Von Niklas Stilz
Es ist schon jetzt das Spiel das Jahres für Eintracht Trier. Am kommenden Sonntag trifft der SVE im heimischen Moselstadion auf Bundesligist SC Freiburg und kämpft um den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals. Historisch betrachtet, ist das Team aus der ältesten Stadt Deutschlands ein echter Pokalschreck. Geht es nach Trainer Peter Rubeck, dann kann sein Team diesem Ruf durchaus gerecht werden. Für alle sportbegeisterten Trierer gibt es zudem ein weiteres echtes Highlight.

Pokal-Feeling im Moselstadion. Die Eintracht-Anhänger werden sich sicher auch für die Partie mit dem SC Freiburg etwas einfallen lassen.
„Wir sind im Pokalfieber! Für uns ist das am Sonntag ein echtes Highlight, gerade in Anbetracht unserer Historie. Mir wäre kein anderer Verein bekannt, der schon so viele Sensationen geschafft hat,“ macht Vorstandssprecher Ernst Wilhelmi keinen Hehl aus seiner Vorfreude auf die Partie am Sonntag und ergänzt: „Man spürt das schon überall: Im Vorstand, im Aufsichtsrat und auf der Geschäftsstelle. Wir hoffen auf ein schönes Spiel.“ In der Mannschaft ist die Anspannung hingegen noch nicht wirklich angekommen, was in Anbetracht der gerade erst begonnen Trainingswoche aber auch kein Wunder ist. Trotzdem schwärmt Kapitän Fabian Zittlau von seinen bisherigen Erfahrungen im wichtigsten Pokalwettbewerb Deutschlands: „Das Spiel vom letzten Jahr war mich etwas ganz besonderes, weil ich früher mal großer Köln-Fan war. Vor drei Jahren die Partie gegen den FC St. Pauli war aber ebenfalls grandios, in der zweiten Runde hatten wir den HSV dann am Rande einer Niederlage. Dort kann ich mich noch an fast jede Szene, jede Minute erinnern. Die Liga geht im Gedächtnis teilweise etwas verloren, der Pokal bleibt.“
Obwohl der Sonntag noch einige Tage entfernt ist, machen sich Trainer und Spieler des SVE schon Gedanken zur Spielweise des Gegners. Cheftrainer Peter Rubeck hatte die Breisgauer am Samstag in ihrem letzten Testspiel gegen Stoke City beobachtet und dabei nochmal wichtige Erkenntnisse gesammelt. „Sie haben natürlich enorme Qualität, insbesondere auf den Außenbahnen, wo beispielsweise Jonathan Schmid zu finden ist. Ich habe aber einige Ansatzpunkte gesehen, wie man gegen sie agieren muss. Wir werden ihnen alles abverlangen“, äußerte Rubeck seine Eindrücke. Vize-Kapitän und Innenverteidiger Christoph Buchner erläuterte die grobe Taktik wie folgt: „Wir wollen so lange wie möglich die Null halten. Dann gilt es, über Konter und Standards selbst gefährlich zu werden.“
Personelle Entlastung in Sicht
Fabian Zittlau führt den SVE erstmals im DFB-Pokal als Kapitän auf das Feld.Dabei helfen, die taktischen Grundideen auch in die Tat umzusetzen, sollen gegen Freiburg nach Möglichkeit auch wieder einige der zuletzt angeschlagenen Akteure. Bei Matti Fiedler und Holger Lemke steht noch am heutigen Mittwoch die Rückkehr ins Mannschaftstraining an, auch wenn beide zunächst nicht das volle Programm absolvieren sollen. Ob sie gegen den Sport-Club auflaufen können, wird sich im Laufe der Woche entscheiden.
Youngster Robin Koch, der zuletzt wegen eines Urlaubs aus dem Kader verbannt worden war, darf sich ebenfalls wieder Hoffnungen auf einen Einsatz machen. „Er hat am Sonntag bei der U23 sehr gut gespielt und wird auch heute nochmal dort zum Einsatz kommen. Ich werde mich nochmal mit dem Mannschaftsrat besprechen und dann sehen wir zu, dass wir ihn zurück ins Training holen“, gab Rubeck Einblick in die Situation um das Nachwuchstalent. Weiterhin fehlen, wird wie erwartet Publikumsliebling Michael Dingels. Der Abwehrrecke soll langsam aufgebaut werden, um zukünftige Rückschläge zu vermeiden.
Vorverkauf läuft ordentlich – Frühe Anreise empfehlenswert
Rückschläge gibt es bisher auch beim Vorverkauf keine. Bereits 4.500 Karten waren bis Montag vergriffen, davon knapp 500 in Richtung Breisgau. Auch der neue VIP-Bereich, der laut Vorstandssprecher Wilhelmi von den Sponsoren sehr gut angenommen wurde, ist fast ausverkauft. „7.000 Fans wären für uns ein echter Erfolg. Früher wäre die Hütte vielleicht voll gewesen, aber die Zeiten sind heute leider anders. Es gibt inzwischen ein Überangebot an Fußball, man muss nur den Fernseher einschalten“, formuliert Wilhelmi seine Erwartungen. Weil der Verein auch mit einer hohen Nachfrage an der Tageskasse rechnet, empfiehlt der SVE den Fans eine möglichst frühe Anreise. Bereits ab 14 Uhr stehen die Tore des Moselstadions offen, eine Stadionshow soll Langeweile bei den Anhängern verhindern.
Hat den Gegner genau analysiert: SVE-Cheftrainer Peter Rubeck.Insgesamt wird der 17. August ein Sporttag der Superlative. Nach dem Pokalfight zwischen Eintracht Trier und dem SC Freiburg folgt um 19 Uhr in der Arena Trier das nächste Großevent. Die Deutsche Basketballnationalmannschaft empfängt dort die Auswahl Luxemburgs zum EM-Qualifikationsspiel. Um die beiden Veranstaltungen für die Sportfans der Region noch attraktiver zu machen, haben Arena und SVE eine Art Kombi-Ticket ins Leben gerufen. Wer sich für das Pokalspiel des SVE eine Eintrittskarte kauft, bekommt das Länderspiel in der TBB-Heimstätte für bis zu vier Euro weniger zu sehen. Außerdem berechtigt das Basketball-Ticket auch zur Nutzung des gesamten VRT-Netzes, was An- und Abreise für die Fans deutlich erleichtern soll.
Auch an diejenigen, die mit dem PKW anreisen, haben die Veranstalter gedacht. Im Trierer Industriegebiet stehen neben den üblichen Arena-Parkplätzen jetzt auch die Parkmöglichkeiten am Martkkauf (ehemals Ratio), der Möbel Fundgrube und dem Bauzentrum Hela zur Verfügung.
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