Trier. Am Dienstag, den 13. Mai 2025 begrüßt die TUFA um 19 Uhr die Schriftstellerin Ursula Krechel im Kasino am Kornmarkt. Sie wird aus Ihrem neuesten Roman „Sehr geehrte Frau Ministerin“ lesen. Moderiert wird die Veranstaltung von Dieter Heimböckel, Professor für Literatur und Interkulturalität an der Universität Luxemburg.

Drei Frauen, ein Attentat – Schicksale im Fokus
Ursula Krechels neuer Roman „Sehr geehrte Frau Ministerin“ erzählt von drei Frauen, deren Schicksale durch ein Attentat verbunden wird, das auf die Titelfigur des Romans verübt wird.
Ursula Krechel schreibt mit ihrem Roman eine Art Kulturgeschichte alle Frauen, indem sie eine Brücke von ihren drei in der Gegenwart verorteten Protagonistinnen ihres Romans, einer Verkäuferin, einer Studienrätin und einer Ministerin zur römischen Kaiserin Agrippina schlägt. Ihr Roman erzählt vom Widerstand der Frauen gegen die Gewalt, der sie physisch und psychisch in von Männern dominierten Gesellschaften ausgesetzt sind. Und sie erzählt dies mit der ihr eigenen Sprachkraft, die ihre Leserinnen und Leser immer wieder beeindruckt.
Andreas Platthaus schrieb in der FAZ: „Ursula Krechels Roman ›Sehr geehrte Frau Ministerin‹ bringt politisches Erzählen auf ein neues Niveau. Ein erster Höhepunkt der deutschsprachigen Literatur dieses Jahres.“ Und Denis Scheck meinte: „Es ist eines jener ganz seltenen Bücher, die je länger man über sie nachdenkt, eigentlich immer besser werden.“
Zugleich verbindet Ursula Krechel diese politisch brisante Gegenwartshandlung mit einem Blick auf die römische Kaisergattin Agrippina, die Mutter des berüchtigten Nero. Über einen Abstand von zweitausend Jahren hinweg offenbaren sich Konstanten weiblichen Lebens in von Männern dominierten Gesellschaften, doch es zeigen sich dadurch auch Alternativen.
Mutterschaft als politische Dimension
Ihr neues Buch ist ein radikal gegenwärtiger Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und Müttern. Mit einer Sprachkraft, die Staunen macht, erzählt die preisgekrönte Schriftstellerin von symbiotischer Mutterschaft, von existenziell gefährdeten Frauen und von politischer Gewalt: denn mit seiner Mutter sprechen zu müssen, ist für den Sohn von Eva ein Staatsverbrechen. Für Eva hingegen ist es ein Verbrechen, dass ihr Sohn und sie offenbar ausspioniert werden: welches Ziel verfolgt die Lateinlehrerin Aschauer mit ihrer Observation? In ihrer Ohnmacht wenden sich beide Frauen an die Justizministerin – ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie die Staatsvertreterin damit bringen…
Auf den rund 370 Seiten hat Krechel einen radikal gegenwärtigen Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und ihren Müttern verfasst. Ihre messerscharfe Sprache versetzt die Leser in Staunen und lässt sie über symbiotische Mutterschaft von der Antike bis zur Gegenwart reflektieren. Doch damit nicht genug, Spionage, politische Gewalt, Widerstände und mehr begegnen den Lesern.
Macht und Ohnmacht der Mütter Die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Ursula Krechel hat sich in ihrem neuen Roman dem Verhältnis der Mütter zu ihren Söhnen angenommen. Ihr vielschichtiges Werk „Sehr geehrte Frau Ministerin“ führt uns zurück in die römische Kaiserzeit, gleichzeitig geht es um die Gewalt und die Radikalisierung unserer Gesellschaft heute. Eine spannende Lesung mit Musik und Gesprächen mit der Autorin erwarten Sie.
Ursula Krechel erzählt in ihrem neuen Roman „Sehr geehrte Frau Ministerin“ von drei Frauen in Antike und Gegenwart, deren Leben von erlittener und ausgeübter Gewalt geprägt sind. Stilistisch herausragend schreibt Krechel eine Kulturgeschichte aller Frauen – von der römischen Kaisermutter Agrippina zur Studienrätin Silke Aschauer, von Eva Patarak, Verkäuferin in einem kleinen Kräuterimperium zur Justizministerin. Es ist die Geschichte ihres Widerstands gegen die Gewalt, die ihnen physisch und psychisch zugemutet wird.
Ursula Krechel: „Aber wer wurde ermordet, und wer tötete?“
Archiveröffnung
Akademie der Künste / Pariser Platz
Lesung, Gespräch, Sonstiges
Gewalt ist ein zentrales Thema in Ursula Krechels vielseitigem Werk. Die Autorin spricht mit Andreas Platthaus über ihr sprachartistisches Poem Stimmen aus dem harten Kern und liest aus ihrem neuen, hochpolitischen Roman Sehr geehrte Frau Ministerin, der Anfang 2025 erscheint. Erzählt wird die Geschichte von drei Frauen in Antike und Gegenwart, deren Leben von erlittener und ausgeübter Gewalt geprägt ist. Gabriele Radecke stellt das Ursula-Krechel-Archiv vor.
Ursula Krechel: »Sehr geehrte Frau Ministerin«
Buchpremiere
Im Gespräch mit Anna Julian Mendlik
Zwischen der römischen Antike, einem verlorenen kleinen Kräuterimperium und einem Berliner Ministerium siedelt Ursula Krechel ihren neuen Roman »Sehr geehrte Frau Ministerin« (Klett-Cotta) an. Es ist ein Roman über Gewalt, über unheilvolle Beziehungen zwischen Müttern und Söhnen, auch über das Urheberrecht.
Ursula Krechels Werk ist in vielen Genres zuhause. Zuletzt erschienen 2021 ihr Lyrikband »Beileibe und zumute«, 2022 die Erzählung »Der Übergriff« und ihre Essaysammlung »Gehen. Träumen. Sehen. Unter Bäumen« (alle bei Jung und Jung). Für »Landgericht« (Jung und Jung), den mittleren Teil ihrer Romantrilogie zur Deutschen Kriegs- und Nachkriegsgeschichte, wurde Ursula Krechel 2012 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.
Die TUFA lädt ein: Ursula Krechel im Gespräch
Im Gespräch mit Anna Julian Mendlik (zuletzt erschienen: der Lyrikband »Pandoras Playbox«, Verlagshaus Berlin, 2022) stellt sie im LCB ihren neuen Roman zum ersten Mal dem Publikum vor. Am Wannsee kennt sich Ursula Krechel bestens aus: Von 1999 bis 2001 und von 2009 bis 2011 leitete sie die Autor∙innenwerkstatt Prosa.
Eine Politikerin wird Opfer eines Überfalls. Eine Mutter erfährt, dass ihr Sohn zum Gewalttäter wurde. Eine Lehrerin verzweifelt am Unterricht und an einer Erkrankung. Ursula Krechel über ihren Roman. Lesung mit Katja Bürkle.
Eine Stimme der Gegenwart mit historischem Echo
Es geht um drei Frauen aus unserer Zeit. Eine Angestellte in einem Kräutergeschäft, eine namenlose Justizministerin, die zum Opfer eines Attentates wird und zwischen beiden eine Lateinlehrerin, die ihre Geschichte erzählt. Sie ist die Erzählerin im neuen Roman von Ursula Krechel, „Sehr geehrte Frau Ministerin“. Silke berichtet von Eva und von der Spitzenpolitikerin. Sie erzählt ebenso ihre eigene, eine alles andere als leichte Geschichte. Und sie blickt, als begeisterte Tacitus-Leserin, immer wieder zurück in die Geschichte der römischen Kaiserzeit, insbesondere zu Nero und seiner Mutter Agrippina. Die Antike – und mit ihr auch die politische Gewalt – bilden den Untergrund dieser Geschichte aus dem 21. Jahrhundert.
In ihren Romanen hat Ursula Krechel immer wieder intensiv die Geschichte des 20. Jahrhunderts vermessen, darunter in „Landgericht“, 2012 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet, eine von vielen Ehrungen der Schriftstellerin und Publizistin. In „Sehr geehrte Frau Ministerin“, erschienen im Klett-Cotta-Verlag, hat sie sich nun erneut der Gegenwart zugewandt, einer Zeit, die auch im Zeichen einer politischen und gesellschaftlichen Verrohung steht. Auf eine der drei Frauen – die Justizministerin – blickend, sagt Ursula Krechel im Gespräch für den Bayern 2-Podcast „Buchgefühl“: „Ihr Hauptthema ist der Rechtsstaat. Und der Rechtsstaat ist etwas, was wir im Moment sehen, etwas, das verteidigt werden muss – ich glaube, zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik auf so heftige Weise.“
Ursula Krechel verbindet Geschichte mit literarischer Radikalität
Mit „Sehr geehrte Frau Ministerin“ gelingt es Ursula Krechel, ihren analytischen Blick auf die Geschichte beizubehalten und sich zugleich stilistisch neu zu erfinden. „Immer wieder taste ich an meinem Körper entlang, taste nach dem Schnitt. Der Körper ist Hauptschauplatz, aber dem Körper fehlt sein weibliches Zentralorgan. Wo es war, ist Stille. Die leere Mitte. Der unbetretbare Kaiserpalast. Die Kaiserin ist abgereist. Ihr geschminkter Vertreter trägt weibliche Kleider und spricht mit einer leisen, suggestiven Stimme. Im Volk gibt es nur noch die vage Erinnerung an sie.“
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Pressemitteilung Tuchfabrik Trier
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