Nach den ausufernden Vorkommnissen zu Weiberfastnacht 2012 ist eine umfassende Reglementierung für das kommende Jahr geplant. Auf Plätzen und Straßen soll während der Feierlichkeiten der Alkoholkonsum untersagt werden. Eine entsprechende Verordnung will nächste Woche die Stadt verabschieden.
Für das Jahr 2013 plant die Stadt Trier an Weiberfastnacht ein umfassendes Alkoholverbot im Zeitraum von 9 bis 19 Uhr. Betroffen wären besonders Bereiche der Alt- und Innenstadt, die nur über polizeiliche Kontrollen zugänglich sein würden. Die Regelung umfasst das Mitführen und den Konsum von Alkohol. Verstöße würden mit bis zu 5000 Euro Strafe geahndet werden. Ausgenommen davon wären die Gastronomie und beispielsweise Einkäufe für den Privatgebrauch zu Hause.
Ausschlaggebend für eine derartige Regelung waren die diesjährigen Exzesse in der Innenstadt, an die sich alle Beteiligten mit Schrecken zurückerinnern. So waren nach Angaben von Bürgermeisterin Angelika Birk „1000 bis 2000 junge Leute stark alkoholisiert, 60 davon benötigten lebensrettende Maßnahmen“. Roman Schmitz vom Ordnungsamt meinte: „Ein Notarzt sagte mir, dass es nur einem Zufall zu verdanken war, dass niemand dabei gestorben ist.“ In Krankenhäusern mussten geplante Operationen verschoben werden. Auch sei es im Zuge des übermäßigen Alkoholkonsums zu Vandalismus und zahlreichen Straftaten gekommen. Laut des Trierer Polizeidirektors Werner Funk hätten, trotz eines großen Kräfteaufgebotes, „keine treffenden Maßnahmen ergriffen werden können“. Das frühere Konzept, so konstatierte Birk ehrlich, „hat versagt“.
Angemessene Reaktionen ermöglichen
Als Reaktion darauf trafen sich Polizei und Stadtverwaltung, Ordnungsamt, Jugendamt, Vertreter der Schulen und der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval zu einem Runden Tisch, um gemeinsam Wege zu finden, solche Ereignisse in Zukunft zu mindern oder ganz zu verhindern. Eine entsprechende Verordnung wäre nötig, um angemessen auf auftretende Ausschreitungen reagieren zu können.
Für eine langfristige Lösung seien besonders Jugendamt und Schulen gefragt, da es sich bei der Mehrheit der stark alkoholisierten Personen um Jugendliche und junge Erwachsene gehandelt habe. So sollten beispielsweise eigene Veranstaltungen der Schulen eine Alternative zu den Feierlichkeiten in der Stadt bieten – gegebenenfalls mit Anwesenheitspflicht. Auch stehe die Sensibilisierung der Betroffenen und deren Eltern mit dem Thema Alkohol im Vordergrund.
Als Vorbilder für das neue Konzept galten Städte wie Koblenz und Kaiserslautern, von denen bereits ähnliche Maßnahmen zur Narrenzeit ergriffen wurden. Laut Bürgermeisterin Birk läuft das Ganze unter dem Motto „Fröhliches Feiern in Trier – aber sicher“. In der kommenden Woche soll der neue Weg von der Stadt abgesegnet werden.
weber meint
Es ist so traurig, dass eine solche Maßnahme notwendig ist, aber notwendig ist sie alle mal.
Liebe Trierer: Get a grip! Vielleicht mal nicht immer das ganze Jahr so brav tun und dann an zwei Tagen ausrasten, als sein man klinisch behandlungsbedürftig. Ein gesundes Mittelmaß wäre wohl besser.
Nichts gegen das Feiern, aber was an Alkoholvergiftungen unterhaltsam sein soll…