Trier. Die Bundestagswahl steht vor der Tür und überall wird diskutiert: Wer gewinnt? Welche Themen sind entscheidend? Und vor allem: Wird die Wahlbeteiligung hoch genug sein? Eine Gruppe gerät dabei oft in den Hintergrund – die Studierenden. Was beschäftigt sie? Welche politischen Fragen sind für sie besonders wichtig? Um das herauszufinden, haben wir uns an der Universität Trier umgehört und ehrliche, ungefilterte Meinungen eingefangen.

Klimaschutz, Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit – das bewegt die Studierenden
Klimaschutz bleibt für viele ein zentrales Thema. „Ich wünsche mir eine klimaneutrale Wirtschaft, aber auch eine faire Balance zwischen Umweltschutz und wirtschaftlicher Stabilität„, erzählt ein Student. Eine Kommilitonin ergänzt: „Es muss einfacher werden, umweltfreundlich zu leben – und zwar für alle, nicht nur für die, die es sich leisten können.„
Auch finanzielle Sorgen spielen eine große Rolle. Viele fordern eine Reform des BAföG-Systems. „In Städten wie Hamburg oder München reicht das BAföG für die Miete nicht mal ansatzweise aus„, kritisiert eine Studentin. Ein anderer fügt hinzu: „Wir brauchen mehr Unabhängigkeit von unseren Eltern – ein faireres Fördersystem wäre da ein guter Anfang.“
Werden die Anliegen der Studierenden ernst genommen?
Auf die Frage, ob sich die Politik genug um Studierende kümmert, fällt die Antwort oft ernüchternd aus. „Unsere Probleme stehen nicht im Fokus – wir sind zu oft nur eine Randgruppe„, meint ein Student. Eine Kommilitonin ergänzt: „Bildungsausgaben sollten eine höhere Priorität haben. Die Studienbedingungen könnten an vielen Stellen verbessert werden.„
Besonders häufig wird die Unsicherheit kritisiert, die viele neben dem Studium belastet. „Viele müssen arbeiten, um sich das Studium leisten zu können. Das erschwert den Studienalltag enorm„, so eine Studentin.
Digitalisierung – Chance oder Hindernis?
Die Digitalisierung der Hochschulen ist ein weiterer wichtiger Punkt. „Hybrid-Vorlesungen wären super, damit man auch von zu Hause teilnehmen kann, wenn man krank ist oder pendeln muss„, schlägt ein Student vor. Viele bemängeln, dass zwar digitale Tools vorhanden sind, aber oft nicht richtig genutzt werden.
Ein weiteres Problem: Die digitale Kompetenz der Lehrkräfte. „Ein Tablet allein macht noch keinen modernen Unterricht. Es braucht durchdachte Konzepte, um digitale Werkzeuge sinnvoll einzusetzen„, erklärt eine Studentin.
Mehr Zusammenhalt, bessere Debattenkultur
Neben konkreten politischen Forderungen wünschen sich viele mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Die Gesellschaft driftet auseinander. Statt respektvoller Diskussionen gibt es oft nur noch gegenseitige Vorwürfe„, sagt ein Student. Besonders kritisch sehen viele den aktuellen politischen Diskurs rund um die AfD: „Mit Faktenleugnung kann man keine sinnvolle Diskussion führen. Wir brauchen eine starke Demokratie, in der sachlich argumentiert wird.
Fazit: Studierende fordern mehr Gehör
Die Gespräche an der Universität Trier haben gezeigt: Junge Menschen haben klare Vorstellungen von der Zukunft, fühlen sich aber oft politisch übersehen. Die Bundestagswahl 2025 bietet die Chance, das zu ändern – doch dafür müssen Studierende auch aktiv ihre Stimme erheben.
Hilola Kuvvatova
Zurück zur Startseite geht’s hier – 5vier.de
Wir suchen Praktikanten (m/w/d) und Redakteure (m/w/d).
Melde dich einfach unter [email protected].
Denn: Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Schreibe einen Kommentar