„Dessins“ ,DAS (Ja, in Großbuchstaben wenn es nach den Entwicklern geht) Shooterexperiment von Bungie, den Halo Erfindern, ist erschienen im September. Und da ja bekanntlich erst die Community ein Online-Game ausmacht, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf den Online Shooter zu werfen, vor allem, da Destiny mit „the Dark Below“ die erste kostenpflichtige Erweiterung spendiert bekommen hat, und das für stolze zwanzig Euro.
Netz. Einige kennen wahrscheinlich den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. In der Komödie ist der zynische Wetterfrosch Phil Connors alias Bill Murray dazu verdammt, in einer Zeitschleife gefangen zu sein und ein für ihn verhasstes Festival in einer amerikanischen Kleinstadt immer und immer wieder zu erleben.
Ich mag diesen lustigen Film und es macht Spaß, Bill Murray beim Ausnutzen des Paradoxon zuzuschauen. Aber das ist es gerade: ZUSCHAUEN will ich, nicht selber in der Schleife gefangen sein.
Denn so fühle ich mich in Destiny; als würde ich dieselben Erlebnisse immer und immer wieder erleben. Zwar in einer stimmungsvollen und schick designten Welt aber, diese Welt wirkt auf mich wie das leere Bühnenbild eines Theaterstücks, nachdem die Schauspieler die Bühne verlassen haben. Irgendetwas ist hier passiert, frage ich mich, aber was oder warum, das zu erzählen bleibt mir die Welt und die Story schuldig. Wir erinnern uns: Groß posaunten die Entwickler, dass die Story von Destiny sogar Werke wie Star Wars in den Schatten stellen werde. Maßstäbe werde sie setzen für kommende Spiele, gleich welchen Genres. Nur zu spüren ist davon, auch nach dem neuen DLC „the Dark Below“, leider noch nichts. „Wir haben da dieses Wahnsinns Setting und diese unglaubliche Backstory voller unerwarteter Wendungen“ tja, liebe Entwickler, diese Wahnsinns Geschichte bleibt leider noch in euren Köpfen.
Bleiben da noch die Charaktere. Die Spieler, die sogenannten Guardian, sollen die Erde vor dem Abschaum des Universums beschützen. Nur, die Erde ist gefallen und ist von Aliens besetzt. Die ganze Erde? Nein! Eine Stadt leistet den Invasoren Widerstand. Eigentlich eine interessante Grundvoraussetzung, wenn auch irgendwie bekannt, nur: keiner der Bürger der Stadt hat etwas zu erzählen! Alle, selbst die für die „Story“ relevanten, Charaktere bleiben blass und eindimensional.
Auch die anderen Spieler, die Community, das Herz eines jeden MMO’s, bleiben Gesichts- und Charakterlos (sofern man nicht mit Freunden zusammenspielt). Das liegt zum einen an einem (noch) fehlenden ausgereiften Chatsysthem, zum anderen an den noch mangelnden individualisierungs- Möglichkeiten der Charaktermodelle
Bleibt zu hoffen, dass Bungie in Zukunft, in natürlich kostenpflichtigen DLC’s, weitere Storyhappen unter die wartende Spielerschaft wirft. Kürzlich leakten auf einer Bungie-PK weitere DLC-Pläne: „The House of Wolfes“, „Plague of Darkness“ und zwei weitere waren auf der Videoleinwand zu sehen. Doch neue Locations zu den bisherigen (Erde, Venus, Mond und Mars) bleiben die Entwickler den Spielern wohl bis zu Destiny 2 schuldig.
Von Sebastian Gasper
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