Ein Adventskalender im Januar? Spinnen die bei 5vier.de denn jetzt komplett? Nicht ganz, denn kaum einem Termin fiebert der fußballbegeisterte Leser am Anfang des neuen Jahres so sehr entgegen, wie dem Ende der ungeliebten Winterpause. Am 28. Januar rollt in der Region endlich wieder der Ball. Als erste Mannschaft nimmt Regionalligist Eintracht Trier wieder den Spielbetrieb auf und hofft im Heimspiel gegen Idar-Oberstein an die guten Leistungen der Hinrunde anknüpfen zu können.
Wir versuchen, euch die Wartezeit etwas zu verkürzen. In 28 Folgen präsentiert 5vier.de jeden Tag eine kleine Geschichte aus der verrückten Fußballwelt. Heute geht es im 21. Türchen um die Spielerfrauen.
Türchen 21: Von „knusprigen Mädels“ und einheizenden Ehefrauen
Deutschland wurde 1974 Fußball-Weltmeister, das ist bekannt. Mit 2:1 besiegten sie im Finale die Niederlande. Und wie das bei solchen Titelerfolgen ist, gibt es danach immer Legenden und Mythen, die den Titelgewinn romantisch ausschmücken wollen. In Holland gibt es hingegen eine Erklärung dafür, warum die „Oranje“ nur Vize-Weltmeister geworden sind – die Spielerfrauen! Das Team um den begnadeten Starspieler Johann Cruyff war fern von der Heimat in einem feinen Hotel in der Nähe von Münster untergebracht. Scheinbar gab es dort auch nette, junge Frauen, die sich mit den Spielern gut verstanden.
Blöderweise tauchte wenige Tage vor dem WM-Finale ein Foto in der „Bild-Zeitung“ auf, auf dem Cruyff und einige andere Spieler mit eben diesen jungen Damen nackt im Swimmingpool lagen. Die Überschrift: „Cruyff, Sekt, nackte Mädchen und ein Bad“. Im Detail wurde im Bericht noch erwähnt, dass die Fußballer mit „drei knusprigen Mädchen“ bis in die Morgenstunden „fröhliche Wasserspiele“ veranstaltet haben. Ein Eklat. Das Endspiel war den Ehefrauen in den Niederlanden da ziemlich egal, sie heizten ihren Hallodris ordentlich ein.
Was dann passierte, ist hinlänglich bekannt.
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Doch auch der Deutsche Fußball-Bund erlebte unmittelbar nach dem Finale, dass man es sich mit Spielerfrauen nicht verderben sollte. Als der Verband sie nach dem WM-Erfolg vom offiziellen Bankett ausschloss, erklärten Paul Breitner und Gerd Müller ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Berti Vogts, damals als spielender „Terrier“ dabei, bereute hingegen vor einigen Wochen in einem „kicker“-Interview, bei der desaströsen WM 1994 in den USA nicht auf die Spielerfrauen verzichtet zu haben. Sie seien auch ein Grund dafür gewesen, dass es nicht mit dem Titel geklappt habe. Vogts erlebte damals mit Martina Effenberg und Bianca Illgner zwei starke Spielerfrauen, die ihren Männern zugleich als berechnende Managerinnen zur Seite standen und Einfluss nehmen wollten.
Illgner vollbrachte einige Jahre später sogar das Wunder, über Nacht ganz Fußball-Deutschland zu verblüffen, als ihr Mann Bodo plötzlich vom 1. FC Köln zu Real Madrid wechselte. Ein Transfer, den sie einfädelte. In der Domstadt guckten die Fans aus der Wäsche – in Madrid flossen dafür Millionen für Illgner. Eine Menge Einfluss hatte auch die Frau von Stürmer Valdas Ivanauskas, die jedoch nicht auf den schnöden Mammon setzte und ihrem Mann einen geplanten Wechsel ausredete – Wolfsburg war ihr einfach zu hässlich.
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Eine besondere Bedeutung haben die Spielerfrauen in England, wo sie den Boulevardzeitschriften erst Auflage verschaffen. „Wives and Girlfriends“ heißen sie dort. Kurz: WAGS. In Zeitungen wird so fast täglich über weltbewegende Fragen gestritten („WAG-Queen oder WAG-Princess?“). 2006 schockten die englischen Spielerfrauen das ruhige Baden-Baden, das der Aufenthaltsort der Nationalmannschaft war. So erfuhren alle interessierten Leser, für wie viel tausend Euro die Damen Schuhe kauften. Ganze Reporter-Scharen waren abgestellt, nur um die Kleider der Frauen zu fotografieren. Das frühe WM-Aus der Männer spielte da nur eine Nebenrolle, allerdings war das ästhetisch auch nicht so ansprechend, muss man zugeben.
Da gibt es doch viel schönere TV-Bilder. Und zum Wochenende muss mal etwas Romantik sein. Der spanische Nationaltorwart Iker Casillas läuft seiner Freundin Sara Carbonero nach Spielen auch beruflich über den Weg, weil sie Journalistin ist. Als Spanien 2010 aber Weltmeister wurde, wollte und konnte der Keeper das Berufliche und Private aber nicht mehr trennen.
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