Von Andreas Gniffke
Spiele zwischen Eintracht Trier und TuS Koblenz sind immer etwas Besonderes. Allerdings boten die letzten drei Begegnungen im Vorjahr lediglich fußballerische Magerkost. Am Freitag (19 Uhr) steigt nun wieder das ewig junge Derby im Moselstadion und Koblenz geht mit frischem Wind und einem neuen Übungsleiter in die Partie.
Es ging alles schneller als gedacht. Nach zuletzt nachlassenden Leistungen trennte sich TuS Koblenz in der vergangenen Woche von Trainer Michael Dämgen und prompt blamierten sich die Schängel einen Tag später bei 0:2 gegen den Bezirksligisten Oberwinter bis auf die Knochen und schieden aus dem Rheinlandpokal aus. Doch dass die Mannschaft alles andere als tot ist, bewies sie am Wochenende, als man dem Tabellenführer aus Hoffenheim im heimischen Stadion Oberwerth ein voll und ganz verdientes 1:1-Unentschieden abtrotzte. Die Regionalligakarriere von Interimstrainer Evangelos Nessos endete aber schon einen Tag später, denn bereits am Montag präsentierte man mit Peter Neustädter einen neuen Übungsleiter.
Mit Neustädter dürfte ein neuer, frischer Wind durch den Verein wehen, der sich zuletzt deutlich in Unruhe befand. Das Tischtuch zwischen Dämgen und Teilen der Fans war zerschnitten und selbst nach dem fulminanten 4:0-Auswärtssieg gegen Kaiserslautern II sah sich der Trainer mit „Dämgen Raus!“-Rufen konfrontiert. Äußerungen in der Presse und aus dem Vereinsumfeld, bei den Rufern würde es sich nur um eine kleine Gruppe von notorischen Unruhestiftern handeln, gingen dabei weit an der Realität vorbei und vergifteten das Klima weiter. Unter Neustädter besteht nun die Chance, die vorhandenen Risse zu kitten und einen Neuanfang zu wagen. Wie schnell die Anhänger wieder hinter der Mannschaft stehen, zeigte sich bereits am Sonntag gegen Hoffenheim, wo vor allem die kämpferische Leistung Anerkennung fand.
Diese Tugenden will auch Peter Neustädter betonen. „Alle attackieren, alle verteidigen“, heißt seine Maxime. Der 46-Jährige spielte an der Seite von Jürgen Klopp zehn Jahre lang beim FSV Mainz 05, wo er ab 2005 für fünf Jahre die zweite Mannschaft trainierte. Nach seiner Ablösung ging Neustädter in die Ukraine, wo er die UEFA Trainerlizenz erwarb und unter anderem bei Dynamo Kiew hospitierte. Auswärts präsentierte sich die TuS in dieser Saison äußerst großzügig, zumindest was die Zahl an Gegentoren angeht. In Mannheim, Elversberg und Ulm kassierte man Gegentreffer bereits in der unmittelbaren Anfangsphase, hier besteht dringender Besserungsbedarf. Zu was die Mannschaft fähig ist, zeigte sie dagegen in Kaiserslautern, wo sie mit überfallartigen Kontern einen souveränen 4:0-Erfolg einfuhr.
Neustädter zeigte sich bei seinem Stadionbesuch am Sonntag überzeugt von der Qualität der Mannschaft und der Begeisterungsfähigkeit der Anhänger. Während einer Präsentation am Dienstag betonte der Deutsch-Kasache, in Koblenz Aufbauarbeit leisten zu wollen. Ein schwieriges Unterfangen, betrachtet man die nach wie vor angespannte finanzielle Situation, in der sich die TuS immer noch befindet.
Ein Sieg gegen den alten Rivalen von der Mosel würde den Start für Peter Neustädter sicherlich um einiges einfacher machen. Beide Mannschaften spüren bereits in dieser frühen Phase der Saison einigen Druck. Auch die drei Begegnungen im Vorjahr waren von Vorsicht, Kampf und Krampf geprägt. Beide Ligaspiele endeten 0:0, im Rheinlandpokal gewann Trier in einem trostlosen Spiel im Dauerregen vor gerade einmal etwas mehr als tausend Zuschauern mühsam mit 1:0. Zumindest die Zuschauerzahl dürfte am kommenden Freitag um einiges höher liegen und allen Besuchern ist zu wünschen, dass es diesmal auch auf dem Platz hoch hergehen wird.
TuS Koblenz ist am heutigen Mittwoch bereits in Richtung Bitburg aufgebrochen, wo man sich bis Freitag in der Sportschule auf das wichtige Spiel vorbereiten wird.
+++++Eintracht in Kürze+++++
Spielverlegung
Wie heute mitgeteilt wurde, ist das Spiel der Trierer Eintracht gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern von Samstag, 20. Oktober auf Freitag, 19. Oktober um 19 Uhr verlegt worden. Grund hierfür seien Vorgaben der zuständigen Sicherheitsbehörden oder Vereinswünsche.
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