Früher gab es den Tennisarm und heute? Mausarbeiter klagen heute über den Mausarm. Doch es bleibt nicht alleine beim Arm. Die Fehlbelastung kann verschiedene Körperregionen treffen. Damit unsere Leser davon verschont bleiben, hat Bee ein paar Übungen zusammengestellt.
Wie du dir denken kannst, handelt es sich hier nicht um den Arm einer Maus. Auch mit dem Sprichwort „arm wie eine Kirchenmaus“ hat es nichts zu tun. Allerdings sind Leute mit einem Mausarm tatsächlich arm dran – denn dieses Phänomen ist sehr hartnäckig und unangenehm. Wie der Name schon sagt, betrifft es den Arm (oder beide Arme) und hängt zumindest teilweise mit einer Maus, und zwar der Computermaus, zusammen. Es geht jedoch nicht nur von der Maus aus und betrifft auch nicht ausschließlich den Arm. Worum es sich beim Mausarm genau handelt und wie du ihm entgegenwirken kannst, erfährst du heute.
Über- und Fehlbelastung des Armes, Auswirkungen von Hand bis Schulter.
Das Krankheitsbild „Mausarm“ bezeichnet vielfältige Beschwerden in Hand, Arm, Nacken und Schultern, die durch eine Über- und Fehlbelastung des Armes hervorgerufen werden. Diese kann unter anderem durch die Nutzung der Computermaus entstehen. Die immer wiederkehrende, gleiche Belastung führt zu einer Reizung von Muskeln, Bändern und Gewebe. Der englische Ausdruck Repetitive Strain Injury (RSI) Syndrome, das heißt eine Verletzung durch sich wiederholende Belastung, beschreibt das Phänomen also etwas genauer. Symptome sind unter anderem Kribbeln, Taubheit, Muskelschwäche, Schmerzen und gegebenenfalls auch eine Versteifung der Gelenke in den betroffenen Körperteilen.
Sehnenscheidenentzündung: langwierig, häufig und dennoch wenig bekannt
Über die Hälfte aller Menschen, die täglich mehr als 3 Stunden am PC arbeiten, klagen über die für einen Mausarm typischen Beschwerden. Anfangs zeigen sich die Symptome erst nach längerer Belastung, später jedoch schneller und häufiger und bei fehlender Entlastung letztlich dauerhaft, sodass im schlimmsten Fall der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Das Syndrom ist von anderen bekannten Krankheitsbildern wie dem Karpaltunnelsyndrom und der Sehnenscheidenentzündung abzugrenzen. Eine vollständige Heilung des Mausarms ist sehr schwierig und langwierig. Dennoch ist das Phänomen hierzulande noch recht unbekannt, wohingegen es beispielsweise in den USA als Berufskrankheit anerkannt ist. Deswegen ist es sehr wichtig, bei Symptomen unbedingt einen Arzt mit Erfahrung in diesem Gebiet aufzusuchen.
Entlastung erfolgt oft zu spät
Vom RSI-Syndrom sind vor allem Personen betroffen, die ständig gleiche Bewegungsabläufe der Hände wie Tippen oder Mausklicks ausführen. Auch Stress, schlechte Körperhaltung und ein nicht ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz begünstigen das Phänomen. Oft werden die Signale nicht rechtzeitig bewusst wahrgenommenen, sodass eine Entlastung zu spät stattfindet und das Syndrom verstärkt wird. Nicht selten tritt das Phänomen beidseitig auf: Es wird versucht, die Entlastung durch Nutzung des anderen Arms zu schaffen, welcher dann schließlich auch überlastet wird.
Schmerzwahrnehmung auch ohne Reiz
Hat sich das Syndrom erst einmal manifestiert, kann es zu chronischen Schmerzen kommen. Die Schmerzwahrnehmung wird dann durch den ständigen Reiz so verändert, dass der Schmerz auch dann gefühlt werden kann, wenn gar kein direkter Anlass besteht. Je weiter das Syndrom fortgeschritten ist, desto geringer sind die Chancen auf eine vollständige Heilung.
Mausarm behandeln und vorbeugen!
Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, Quarkwickel oder Zinkverbände sowie Massagen und Bewegungsbäder können die Symptome des Mausarms lindern. Deutlich sinnvoller ist es natürlich, bei den Ursachen anzusetzen – sowohl zur Behandlung als auch zur Vorbeugung des Mausarms! Dies geschieht am besten durch Physiotherapie sowie durch eine Änderung der Arbeitsbedingungen. Neben Übungen gehört hierzu auch ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz!
Regelmäßig entspannen und dehnen
Bei überwiegend sitzenden Tätigkeiten solltest du unbedingt regelmäßig Nacken, Schultern und Arme entspannen und abseits der sich wiederholenden Abläufe bewegen. Übungen zur Entspannung und Dehnung der Muskeln und Gelenke im Kopf-und Nackenbereich sowie in Händen und Armen können – wie alle bee-Übungen – ganz einfach in deinen Arbeitsalltag integriert werden. Hier eine passende Übung dazu:
Ausgangsposition: Sitze aufrecht ohne Anlehnen, deine Füße stehen hüftbreit auf dem Boden und dein Nacken ist lang mit Doppelkinn. Ausführung: Strecke einen Arm nach vorne. Deine Handfläche zeigt dabei nach unten. Ziehe den Handrücken des zu dehnenden Arms mit der anderen Hand nach unten und dann zu dir. Lass deinen Ellbogen dabei gestreckt. Führe die Dehnung langsam und ruhig durch. Wechsle anschließend die Seite. Du kannst diese Übung auch unauffällig schräg nach unten (mit Händen unter dem Schreibtisch) ausführen.
Das Video zu dieser Übung findest du heute auf unserer Facebook-Seite.
Mit diesen und vielen weiteren bee-Übungen kannst du einen Mausarm gut vermeiden! Warte nicht, bis sich Symptome zeigen.
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