Gekämpft, gebissen und dem Gegner das Leben lange schwer gemacht, am Ende aber wieder eine Zehn-Tore –Niederlage im Gepäck. Die Bundesliga-Handballerinnen der DJK/MJC Trier bleiben auch nach dem fünften Saisonspiel ohne Punktgewinn und sind weiter Tabellenletzter. Das 25:35 (14:18) in Metzingen gibt dennoch Anlass zur Hoffnung.
Metzingen. Frustriert, abgekämpft und mit hängenden Köpfen schlichen die Miezen nach Ende der Partie in Metzingen vom Feld. Im fünften Spiel die fünfte Niederlage kassiert, wieder zweistellig verloren, obwohl die Mannschaft von Trainerin Cristina Cabeza einen immensen Aufwand betrieben hatte. „Das Ergebnis spiegelt die Partie nicht wieder, weil wir in der Endphase dumme Fehler gemacht haben“, so Co-Trainerin Jana Arnošová.
Gemeint hatte die Tschechin die letzten sieben Minuten: Beim Stand von 24:30 war die Niederlage zwar besiegelt, die Höhe aber akzeptabel und dem Spielverlauf entsprechend. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Cabeza-Sieben Metzingen mit einer offensiven 5:1-Abwehr überrascht und den Rückraum um Ex-Mieze Shenia Minevskaja gut in Schach gehalten. „Wir mussten nach der Niederlage im Pokal neue Impulse setzen, uns individuelle Erfolgserlebnisse holen. Das ist uns über weite Strecken gelungen“, sagte Arnošová nach der Partie.
Tatsächlich agierten die Moselstädterinnen vor allem zwischen der 30. und 50. Minuten auf Augenhöhe mit dem Favoriten aus der Outlet-Stadt. Bissig und giftig in den Zweikämpfen, vorne mit der nötigen Ruhe sowie einer überragend aufspielenden Maxime Struijs: Die 740 Zuschauer in der Öschhalle staunten nicht schlecht, als Judith Derbach mit einem Doppelschlag auf 20:23 (42.) verkürzen konnte. Auch beim 21:26 (50.) lagen die Moselstädterinnen immer noch in Reichweite, die Gastgeberinnen hatten ordentlich zu kämpfen und mussten sich jeden Treffer hart erarbeiten.
Dann aber folgte –nicht das erste Mal – eine Endphase aus der die Miezen, mit Blick auf die „Vier-Punkte-Spiele“ Mitte November in Koblenz (16. November) und gegen Celle (22.11), lernen müssen. Zu frühe Abschlüsse und unnötige technische Fehler machten es Metzingen einfach am Ende doch noch einen zweistelligen Heimsieg einzufahren. Minevskaja besiegelte mit ihrem zehnten Treffer die 25:35-Niederlage. „Wir haben uns hier teuer verkauft, darauf können wir aufbauen. Wir müssen aber auch die richtigen Lehren aus der Schlussphase ziehen“, sagte Arnošová und ergänzte: „Gerade wenn die Kräfte nachlassen, müssen wir clever agieren, unsere Fehlerzahl minimieren.“
So steht am Ende wieder eine Zehn-Tore-Niederlage auf dem Konto, eine aus der die Verantwortlichen dennoch einiges mitnehmen. Die niederländische Junioren-Nationalspielerin Struijs beispielsweise absolvierte ihre beste Partie im MJC-Dress und überzeugte nicht nur wegen ihrer neun Treffer. Auch Torfrau Jessica Kockler konnte zumindest in Halbzeit eins an ihre Leistung aus der Vorsaison anknüpfen und in der 5:1-Abwehr agierten die Moselstädterinnen deutlich aktiver.
Miezen: Jessica Kockler, Verena Flöck; Celine Michielsen (2), Hannah Sattler (1), Sanne Backhed, Esther Mohr, Katrin Schneider (5/3), Linsey Houben, Andrea Czanik (1), Judith Derbach (5), Maxime Struijs (9), Franziska Garcia (2)
Beste Werferinnen Metzingen: Shenia Minevskaja (10/4), Anne Loerper, Alexandra Kubasta, Bernadett Temes (jeweils 4)
Spielfilm: 2:5 (6.), 8:9 (16.), 9:14 (21.), 14:18 (30.), 17:22 (38.), 20:23 (42.), 22:29 (50.), 25:35 (60.)
Zuschauer: 740 – Schiedsrichter: Miriam Jarke/Sandra Senk
Siebenmeter: Metzingen: 4/4, Trier: 4/3 (Schneider verwirft), Zeitstrafen: Metzingen 4 Minuten, Trier 8 Minuten
Text und Fotos: Franziska Garcia
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