All das liest sich für den Motorport – Nerd wie ein Traum: zahlreiche Einsätze in Rennserien wie FIA GT1 World Championship, ADAC GT Masters, Blancpain GT Series oder 24h – Le Mans. Eine lange Historie von über 750 Podiumsplätzen, 300 Pole Positions und rund 320 Siegen. Geschäftsfelder in Engineering, Motoren-& Getriebebau, Prototypenbau, Verkauf, Freie Werkstatt und noch ein Rennteam on top. Reiter Engineering ist ein solcher Betrieb, der für Motorsport bekannt ist. Wie ein Familienunternehmen mit 53 Beschäftigten aus Kirchanschöring in Bayern, an der österreichischen Grenze, das alles in der heutigen Zeit schafft und wie viel Herzblut hinter den Themen Auto, Technik & Motorsport steckt – Teil 1 des Heavy Metal Präsi BTS (Behind The Scenes).

Wie bin ich auf Reiter Engineering aufmerksam geworden?
Als großer Auto & Motorsport Fan seit Kindesbeinen an, war es an der Zeit meinem Sohn mein Versprechen zu erfüllen, nämlich sein erstes richtiges Rennen mit Papa schauen! Da er aber weiter weg wohnt, ist das nicht immer so einfach mit dem Terminieren. Die Leute in ähnlichen Situationen werden es verstehen.
Ja, wir waren zuvor schon mal an der Nordschleife bei den Touristenfahrten und hatten auch schon mal früher im Jahr im Fahrsicherheitszentrum am Nürburgring den Lenkradakrobaten beim Driften zugesehen, aber nun war es am 19.10.2024 soweit: Mit Sohn, Oma und Opa ging es nochmal Richtung Nürburgring zur 55. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy. Das erste RICHTIGE Rennen! Wie immer bei der NLS voller Spannung, vielen Positionswechseln, Unfällen und Wettereskapaden. Der kleine natürlich total begeistert. Er hört gespannt zu, als Papa ihm das eine oder andere über die Autos, die Technik und das Regelwerk erzählt. Wie ein Schwamm, der kleine Mann! Wiederholungsbedarf? Am liebsten jedes Wochenende!



Fotos: Heavy Metal Präsi
Der Vollständigkeit halber: Das Ergebnis
Gewinnen sollte der Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports mit den Fahrern Klaus Bachler & Alessio Picariello, vor dem Pro Audi R8 LMS GT3 EVO 2 des Team Scherer Sport PHX mit dem alten Hasen Frank Stippler aus Bad Münstereifel und dem Mannheimer Bastian Nico auf Platz 2. Dritter wurde der Mercedes-AMG GT3 des Team ADVAN x HRT mit Dennis Fetzer, Michele Beretta und Jusuf Owega hinter dem Steuer.
Da am gleichen Wochenende leider auch die DTM in Hockenheim haltmachte, sah das beliebte SP9 Feld eher schwach aus. Kein Grello von Manthey Racing, kein Schubert BMW. Hmpf, wieder das Thema mit den Rennserien, aber darum geht es hier jetzt gerade nicht.

Spannendes Rennen und erste Berührungspunkte
Von Action geprägt und nach einem anstrengenden Programm für die Familie (Nicht für mich, da sich Rennstrecke und Bühne für mich quasi wie daheim anfühlen und ich voller Glückshormone bin *grins*) von 8:30 Uhr bis nach 16:00 Uhr, hieß es nach dem Vier-Stunden-Rennen nochmal in den ring°boulevard (of Broken Dreams) zu gehen und zu sehen, was es sonst noch interessantes zu sehen gibt. Elegant an dem E-Racing Projekt des Fraunhofer – Instituts vorbeigemogelt, erblicke ich eine Besonderheit.
Ein KTM X-BOW in Vollcarbon
Black Beauty! Nach einer kurzen Fernbetrachtung und wieder mal Verärgerung, wie Respektlos manche Menschen an so einem Fahrzeug vorbeistreifen, oder es schlichtweg ignorieren („Boah, krass! Guck mal da hinten der M2, M3, M4, GTi, i30N!“ – Fraktion. Anm.: Ich bin Markenoffen! Was mir gefällt, gefällt mir. Punkt. Diese Modelle mag ich auch, aber der KTM ist dann noch eher seltener und in dem Fall auch ein bisschen interessanter). Wir gingen nun näher ran und dabei Stand einer der Ingenieure von Reiter Engineering, der wohl auf ein nonverbales Signal meinerseits, auf mich zukam und mir nach einer kurzen Begrüßung sehr gerne ein paar Dinge erklärt hat:
Audi 2,5 Liter Fünfzylinder TFSI (leider mit OPF), 2480 cm³ Hubraum, Leistung rund 600 PS, Sequentielles 6-Gang Motorsportgetriebe – Holinger, E-Shift System Sareni („Firmeneigenes System“), Paddle Shift mit automatischer Hochschalt-Funktion, Karosserie, Heckflügel und Monocoque aus Vollcarbon, Leergewicht nur 1.048 kg. Boah! Geil! Erstmal Glückwünsche zum Motor, den ich selber sehr gerne mag. Hach ja, 5 – Zylinder! Meine erste Frage: vor OPF, oder danach? Leider danach. Okay, hmpf. Aber das ist der Lauf der Zeit. Alles für eine bessere Luft.

OP-WAS?? Kurzer Exkurs für Interessierte
Ein Ottopartikelfilter, kurz OPF, auch GPF (von engl. gasoline particulate filter), ist eine Einrichtung zur Reduzierung der im Abgas von Ottomotoren vorhandenen Partikel. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ottopartikelfilter). Um es kurz noch sehr simpel runter zu brechen:
Je mehr zwischen Motor und Abgasauslass eingesetzt wird, desto mehr Leistung geht verloren.
Ein Katalysator in einem normalen Fahrzeug hat um de 1000 Zellen. Deswegen werden im Motorsport auch spezielle Katalysatoren eingesetzt, die unter anderem auch im Tuning beliebten 100 Zeller, bzw. 200 Zeller Kats (Zellen pro Quadrat). Diese sorgen aufgrund spezieller Struktur und (Oftmals) konischer Formgebung für eine bessere Schadstoff-Bilanz bei relativ geringer Leistungseinbuße und dadurch effizienteren Abgas Strömungsfluss. Natürlich spielen auch noch Bauarten von Motor, Karosserie, damit Einbaupositionen u.a. der Abgasanlage, sowie Abgasrückstau und thermische Belastungen eine Rolle. Aber das soll nur ein kurzer Exkurs werden und irgendwann ist mein Latein auch am Ende, haha.

Eine Abschlussrunde um das Gefährt
„Papa, sind wir gleich fertig?“, „Jaja, gleich!“ sage ich und unterhalte mich weiter intensiv einige Minuten mit dem jungen Ingenieur. Sorry Sohnemann, Papa ist im Element. Er erzählt mir davon, dass man bei der Firma Reiter nicht nur am Reißbrett oder PC sitzt, nein, hier wird man an den Track zitiert, hier muss der Ingenieur das praktisch Ernten, was er theoretisch gesät hat. Nämlich, ob die Idee, die praktisch umgesetzt wurde auch den Härtetest im Auto, dem Fahrer und schlussendlich dem Einsatz auf dem Track standhält.
Das klingt wie Musik in meinen Ohren, denn was bringt die Theorie ohne die Praxis? Gerade in der heutigen Zeit, in der viel digital passiert. Ja, die Technik ist weit und man kann viel Simulieren, aber wie heißt es so schön: Nichts ist so hart wie das echte Leben. Okay, Sohn und Großeltern sind langsam müde und hungrig (Preise am Ring sind ja stellenweise uiuiuiui), also noch kurz erläutert, was ich hier bei 5Vier.de eigentlich mache und ob Interesse an einem Interview/Firmenprofil besteht. Grünes Licht, also schrieb ich die Firma Reiter Engineering einfach mal an.
Der Erstkontakt
Bei einem Videocall empfingen mich die u.a. Team Chefin von Reiter Engineering, Sabrina Reiter und Anna-Lena Pertl von der Marketingabteilung. Das Ergebnis dieses Calls und eines von mir erstellten Fragenkatalogs gibt es ganz bald zum lesen. An dieser Stelle nochmals vorab einen Riesendank an Sabrina Reiter, Anna-Lena Pertl und der Firma Reiter Engineering für das sehr entspannte, sympathische, und aufschlussreiche Gespräch! Ich freue mich auf das, was noch kommt! Denn da dürft nämlich auch ihr gespannt sein!
Wir sehen uns also zum Firmenprofil mit vielen, interessanten Einblicken in Teil 2!
Bis zum nächsten Mal!
Euer Heavy Metal Präsi
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