Trier. Seit 50 Jahren wird in dem Fach an der Universität Trier geforscht und gelehrt. Zum Geburtstag gab es ein besonderes Geschenk.
Die Stadt und Region Trier mit ihrem reichen antiken Erbe ist ohne Zweifel prädestiniert für die archäologische Forschung. Nachweislich war dies auch bei der Einrichtung des Faches Archäologie an der Universität Trier ein entscheidendes Argument. Dass an der Mosel Archäologinnen und Archäologen ausgebildet werden, geht insbesondere auf die Initiative von Althistoriker Heinz Heinen zurück. Zum Wintersemester 1974/75 starteten die ersten Studierenden in dem Fach, das damals noch an der Doppeluniversität Trier-Kaiserslautern angesiedelt war. Mit Günter Grimm übernahm ein erfahrener Wissenschaftler die Professur.
Ein Streifzug durch die Geschichte der Archäologie an der Universität Trier wurde natürlich auch bei
der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Faches unternommen. Besonders stolz ist man über das stetige Wachstum des Faches und die spezifische Ausrichtung. Mit nunmehr vier Professuren deckt das Fach sowohl die Klassische Archäologie wie auch die Provinzialrömische Archäologie ab. Während sich die Klassische Archäologie mit dem Mittelmeerraum beschäftigt, hat die Provinzialrömische Archäologie ihren Schwerpunkt auf den materiellen Hinterlassenschaften in den römischen Provinzen. Kürzlich wurde der offizielle Name des Faches auch um dieses Gebiet ergänzt.
Die älteste Stadt Deutschland bietet die perfekte Umgebung für Studierende
„Die älteste Stadt Deutschland bietet der Arbeit der Klassischen und Provinzialrömischen Archäologie
an unserer Universität nicht nur unschätzbare Forschungsgegenstände, sondern auch die perfekte
Umgebung für Studierende“, hob Universitätspräsidentin Prof. Dr. Eva Martha Eckkrammer bei der
Jubiläumsfeier hervor. Gerade auch von der Zusammenarbeit mit einem Netzwerk an Kooperationspartnern profitieren die Studierenden. So war es kein Zufall, dass Prof. Dr. Alexandra Busch, Generaldirektorin des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA), den Festvortrag hielt, der unter der Überschrift „Archäologie gestern – heute – morgen – Perspektiven für eine Altertumswissenschaft im 21. Jh.“ stand.
Dass die Archäologie eine relevante Wissenschaft ist, betonte auch der Geschäftsführer des Faches an
der Universität Trier, Prof. Dr. Torsten Mattern: „Aus der Interpretation von archäologischen Funden
und Schriftquellen können wir einen Einblick in das Leben damals erhalten und damit in die Entwicklung von Themen, die auch unser Heute noch prägen. Wir forschen beispielsweise zur Beziehung von Menschen mit ihrer Umwelt oder zur Beziehung der Geschlechter untereinander.“ Die Forschung der Trierer Archäologie umfasst einen Zeitraum von mehr als 2500 Jahren – von der ägyptischen Bronzezeit bis zur späten Antike im 5. Jh. nach Christus. Die vier Professoren haben ihre Schwerpunkte auf Griechenland, Italien, Spanien und die nördlichen römischen Provinzen ausgerichtet.
Einzigartiges Studienangebot im neuen Masterstudiengang an der Universität Trier
Insbesondere im neuen Masterstudiengang „Archäologische Wissenschaften“ bedeutet das für
Studierende, das sie aus einer bundesweit kaum anzutreffenden Bandbreite an Inhalten der Klassischen
Archäologie, der Provinzialrömischen Archäologie und der Geoarchäologie wählen können. Neben
dem eigenen Bachelorstudiengang „Klassische Archäologie“ ist das Fach auch am Bachelorstudiengang
„Altertumswissenschaften“ beteiligt. Die enge Verschränkung mit den Fächern Geschichte, Ägyptologie, Papyrologie und Klassische Philologie macht das besondere Profil an der Universität Trier aus.
Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung im Archäologie-Studium ist die Beschäftigung mit Objekten.
Die Original- und Abgusssammlung an der Universität Trier schafft hier den geeigneten Rahmen. Für
ebendiese Sammlung erhielt das Fach ein besonderes Geburtstagsgeschenk: Dr. Michael Dietzsch,
Ehrensenator der Universität Trier, schenkte der Sammlung den Bronzeabguss eines hellenistischen
Keilers aus dem 3. Jh. vor Christus. Beim Festakt wurde die Skulptur an ihrem neuen Standort – vor der
Terrasse der Archäologie – enthüllt. Vielleicht führt der Eber dazu, dass es bald ein neues Ritual vor
Prüfungen an der Universität Trier geben wird: Das Original steht in Florenz, wo es im Volksmund
heißt, dass das Berühren der Nase des Keilers Glück bringt. Im Namen des Faches dankte Prof. Dr.
Markus Trunk, der die Skulptur vorstellte, dem Stifter für dieses außergewöhnliche Geschenk.
Abgerundet wurde die Jubiläumsfeier mit der Aufführung des Theaterstücks „Lysistrata“ des antiken
griechischen Dichters Aristophanes durch Studierende der Altertumswissenschaften. Danach wurde
selbstverständlich auch noch bei einem Umtrunk auf das Fach angestoßen.
Pressemitteilung der Universität Trier
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