Herzlichen Glückwunsch an diejenigen, die in Trier erfolgreich immatrikuliert sind! Der Wintersemester 2014/2015 hat begonnen und ihr seid vielleicht schon mitten im Studentenleben angekommen.
Trier. Habt ihr „Tschüss, Hotel Mama!“ gesagt, aber noch keine Wohnung in Trier gefunden? Habt ihr selbst nie ein Zimmer oder eine Wohnung gemietet? Keine Panik, ihr habt noch Zeit, um sich um die Unterkunft zu kümmern. Eure Wohnungssuche wird nicht so stressig, wenn ihr wisst, worauf man achten soll. 5vier hat einige Hinweise für euch gesammelt.
Zuerst entscheiden, welche Wohnart euch am besten passt.
Manche Leute sind an Ruhe gewöhnt, die anderen an Gemeinsamkeit. Jemand möchte nur eine billige Übernachtungsmöglichkeit, jemand will schon ein richtiges Nest bauen … Obwohl Trier nicht so groß ist, findet ihr hier diverse Wohnmöglichkeiten.
Studentenwohnheim. Das ist eine häufige Form des Wohnens für Studierende. Normalerweise werden Wohnheime von Studentenwerken angeboten, aber es gibt auch andere Vermieter. Die zur Uni gehörigen Wohnheime haben einen großen Vorteil: Die befinden sich möglichst nah zum Campus und sind möbliert. Das Studierendenwerk Trier stellt fünf Wohnanlagen zur Verfügung, nur eine von denen ist in der Innenstadt. Der Nachteil ist aber, dass man ziemlich lange auf ein Zimmer warten muss. Man muss sich zuerst schriftlich oder online bewerben, dann erfolgt der Eintrag in die Warteliste, und wenn ein passendes Zimmer frei ist, wird man darüber informiert. Achtet auch darauf, dass wegen der hohen Nachfrage die Wohndauer auf acht Semester beschränkt ist.
Außer dem Studierendenwerk findet ihr etwa zehn private Anbieter in Trier, die verschiedenen Firmen oder Vereinen gehören. Diese sind zum Beispiel VEGIS Immobilien – Wohnheim am Trimmelter Hof, das Katholische Studierendenwerk Trier e. V. – Cusanushaus Studierendenwohnheim, Josefsschwestern Trier – Wohnheim bei der Porta Nigra, Hausverwaltung Friedrich GmbH – Studierturm, RMW Wohnungsgesellschaft Trier GmbH – Flag I und II, privates Wohnheim am Weidengraben und weitere.
Diese können ihre eigene Voraussetzungen haben: Immatrikulationsbescheinigung rechtzeitig abgeben, nach oder vor dem Umzug das Zimmer oder Appartement renovieren, regelmäßige kleine Beiträge dem Wohnheimrat bezahlen usw.
Die Ausstattung kann sich von Wohnheim zu Wohnheim unterscheiden. Es gibt Anlagen nur mit Einzel- oder Doppelappartements mit einer Einbauküche, Dusche und WC, aber in anderen Einrichtungen wohnen z. B. zehn oder mehr Studenten auf einem Flur und teilen eine große Küche und Bad miteinander. Möbel können vom Vermieter zur Verfügung gestellt sein, aber manchmal muss man sich auch selbst darum kümmern.
Wohngemeinschaft. Die WG ist auch eine typische Wohnart für Studenten. Hier gibt es auch verschiedene Varianten. Zweck-WGs eignen sich für die Menschen, die nur aus finanziellen Gründen eine Wohnung zusammen mieten und vielleicht Küche und Bad teilen. Falls jemand mit den anderen Bewohnern etwas gemeinsam unternehmen und Freundschaften schließen möchte, braucht man eher eine Lebensgemeinschaft. Üblicherweise wohnen zwei bis sechs Leute in einer WG, in der jeder ein eigenes Zimmer hat, nur Küche, WC, Bad oder Dusche geteilt werden. Oft gibt es auch eine Art Wohnzimmer für alle. Die Ausstattung kann manchmal vom vorherigen Bewohner übernommen oder günstig gekauft werden.
Besonders wichtig ist natürlich, sich mit den anderen gut einleben zu können und die Haushaltsaufgaben sinnvoll zu verteilen. Aus diesem Grund werden oft die sogenannten „WG-Castings“ durchgeführt: Wenn ein neuer Mitbewohner gesucht wird, wird er oder sie nicht nur zum Besichtigungstermin eingeladen, sondern auch zum Vorstellungsgespräch. Ihr solltet also bereit sein, mehrere WGs kennenzulernen, bevor eine passende gefunden wird.
Eigene Wohnung. Das ist die teuerste Variante für Studenten. Das heißt, einerseits komplette Unabhängigkeit und Ruhe und andererseits Verantwortung für alle Kosten, Renovierung und Haushalt. Wohnungen werden normalerweise unmöbliert vermietet, manchmal ist die Küche schon eingebaut. Man soll auch berücksichtigen, dass Mietverträge relativ langfristig geschlossen werden. Wer den Wohnort wechseln möchte, kann dies nicht kurzfristig planen.
Notfall. „Hilfe! Ich bin gerade angekommen und brauche dringend eine Übernachtungsmöglichkeit!“ – solch eine Anzeige irgendwo in einem sozialen Netzwerk ist keine Ausnahme. Direkt in der Innenstadt befinden sich zwei Hostels mit günstigen Übernachtungsmöglichkeiten (Hilles und Kolpinghaus Warsberger Hof ), nicht weit von der Mosel ist eine Jugendherberge, die sich immer auf Gäste freut. Außerdem empfangen viele Trierer gerne Couchsurfer, die sich auf der entsprechenden Webseite bewerben.
Dann sich die Kosten überlegen.
Die Mietpreise unterscheiden sich von einem Bundesland zum anderen sowie von Stadt zu Stadt. Laut der aktuellen Sozialerhebung des DSW 2012 (die empirische Untersuchung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in Deutschland) steht Trier auf dem 33. Platz in der Reihe von 54 Hochschulstädten nach den monatlichen Ausgaben für Miete und Nebenkosten. Die durchschnittliche Miete beträgt 289 Euro pro Monat.
Zweifelsohne haben die Studentenwohnheime einen riesigen Vorteil in der Trierer Wohnlandschaft, weil die Nebenkosten sowie Internetzugang (manchmal auch Kabelanschluss) in der im Vertrag stehenden Miete schon eingerechnet sind. Außerdem hängt der Preis oft davon ab, wie viele Studenten ein Appartement mieten: das Einzelappartement ist die teuerste Möglichkeit. Einzelzimmer im Wohnheim mit mehreren Bewohnern auf einem Flur und einer gemeinsamen Küche kosten normalerweise weniger als alle anderen Angebote.
Wenn ihr sich für eine WG entscheidet, sollt ihr auch die Nebenkosten berücksichtigen. Das heißt Gas, Strom, Wasser, Heizung sowie Internet oder Telefonanschluss müssen extra kalkuliert werden. Achtet bei der Suche auf Kalt- (Mietpreis ohne Nebenkosten) und Warmmiete (gesamte Miete). Vorteil ist, dass alle WG-Mitbewohner nur einen Rundfunkbeitrag für die ganze Wohnung zahlen. Der Mietpreis eines WG-Zimmers kann von verschiedenen Faktoren abhängig sein: Zimmergröße, Stadtteil, Baujahr des Gebäudes usw. Und vergesst nicht, dass vor dem Umzug eine Kautionseinzahlung erforderlich ist. Die Kautionshöhe kann variieren – das wird von dem Vermieter entschieden. Wenn ihr nichts in der Wohnung beschädigt, bekommt ihr diese Summe beim Auszug zurück.
Die Mieten für Einzelwohnungen werden üblicherweise nach demselben Schema berechnet. Häufig werden Wohnungen über Makler angeboten, dann wird eine Provision (im Unterschied zur Kaution) fällig, die man nicht zurück bekommt.
Und … Los mit der Suche!
Über das Studentenwohnheimangebot von der Uni könnt ihr euch beim Studierendenwerk Trier informieren: Ihr könnt zur Sprechstunde kommen oder auf der Webseite Studiwerk „Wohnen“ klicken, um die Wohnanlagen kennenzulernen und vielleicht sich direkt online für einen Platz im Wohnheim zu bewerben.
Alle möglichen Wohnarten stellt die Seite WG-Gesucht zur Verfügung. Einfach „Trier“ im Feld „Stadt“ eingeben und los geht’s. Die Suche kann auch erweitert werden: Ihr könnt die gewünschte Zimmer- oder Wohnungsgröße eingeben, Datum wählen und die Suchergebnisse nach verschiedenen Faktoren sortieren.
Auf Studenten-WG könnt ihr auch eine eigene Anzeige mit Suchanfrage veröffentlichen – vielleicht sucht euch schon jemand? Aber am besten solltet ihr selbst die Angebote suchen und mit den potenziellen Vermietern und Mitbewohnern in Kontakt treten. Auf der Seite ist es möglich, die älteren Anzeigen auf dem Merkzettel zu speichern, sodass diese nicht verloren sind. Auf Immobilienscout findet ihr auch ziemlich viele Wohnungs- und WG-Angebote.
Wichtig! Die Studenten, die schon in Uni-Wohnheimen wohnen, dürfen in der Regel keine Nachmieter durch Anzeigen suchen – wenn diese ausziehen wollen, sollten sie das Studierendenwerk Trier (SWT) informieren. Das SWT hat immer jemanden, der auf der Warteliste steht. Private Studentenwohnheime stellen individuelle Voraussetzungen.
Viel Erfolg bei der Suche!
A. W. meint
Vielen Dank für diese tolle Übersicht, welche Wohnformen es für Studenten gibt. Als ich ausgezogen bin, habe ich zuerst im Studentenwohnheim in der Steiermark gewohnt. Dann in einer WG, dann alleine und nun mit meinem Partner. Ein klassischer Wohn-Werdegang, würde ich sagen.