Eintracht-Trier durchlebte schon so manchen Sturm in guten wie auch in schlechten Zeiten.
Sportliche Erfolge, bittere Abstiege und unvergessliche Aufstiege. Gedanken über die einstige Zweitliga-Zeit, bis hin zum traurigen Niedergang in die Oberliga, musste der treue Anhang der blau-schwarz-weißen Familie schon so manche Enttäuschung über sich ergehen lassen.
Aktuell jedoch reitet der SVE im Aufwind. Eine junge und eingespielte Truppe samt reichlich Kompetenz abseits des Rasens macht dies möglich, träumt man in dieser Saison vom großen Coup namens Aufstieg.
Dunkle Zeiten aus denen man lernte
Die Stimmung samt Euphorie rufen im Umfeld des SVE einmal mehr das beliebte Wort mit den acht Buchstaben aus. Lange war es her, wo die Eintracht aus Trier einen Aufstieg verbuchen konnte. Genauer gesagt im Jahr 2008, als man sich als Oberligist für die damals neugegründete Regionalliga qualifizierte. Seither stand die Eintracht als ambitionierter Viertligist auf überregionaler Bühne. Erlebte gute – als auch schlechte Zeiten, auf dem Platz sowie auch hinter den Kulissen. Diverse Nebenkriegsschauplätze – oftmals der damaligen Führung geschuldet, ließen das eigentlich gute Licht des einstigen Zweitligisten leider oft verblassen. Der Sport zu oft nur Nebensache, lief damals einiges aus dem Ruder und machte schließlich längerfristig betrachtet auch vor der sportlichen Leistung keinen Halt.
Viele Trainer nahmen in dieser Zeit auf dem “zweibeinigen“ Stuhl der Moselkicker Platz. Prominente Gesichter zudem als sportliche Führung ernannt, fand die Eintracht aber auch unter diesen “Selbst“-Darstellern nicht zum erhofften Ruhm, der einst über dem heimischen Trierer Moselstadion zuhause war.
Das Tal der Tränen ist passé
Die dunkle Zeit, wo mehr Tristesse den Alltag der einst launischen Diva bestimmte, ist jedoch vorbei. Man lernte aus Fehlern, bestückte die Riege der Obrigkeit mit Kompetenz und liefert zudem auch im sportlichen Aspekt einen munteren Ritt.
Man setzt auf die heimische Nachwuchs-Schmiede, die auch nur von einem Hauch an erfahrenen Akteuren, durch eine bisher erfolgreiche Saison geführt wird. Bei der Eintracht baute sich was auf. Für die Zukunft enorm wichtig, stand seither die Geduld als oberste Maxime geschrieben, die sich nun langsam aber sicher auszahlt. In der Vergangenheit musste man sich erstmal finden. Die jungen Wilden sammelten Erfahrung – Rückschläge zu diesem Zeitpunkt völlig normal, wuchs ein starkes und zum Teil unbezwingbares Kollektiv zusammen, dass heuer inklusive einem treuen Umfeld gemeinsam – in Eintracht, ein Ziel vor den Augen verfolgt.
SVE im Hier und Jetzt eine Macht
Aktuell stolziert man als bisher noch ungeschlagener Tabellenführer ganz oben in der Nord-Gruppe der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Der Abstand zum Zweiten aus Kaiserslautern beträgt momentan sechs Zähler und Sorgenfalten sucht man auf der Stirn der 05er vergebens. Ziemlich stark erweist sich auch die Bilanz des SVE. Beste Offensive und beste Defensive der Liga – bei einem Torverhältnis von 17:2. So gut wie aktuell lief es bei der Eintracht schon ewig nicht mehr. Sportlich gefällt das Auftreten der stolzen Macht aus dem Südwesten, ist es aber noch ein weiter und steiniger Weg Richtung Ziel, dass nur gemeinsam und in blau-schwarz-weißer Manier zu erreichen ist.
Triers aktueller Top-Torjäger
Einer der erfolgreichen Protagonisten ist Maurice Roth, Triers bisher gefährlichster Torjäger. Der 26-Jährige im pfälzischen Landstuhl geborene Mittelfeld-Allrounder bestückt das Team der Eintracht seit Sommer 2018. Heuer trifft Roth aus fast jeder Position und dürfte wohl noch im weiteren Verlauf der aktuellen Runde für diverse Tore seine eigene Handschrift auftragen. „Eigentlich bin ich ja gar kein Stürmer, sondern eher auf der 6er oder 8er-Position beheimatet. Josef und Faz verlangen von uns natürlich immer wieder die Tiefenläufe zu machen. In den letzten Spielen wurden wir dafür belohnt. Mein – oder besser gesagt unser Rezept ist es, einfach in jedem Spiel als Mannschaft aufzutreten und für den Mitspieler auch gerne Fehler auszubügeln, genau das hat uns bisher in den zurückliegenden Spielen ausgezeichnet. Wenn man sich die Tore von mir anschaut, muss man sagen, dass die Vorlage zudem auch immer sehr hervorragend war. Aber grundsätzlich ist es egal wer die Tore schießt“, unterstreicht Roth gegenüber 5vier.de.
Erfolg bringt Hype und Euphorie
Mit dem Erfolg kehrte nun auch der Hype wieder ins Wohnzimmer der Eintracht zurück. Reichlich Euphorie und eine große Erwartungshaltung der Fans, die eine mögliche Durststrecke, sollte sie irgendwann mal kommen, mit nicht so freundlichen Mienen empfangen würden. „Wir bleiben trotz Erfolg weiterhin selbstkritisch und versuchen uns Woche für Woche zu steigern. Im Grunde genommen setzen wir ja nur das um, was wir in der Vorbereitung und auch kontinuierlich unter der Woche im Training erarbeiten. Eigentlich haben wir noch nichts erreicht, da wir noch ein anständiges Programm vor der Brust haben werden. Ich hoffe das wissen auch unsere Fans, die auch diese sportlich sehr zufriedenstellende Phase im Hier und Jetzt realistisch einschätzen können“, gibt Maurice weiter zu Protokoll.
„Es ist der Traum von uns allen…“
Und trotzdem ist Träumen erlaubt. Wenn nicht vom großen Millionenvertrag bei einem Top-Club, dann wohl doch vom Aufstieg der Eintracht? Für Maurice Roth eine schöne Vorstellung, die für ihn und sein Team auch gut und gerne Realität werden dürfte: „Natürlich träumen wir alle vom Aufstieg in die Regionalliga. Trotzdem ist es noch zu früh davon zu sprechen. Wir müssen weiterhin an uns arbeiten und Woche für Woche unsere Qualität auf den Platz bringen. Wenn wir das schaffen, dann geht kein Weg an uns vorbei.“
Sein eigener Weg bei Eintracht-Trier – so schreibt es sein aktueller Kontrakt, endet im Sommer 2021. Reichlich Sympathie ist zwischen Roth und dem SVE allerdings vorhanden – sodass auch eine frühzeitige Vertrags-Verlängerung für den 26-Jährigen eine Option wäre, wie er abschließend 5vier.de verriet: „Jeder der mich kennengelernt hat – weiß, dass mir der Verein und die Menschen hier extrem ans Herz gewachsen sind. Eintracht–Trier ist mein Herzensverein und soll es auch weiterhin bleiben. Bisher gab es aber noch keine Gespräche über 2021 hinaus.“
Das Träumen geht also weiter…
Somit geht das noch verschwommene Träumen vorerst mit reichlich Schlafsand in den Augen weiter. Eintracht-Trier ist auf einem guten, wenn auch steinigen Weg. Die ersten Schritte Richtung Ziel sind getan – viele weitere noch notwendig, um am Ende vor einer großen Kulisse, mit reichlich Bier, Sekt und Jubel, ein weiteres Kapitel in der stolzen 115-Jährigen Vereinsgeschichte in Stein zu meißeln. Unvergessen was einst war, will man irgendwann wieder genau dorthin zurück, wo man hingehört und wo man Geschichte schrieb.
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