Von Stefanie Braun (Text) und Lars Eggers (Fotos)
Am Samstag, 22. März, startete die Ausstellung der Modedesignstudenten der Fachhochschule Trier im alten Gebäude des Posthofs. Die Ausstellung „Vju:“ zum Thema „Prints“ in Zusammenarbeit mit Anja Rixen vom Möbelhaus „La Maison“ wird bis zum 5. April zu sehen sein.
Für die Studenten und Studentinnen der Fachrichtung Modedesign hat sich am Samstag, den 22. März, ein kleiner Traum erfüllt: Eine Ausstellung ihrer Designs. In Zusammenarbeit mit ihrer Professorin Bettina Maiburg, Svenja Kaufmann, einer professionellen Modefotografin aus Amsterdam und Anja Rixen, der Inhaberin von La Maison. Ausgestellt wurden die Designs des letzten Semesters, die alle unter dem übergeordneten Thema „Prints“ standen. Darunter Semesterarbeiten von Master- und Bachelorstudenten, Installationen und Fotografien. Inspirieren lassen sollten sich die Studenten von Künstlern und Kunstrichtungen Anfang des 20. Jahrhunderts.
Dabei wurden an Bachelor und Masterstudenten natürlich unterschiedliche Anforderungen gestellt. So sollten die Bachelorstudenten, in Anlehnung an das Thema, Mutter-Kind-Kollektionen entwerfen. Ein Kleid im selben Stil, einmal für die Mutter, einmal für die Tochter. In Szene gesetzt und fotografiert wurden die Stücke dann von Svenja Kaufmann. Die Masterstudentinnen sollten ihre entworfenen Prints in Form einer Installation in dem Gebäude des Posthofs ausstellen.
Gekonnte Zusammenarbeit
Auf die Räumlichkeiten des alten Posthofs kam man wegen Anja Rixen, sie und Professorin Bettina Maiburg verbindet seit längerem eine Freundschaft. Die beiden überlegten oft, etwas zusammen auf die Beine zu stellen. Zum Anlass nahmen sie dann einen internationalen Wettbewerb, an dem die Studentinnen mit ihren Designs teilnahmen. Die beeindruckten beide so, dass man überlegte, ob man nicht etwas Kommerzielles damit machen könnte. Rixen suchte 5 Prints der Studentinnen aus und überlegte, was Sie nun in Ihrer Kollektion damit anfangen könnte. Die Ideen waren vielseitig: Teller, Gardinenstoffe, Kissen, Booklets und mehr wurden mit den Prints gestaltet. Ein Fischteller mit Fischprints, Elefantenprints für’s Booklet und so weiter. Für die Porzellanstücke stellte Rixen den Kontakt mit der Firma Reichenbach her, einer deutschen Porzellan Manufaktur, mit der sie schon oft zusammen gearbeitet hat. Sie hat die Organisation und alles weitere übernommen, nun wird über die Auflage gesprochen. Wie jede Kollektion, auch dies zunächst ein Risiko.
„Natürlich kostet mich das erstmal etwas, aber das ist bei jeder neuen Kollektion der Fall. Mich freut besonders, dass die Studentinnen die Gelegenheit bekommen, etwas über den wirtschaftlichen Aspekt ihrer Ideen zu lernen. Außerdem ist es schön zu sehen, wie happy sie sind“, lacht Rixen freundlich und präsentiert sichtlich stolz die einzelnen Stücke. Ob es eine weitere Zusammenarbeit in einem ähnlichen Stil geben wird ist noch offen, aber durchaus möglich.
Lernen durch Ausprobieren
Für die Studentinnen ist es nicht nur ein schöner Einblick in den wirtschaftlichen Aspekt ihres Wunschberufes gewesen, sondern auch eine Möglichkeit etwas Neues auszuprobieren. „Im Studium kann man viel austesten und viel lernen. Man lernt eben einfach durch’s ausprobieren“, so Josefine Flaig, die die Installation „Mikro Skop“ designt hat. „Manche Designer leben davon, dass sie solche Prints entwerfen und verkaufen“, erklärt sie. Manche ihrer Kommilitonen haben während der Arbeit am Semesterprojekt bemerkt, dass dies auch etwas für sie wäre. Für Flaig war es vorwiegend eine neue Erfahrung.
In ihrer Installation geht es um die alltäglichen, sprichwörtlich die kleinen Dinge des Lebens: „Ich wollte damit ausdrücken, dass man den kleinen Alltäglichkeiten mehr Beachtung schenken sollte, sie neu entdecken sollte.“ Dazu hat Flaig eben solche Alltäglichkeiten unter ihr Digital Mikroskop gelegt und sich von den Formen und Farben zu ihrem Print inspirieren lassen. Danach folgte die Arbeit: Recherche, Skizzen machen, Entwürfe, schließlich die finale Arbeit am Computer. „Man muss am Computer ausarbeiten, ob die Entwürfe auch in Reihe aneinander passen, sowohl vertikal als auch horizontal.“ Immerhin sollen sie auch so gedruckt werden können, im Rapport, wie man diese Druckform nennt, eben.
Bei den Bachelorstudentinnen musste auch alles passen. Nämlich das Kleid des Kindes zu dem der Mutter. „Wir haben den ersten Entwurf für die Erwachsene an einer Puppe gestaltet,“ so Lara Wolf, Bachelorstudentin im zweiten Semester, „danach haben wir den des Kindes daran angepasst. Zum Beispiel eine höhere Taille eingezogen, damit es noch kindlicher aussieht. Ansonsten sind die Kleider fast gleich.“
Die Arbeit an den Projekten ging über mehrere Monate. Der Aufbau der Installationen musste dann in den letzten zwei Wochen getan werden – Tag und Nacht. Selbst am Morgen der Ausstellung waren die Studentinnen noch aktiv, ein paar Stunden vorher gings dann noch einmal heim, um zur Vernissage frisch auszusehen. Auch die Namensfindung hat eine lange Nacht gekostet: „Wir saßen bis spät nachts in meiner Küche und haben überlegt,“ so Flaig, „am Morgen machte jemand den Vorschlag die Ausstellung „View“ zu nennen, allerdings nicht so wie man es schreibt, sondern wie man es auf den ersten Blick wirklich aussprechen könnte.“
[statistik]Wer sich selbst einen Blick verschaffen möchte auf die Installationen und Fotos, kann dies bis zum 5. April im Posthof in der zweiten Etage tun. Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Freitag: 14 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 20 Uhr, Sonntag 12 bis 18 Uhr (montags geschlossen)[/statistik]
Weitere Installationen von den anderen vier Masterstudentinnen: Caroline Bermes mit ihrer Traumwelt „Gartenzauber“, Tanja Fischer mit ihrer Installation „Chronographic DYNAMITE“.die Installation von Sarah Schmitz „New modern expressionism“ und Katharina Ohmerts „Cleavage“
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