Niemand hätte wohl je gedacht, dass eine solche Situation eintreten könnte. Der gesamte Einzelhandel, alles was mit Veranstaltungen in irgendeiner Form stattfindet, alles ist zu, und natürlich gilt das auch für die Casinos. Ein Blick in die USA macht schnell klar, von welcher Dimension hier die Rede ist. Die glamouröse und lebendige Stadt Las Vegas mutet an, als habe sie jemand vom Stromnetz getrennt.
Die bunten Lichter sind erloschen, keine Shows mehr und auch die exklusiven Casinos mussten ihre Pforten schließen. An einem solchen Ort, in dem das Leben pulsiert, fällt das natürlich besonders auf. Doch nicht nur dort steht das Leben still, auch hierzulande ist jedes Casinos und jede Spielhalle gleichermaßen betroffen.
Daraus resultiert das Verlangen der Menschen nach Abwechslung und ein wenig Spaß. Diese Sehnsucht können nun die Online Casinos bieten. Doch auch Sportwettenanbieter, wie Mr Green, bieten jede Menge Nervenkitzel. Die stationären Wettbüros haben ihre besten Tage ebenso hinter sich.
Welche Folgen hat das aber für die stationären Casinos?
Viele Betreiber von Geldspielautomaten und von Spielhallen warnen vor einem bevorstehenden Aus, bzw. einer immensen Dezimierung der gesamten örtlichen Glücksspielszene.
Selbst das amtierende Oberhaupt des Glücksspiels in Deutschland, Gauselmann, leidet extrem unter der dauerhaften Schließung und sieht sich erstmalig mit Verlusten konfrontiert. Darüber hinaus rechnet er mit einer Vielzahl von Betriebsschließungen.
Laut Gauselmann ist gesamte Branchen in sämtlichen Bereichen betroffen, gemeint sind hier die Industrie, der Großhandel ebenso wie die Automatenaufstellung. Schon jetzt sind bei einigen die vorhandenen Reserven aufgebraucht.
Gerechnet wird hier mit Umsatzeinbußen für das Jahr 2020 von ca. 50 %. Insgesamt sind in der Branche 70.000 Mitarbeiter betroffen, die sich einzig deswegen über Wasser halten können, weil sie sich in Kurzarbeit befinden.
Gauselmann selbst hat für das Jahr 2020 Umsatzeinbrüche von 30 % zu verbuchen. Erstmalig in dem 63-jährigen Bestehen schreibt das Unternehmen nun rote Zahlen. Schon im vergangenen Jahr musste ein mittelständisches Unternehmen Insolvenz anmelden. Betroffen sind in dem Bereich zwischen der Heide und Flensburg hier allein insgesamt 17 Spielhallen.
Doch das beschreibt erst den Anfang der Misere, denn sobald die Pflicht zur Anmeldung von Insolvenzen wieder in Kraft trifft, muss hier mit einer richtigen Welle gerechnet werden. Dieses Schicksal betrifft natürlich nicht nur die Glücksspielbranche, sondern in gleichem Maße die Tourismusbranche sowie die Gastronomie.
Die Auswirkungen des neuen Glücksspielstaatsvertrages auf die Casinos
Es ist geplant, dass der neue Glücksspielstaatsvertrag am 01. Juli in Kraft treten soll. Damit ändert sich gerade für die Online Casinos sehr viel, denn damit ist endlich das Glücksspiel im Internet legal. Aber die neuen Regelungen wirken sich auch gleichzeitig auf die stationären Casinos und Spielhallen aus, denn hier erschweren die hohen Auflagen den Betrieb zusätzlich.
An dieser Stelle wird Kritik laut, denn während es künftig erlaubt ist, problemlos vom Wohnzimmer aus ein Online Casino zu betreten, werden die Spielhallen nach Abstand und Größe reguliert. Zwar hat auch inzwischen Baden-Württemberg dem neuen Staatsvertrag zugestimmt, doch dort soll nun der Abstand zwischen zwei Spielhallen 500 Meter Luftlinie betragen. Auch zwischen Spielhallen und Jugendeinrichtungen soll der gleiche Abstand gelten. Diese Regelung kann für rund 80 Prozent der Spielhallen echte Existenzprobleme hervorrufen.
Der Städtetag in Rheinland-Pfalz hatte hat sich schon jetzt dafür ausgesprochen, dass das Inkrafttreten des Gesetzes bis mindestens Ende 2022 verschoben werden soll. Kommunen soll es gestattet sein, einen größeren oder auch geringeren Abstand festzulegen, sofern hierfür ein öffentliches Bedürfnis spricht oder es die besonderen örtlichen Verhältnisse verlangen.
Seriöse Casinos werden sich durchsetzen
Bezüglich der künftigen neuen Regelungen sehen die Betreiber der stationären Casinos auch durchaus positive Seiten, denn mit den Regeln wird es möglich sein, die Spreu vom Weizen zu trennen und überleben werden dann letztlich die wirklich seriösen Unternehmen. Aber die Abstandsregeln sorgen auf jeden Fall für Kritik.
Doch auch im Bereich der Online Casinos stellt sich die Situation ähnlich dar. Wer sich an die neuen Regelungen hält, der darf künftig das Glücksspiel im Internet legal betreiben. Genau genommen gilt das bereits schon jetzt, da am 15 Oktober 2020 eine Übergangsregelung in Kraft getreten ist, die schon jetzt die künftigen Regelungen des Glücksspielstaatsvertrages einfordert.
Viele Einschränkungen auch im Bereich der Online Casinos
Was im ersten Moment die langersehnte Liberalisierung des Glücksspielmarktes betrifft, so sehen sich auch die Online Casinos mit neuen Regelungen, die sowohl für die Betreiber als auch für die Spieler echte Einschränkungen bedeuten, konfrontiert.
Mit der Übergangsreglung sind auch neue Limits in Kraft getreten. Nun gelten Einzahlungslimits von 1.000 Euro monatlich und zusätzlich wurde eine 1 Euro Einsatzregel eingeführt. Pro Spin darf nun lediglich 1 Euro eingesetzt werden.
Diese Beschränkungen empfinden sehr viele Spieler als extreme Einschnitte. Sie wirken sich leider auch deutlich bei dem Unterhaltungswert an Spielautomaten und an den Tischen aus. Der Ärger ist hier besonders groß, weil sich die Spieler in ihrer Konsumfreiheit absolut eingeschränkt fühlen. Das hat Folgen, denn nun sehen sich viele Spieler nach Alternativen um und landen daher in den nicht regulierten Casinos.
Der Ärger das Einzahlungslimit von 1000 Euro betreffend ist ebenfalls sehr groß, zumal auch hier aus Sicht der Spieler deren persönliche Konsumfreiheit eingeschränkt wird. Grund für diesen Verdruss ist die Tatsache, dass es nun nur noch möglich ist, maximal 1000 Euro aus das eigene Kundenkonto einzuzahlen, darüber ist keine weitere Einzahlung mehr möglich.
Die Summe mag im ersten Moment sehr erheblich klingen, doch wenn man sich einen Spieler genauer anschaut, wird schnell klar, wie einschränkend diese Maßnahme tatsächlich sein kann. Angenommen ein Spieler gewinnt an einem Abend eine hohe Summe und möchte diese dann bei einem anderen Anbieter erneut einsetzen, ist das nicht möglich, wenn man bereits sein Limit von 1000 Euro im jeweiligen Monat auf das Konto eingesetzt hat.
Die besondere Problematik liegt aber vor allem darin, dass hier überhaupt nicht von Belang ist, ob man Verlust oder ausschließlich Gewinne erzielt hat. Hinzu kommt dann aber auch noch, dass die persönlichen finanziellen Verhältnisse überhaupt keine Berücksichtigung bei den Regelungen finden.
Ebenso drastisch werden die Auswirkungen der 1 Euro Einsatz Regel empfunden. Für viele Spieler mag das nicht wirklich von Belang sein, doch für die High Roller bedeutet es das ultimative Aus ihrer normalen Spielgewohnheiten und Einsätze. Ihnen ist es nun absolut unmöglich, größere Summen zu investieren.
Betroffen sind hier aber nicht nur die High Roller, sondern die Online Casino haben ebenfalls mit der neuen Regelung zu kämpfen, denn sie haben nun absolut keine Möglichkeit mehr, ihrem Stammpublikum eine angemessene Plattform zu bieten.
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