Von Laura Schröter
Am Sonntag, 23. Februar, steht ab 16 Uhr in der Arena Trier wieder ein Top-Spiel an: Die Trierer Miezen treffen auf den Tabellenersten aus Thüringen. Rückraumspielerin Maria Krøyer fand im vergangenen Spiel gegen Oldenburg nicht zu ihrer gewohnten Form, gegen Buxtehude warf sie hingegen wieder drei Tore. Die bevorstehende Partie gegen Thüringen sieht sie als Trainings-Spiel. 5vier.de sprach mit der Dänin über die Playdowns und über ihre Liebe zu Trier.
Maria Krøyer wechselte zu Beginn dieser Saison zu den Trierer Miezen. Mit ihrer Erfahrung aus skandinavischen Handballvereinen konnte sie den Miezen schon oft zur Seite stehen. Mitte Januar erkrankte die 26-Jährige an einer Grippe, wodurch der ohnehin schon vom Verletzungspech geplagte Kader noch dünner wurde. Im Heimspiel gegen den VfL Oldenburg lief sie dann wieder auf: Doch leider fand sie nicht zu ihrer Form. Einige Ballverluste und verworfene Bälle, aber immerhin ein 7-Meter-Tor hatte die Dänin am Ende zu verbuchen. „Ich war drei Wochen krank, die Woche vor dem Oldenburg-Spiel war meine erste Trainingswoche, ich denke, daran hat es gelegen“, berichtet sie.
Wir sind ein Kämpfer-Team
Was, denkt sie, muss nun besser werden, vor allem im Hinblick auf die besonders wichtigen Spiele in den Playdowns? „Meiner Meinung nach müssen wir nichts verbessern. Wir sind ein Kämpfer-Team, mehr kann man nicht verlangen“, so Krøyer. Man müsse sich auf sich selbst konzentrieren und auf die bevorstehenden Spiele im März, April und im Mai, denn das seien die Partien die zählen. „Das Spiel gegen Thüringen sollten wir als Trainings-Spiel sehen. Natürlich sollten wir trotzdem alles dafür tun, das Spiel zu gewinnen, um mit einem guten Gefühl aus der Partie zu gehen.“
Im Dezember wurde die dänische Damen-Nationalmannschaft in Serbien Weltmeister. Wie hat sich die Trierer Rückraumspielerin dabei gefühlt, besonders als Dänemark Deutschland im Viertelfinale schlug? „Natürlich habe ich das verfolgt, man verfolgt ja das, was seine Freunde machen, wenn man kann. Ich habe das Spiel gegen Deutschland mit meinem Team geschaut und ich war die Einzige, die für Dänemark war. Nach dem Spiel haben mir einige Leute geschrieben und mich gefragt, wie es mir mit dem Sieg geht. Ja, ich habe dann geantwortet, dass es mir einerseits gut ging, denn wir hatten schließlich gewonnen, andererseits nicht so gut, weil mich jetzt jeder hasste“, erzählt sie lachend.
Ich habe in den Sporthallen gelebt
Schon als kleines Kind wurde die Dänin regelmäßig mit Handball konfrontiert. „In Dänemark ist Handball eine große Sache, besonders der Damen-Handball“, erläutert sie. Ihr Vater habe Handball gespielt und ihre Mutter sei die „Team-Mum“ gewesen: „Ich war gerade auf der Welt, da fand ich mich in einer Halle wieder, weil mein Vater dort ein Spiel hatte. Im Grunde habe ich in den Sporthallen gelebt, ich glaube, in dem Teil Dänemarks, wo ich herkomme, habe ich jede Halle schon einmal von innen gesehen.“ Zuerst hat sie dann mit Gymnastik angefangen, später wechselte sie zum Fußball. „Aber das ging einfach so nicht, ich musste Handball spielen“, lacht die 26-Jährige. Daraufhin spielte sie dann Fußball und Handball gleichzeitig, „und irgendwann kam dann der Punkt, an dem ich mich entscheiden musste. Wahrscheinlich habe ich mich für Handball entschieden, weil es drinnen ist und ich nicht im Winter auf dem Fußballplatz spielen muss. Ich war bei zwei Fußball-Trainingseinheiten im Winter und…“, schmunzelt Krøyer und schüttelt sich dabei.
Und warum hat sie sich schließlich für die Miezen entschieden? „Weil ich die Stadt mag. Ich war vergangenen Juni zu Besuch hier, Jürgen [Jürgen Brech, Manager der Miezen, Anm. d. Red.] hat mir an einem Tag alles gezeigt, was man in Trier sehen kann. Ich habe mich einfach in die Stadt verliebt. Die anderen Spielerinnen habe ich gar nicht richtig kennengelernt“, berichtet Triers Nummer 47. Sie habe sich schließlich basierend auf der Stadt und basierend auf dem netten Willkommensgefühl, das ihr von Jürgen Brech entgegengebracht wurde, für die Miezen entschieden. An Trier selbst mag Maria Krøyer so gerne, dass hier alles so alt ist. „So alte Bauten haben wir in Dänemark nicht. Ich mag es, darüber nachzudenken, wie es hier war, bevor wir hier waren. Wie viele Sklaven waren nötig, um die Porta Nigra zu erbauen? Wie viele Sklaven mussten sterben, nur um Cäsar glücklich zu machen?“, berichtet sie von ihren Eindrücken.
Glaubt sie denn, dass am Ende der Playdowns ein positives Ende zu verbuchen sein wird? „Ich hoffe es wirklich. Ich kam her, um zweite Bundesliga zu spielen, jetzt spielen wir in der ersten Bundesliga. In allen Spielen – außer gegen Thüringen – waren wir so nah dran. So, so nah. Und das zeigt, dass wir dieses Kämpfer-Team sind und die Spiele gewinnen können.“
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