schreiben gewusst hätte, worüber 16vor schreibt.
Stefanie Kollmeier meint
Wow! Danke für diesen grandiosen Artikel! Selten hab ich eine derart ausgefeilte, gründlich recherchierte, inhaltlich fehlerfreie („TafelLADEN“), treffend beschreibende („Man könnte meinen, man sei in einem Supermarkt“), grammtikalisch perfekte („In einem Regal liegt Brot, Gemüse und Obst“), stilsichere und einfühlsame Reportage gelesen.
Das nennt man kritischen Qualitätsjournalismus und exklusive Themen ohne jedes Klauen bei der Konkurrenz! Und auch mutig, denn dieses sensible Thema hat sich bisher kein einziges anderes Medium in der Stadt jemals anzupacken getraut. Einen weiteren treuen Leser habt ihr euch in mir auf jeden Fall erschrieben. Weiter so!