Die Trierer Bundesliga-Handballerinnen haben nach dem 26:21 (13:10)-Heimsieg gegen Frisch Auf Göppingen den letzten Tabellenplatz verlassen. Aus einer homogenen Mannschaft ragte Torhüterin Verena Flöck mit sensationellen 21 Paraden heraus. Göppingen dagegen präsentierte sich vor 900 Zuschauern in der Arena wie ein Absteiger, liegt nur aufgrund der besseren Tordifferenz noch vor den Miezen. Bis zur nächsten Partie am 21. Februar (16.30 Uhr) in Blomberg heißt es allerdings Wunden lecken. Viele Leistungsträgerinnen sind angeschlagen, Sorge macht vor allem die Schulter von Spielführerin Katrin Schneider.
Trier. Am Ende waren sie sogar zu müde zum Feiern. „Nein, weg waren wir nicht mehr. Gemütlich zusammen gesessen haben wir, am Ende waren wir aber alle froh zu Hause zu sein“, so Judith Derbach auf die Frage, ob man den dritten Saisonsieg denn auch ordentlich gefeiert habe. Die Strapazen des 26:21-Heimsiegs gegen Frisch Auf Göppingen sind den Miezen auch zwei Tage danach noch deutlich anzumerken, das Abstiegsduell hat allen Beteiligten physisch und psychisch einiges abverlangt.
Was die Mannschaft von Trainerin Cristina Cabeza in den 60 Minuten gegen Göppingen aber aufs Feld brachte, verdient großen Respekt. Wille, Leidenschaft, Herz, ein Kampf auf Biegen und Brechen und eine an diesem Abend überragende Torhüterin Verena „Sissy“ Flöck waren die Garanten für einen völlig verdienten Sieg. „Ich denke, jeder hat gesehen, was wir zu leisten imstande sind“, so Katrin Schneider, die trotz starker Schulterschmerzen auf die Zähne biss und mit sieben Treffern – zusammen mit Derbach und Maxime Struijs – wieder einmal beste Werferin ihrer Farben war.
Überstrahlt wurde Kate an diesem Abend aber von einer Österreicherin: Mit 21 Paraden stand die 22-Jährige wie ein Turm in der Schlacht, gab ihrer Mannschaft in einer schwierigen Phase Anfang der zweiten Hälfte den nötigen Schub. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Miezen ihren Drei-Tore-Vorsprung aus der Halbzeit (13:10) nämlich leichtfertig weggeworfen und Göppingen schien beim 17:15 (42.) auf die Siegerstraße einzubiegen. Flöck aber vernagelte von nun an ihren Kasten, hielt alles, was zu halten war und sorgte dafür, dass die Moselstädterinnen die Kontrolle wieder an sich rissen. Mit einem 6:0-Lauf kippte die Partie zugunsten der Miezen. „Sissy hat das Spiel ihres Lebens gemacht“, lobte Co-Trainerin Jana Arnosova.
Die Gelobte gab die Komplimente allerdings artig zurück: „Das war schon ein irres Spiel. Die Abwehr stand allerdings auch super, was die Sache für mich einfacher gemacht hat.“ Dennoch, an diese Partie wird sich die Österreicherin noch lange zurück erinnern, machte sie an diesem Abend wohl ihre beste Partie im MJC-Dress. Nach dem 21:17 (50.) durch Derbach mussten alle Miezen-Fans dennoch bis zum Schusspfiff zittern, am Ende stand gegen völlig indisponierte Gäste aber ein verdienter 26:21-Sieg zu Buche, an dem auch die 900 Zuschauer mit ihrer fantastischen Stimmung entscheidenden Anteil hatten.
Mit nun drei Saisonsiegen haben die Miezen die rote Laterne nach Koblenz weitergereicht und gehen mit neuem Selbstbewusstsein in die kommenden Wochen. Die nächste Partie findet am 21. Februar (16.30 Uhr) bei der HSG Blomberg-Lippe statt, bis dahin hofft Trainerin Cabeza auf einen positiven MRT-Befund von Schneider. Die Spielführerin hatte sich kurz vor der Halbzeit an der ohnehin schon lädierten rechten Schulter verletzt, kämpfte sich mit Schmerzen aber durch die Partie. „Wir alle hoffen, dass es nichts Ernstes ist. Über die Bedeutung von Kate für unser Spiel müssen wir nicht reden“, so Cabeza.
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Aufstellung: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Sanne Backhed, Esther Mohr, Katrin Schneider (7), Linsey Houben, Mégane Vallet (3), Jana Kordel, Judith Derbach (7), Maxime Struijs (7), Silvia Solic, Franziska Garcia (2)
Beste Werferinnen Göppingen: Michaela Hrbkova (9/3), Lina Krhlikar (6)
Schiedsrichter: Hörath/Hofmann – Zuschauer: 900
Spielfilm: 4:2 (10.), 9:5 (23.), 13:10 (30.), 15:15 (37.), 15:17 (42.), 17:17 (44.), 21:17 (50.), 23:20 (55.), 26:21 (60.)
Info:
Das Heimspiel der Miezen gegen den HC Leipzig findet am Mittwoch, den 25. Februar 2015 um 19.30 Uhr in der Arena statt (ursprünglicher Termin: 01.03.2015 16 Uhr)
Das Spiel in Oldenburg findet am Samstag, den 28. März 2015 um 18 Uhr statt (ursprünglicher Termin: 29.03.2015 16 Uhr)
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Von Franzi Garcia
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