Trier. Die Geschichte wiederholt sich zwar nicht, kann sich aber gut reimen. Der nicht verurteilte Völkermord an den Ukrainern kommt zurück, diesmal ein Völkermord an den Ukrainern im Zuge des russischen Angriffskrieges. Am Freitag eröffnete die Ausstellung, welche auf Initiative von zwei derzeit in Trier lebenden Ukrainerinnen in Kooperation mit dem Holodomor Museum in Kiew und mit Unterstützung des Bundesprogrammes ‚Demokratie leben!‘ organisiert wird.

Hintergrund
Holodomor gehört zu den Völkermorden, die am wenigsten bekannt sind. Die Tötung von 3.9 bis 4.5 Millionen Ukrainern durch künstlich geschaffenen Hunger blieb lange Zeit der Weltöffentlichkeit unbekannt. Viele Länder haben Holodomor immer noch nicht als Völkermord an den Ukrainern anerkannt. Und das obwohl Rafael Lemkin, der den Begriff „Völkermord“ prägte und die Völkermordkonvention initiierte, Holodomor als „the classic example of Soviet genocide, its longest and broadest experiment in Russification – the destruction of the Ukrainian nation“ bezeichnete.
Holodomor blieb lange Zeit unbekannt, weil die Geschichte der Ukrainer*innen durch russische imperialistische Optik erzählt wurde. Holodomor ist deswegen lange unbekannt geblieben, weil die Täter – weder Organisatoren noch diejenigen, die es umgesetzt haben – zur Verantwortung gezogen wurden.
Diese Ausstellung soll uns durch die Geschichte des Holodomor führen und eine Annäherung an das Thema durch kreative Reflexion, historische Auseinandersetzung und mediale Darstellung ermöglichen. Die Ausstellung besteht aus der informativen Ausstellung des Nationalen Holodomor-Genozide Museums „Der nicht verurteilte Völkermord an den Ukrainern wiederholt sich“, der Installation „Das Mittagessen, zubereitet von Russland“ sowie einer Collagen-Ausstellung „Parallelen“, das in der Zusammenarbeit vom CUTOUT COLLAGE FESTIVAL&STUDIO und dem Holodomor-Museum entstanden.
Begleitprogramm
12. Februar 14:00 – Führung durch die Ausstellung auf Ukrainisch
18. Februar 18:00 – Vorführung des Films „Zhyvi“
25. Februar 14:00 – der Vortrag von Dr. Klaus – Jürgen Becker “Holodomor – Tötung durch Hunger”
Das Projekt wird im Rahmen der Trierer Partnerschaft für Demokratie gefördert, die Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des “Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ ist.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Ausstellung 1. OG | Ausstellungsdauer 10.02. – 26.02.2023
PM – Kulturzentrum Tuchfabrik Trier
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