Die Veranstaltungen der KG Trier-Süd finden normalerweise immer in der Festhalle am Bach in Trier-Süd statt. Seit 2019 besteht ein Nutzungsverbot für die alte Festhalle, da sie nicht auf dem neusten Stand des Brand- und Emissionsschutzes ist. In dem neusten Mitgliederschreiben, das unserer Redaktion vorliegt, schreibt der Vorstand des Vereines, dass sie die Halle zum 30.06.2021 aufgeben.
Doch wie kam es zu diesem Schritt?
Seit drei Jahren sind die Anforderungen der Stadt Trier bekannt. Demnach soll die Halle am Bach eine neue Statik bekommen und eine Ertüchtigung zur Nutzung als Veranstaltungshalle für bis zu 200 Personen aufweisen. „Unsere Vorstellungen waren, die Halle im bisherigen Rahmen voll zu nutzen. Das heißt, bis zu einer Personenzahl von 400.“, heißt es in dem Mitgliederschreiben. Die KG Trier Süd, die Architekten und die Stadt entschieden sich, die Halle bis auf die Grundmauern und das Konstruktionsgerippe zu entkernen. Dadurch sollte eine tragfähige Statik entstehen. Zu diesem Zwecke wurde ein erheblicher Finanzaufwand betrieben, der Verein rief für Spenden auf.
Zusammen mit dem Architekten der Fa. WW+ und dem Baudezernenten Andreas Ludwig erarbeitete man in insgesamt fünf Gesprächen ein Nutzungskonzept. Das Konzept sah vor, eine Halle in der Halle zu bauen. Somit würde die Halle keine äußerlichen Veränderungen erfahren. Die Innenhalle würde statisch betrachtet die Außenhalle tragen. Auch im Hinblick auf den Brandschutz konnte das Konzept einen Wert erreichen, der noch weit unter den Forderungen lag. Im September 2020 stellte die KG es schließlich den Verantwortlichen der Stadt vor. Es überzeugte Ludwig und erforderte seine Mitarbeiter mit den Worten „Team KG hat seine Hausaufgaben gemacht, jetzt müssen wir unsere machen“ auf, alles zu prüfen.
Das Gebiet Tempelbezirk ist nun „Randgebiet“
Bei dem nachfolgenden Termin wurde dem Verein und den Architekten die rechtlichen Möglichkeiten eröffnet. Laut der Landesbauordnung von 2019 ist das Gebiet Tempelbezirk zum „Randgebiet“ deklariert worden. Das heißt, dass nach der geltenden Gesetzgebung Sanierungen von Altbeständen rechtlich nicht möglich sind. Für die KG Trier-Süd „ein völlig neuer Gesichtspunkt, der somit die Frage aufwirft, warum dies nicht schon am Anfang aufgezeigt wurde“. Wenn diese Gesetzgebung schon 2019 bekannt war, warum hat die Stadt den Karnevalsverein so lange hingehalten. Hat Baudezernent Ludwig seine „Hausaufgaben“ nicht richtig gemacht?
Der Geschäftsführer der KG Trier-Süd Ulli Krugmann trat letzte Woche aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt zurück. Auch seine anderen ehrenamtlichen Posten legte er nieder. Auf unsere Anfrage antwortete er mit den Worten: „Mit dem Baudezernenten Ludwig habe ich immer sehr gute Gespräche geführt.“
„Wir müssen uns jetzt erstmal neu ordnen, das Geschehene sortieren und uns sammeln“, erklärt der Vizepräsident Christian Klein auf 5VIER.de-Anfrage. Sie arbeiten derzeit an einem Plan B und hoffen in der nächsten Session einen Veranstaltungsort präsentieren zu können.
Der Baudezernent Andreas Ludwig konnte uns zum jetztigen Zeitpunkt keine Stellungnahme dazu geben.
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