Unsere Redakteurin Lena Groß hat sich am Montagmorgen die Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier angehört. Sie ist Studentin an der Hochschule in Ludwigshafen und hat ihre Meinung und Gedanken über den Livestream aufgeschrieben.
„Am Montagmorgen um 11 Uhr begrüßte der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die unzähligen Studentinnen und Studenten zu ihrem Semesterstart mit einem Live-Video. Er dankte uns für unser Durchhalten in dieser Pandemie und versicherte uns, dass wir nicht vergessen werden. Doch alleine die Uhrzeit zeigte, dass bei diesem Thema nicht richtig nachgedacht wurde. 11 Uhr, was für eine tolle Zeit für uns Studierenden. Die Meisten haben um diese Uhrzeit an einem Montagmorgen eine Vorlesung. Wie viele Studierende letztendlich die Rede hörten, bleibt abzuwarten.
Herr Steinmeier richtete seine Worte aus der Staatsbibliothek in Berlin. Auf den Stufen des Gebäudes saßen einige Zuhörer. Immer wieder nahm Steinmeier die Treppe als Symbol des Studiums und Lebenstreppe in seiner Rede auf. Doch sein Rednerpult war nicht zu den Zuhörern auf dieser Treppe gerichtet. Wenn Sie uns schon mit einer Rede beglücken, dann hätten Sie sich auch direkt an Ihre Zuhörer richten können. Diese saßen dort wie ein Beiwerk, ein Deko-Element.
Wir dürfen nicht vergessen werden
Immer wieder betonte der Bundespräsident wie wichtig diese Zeit für uns als Studenten und Studentinnen ist. Wie wichtig wir in der Zukunft sein werden. „Sie werden gebraucht gerade wegen der Erfahrungen, die Sie aus dieser Krise mitbringen. Wir brauchen Sie! Unser Land braucht Sie!“ Gerade aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Politik uns nicht vergisst und endlich Lösungen für uns entwickelt. Diese Pandemie, dieses Studieren von Zuhause dauert jetzt seit einem Jahr an. Viele Studierende haben ihre eigene Universität oder Hochschule noch nie von innen gesehen. Die Erfahrungen und das selbstständige Leben in der Studienzeit, werden viele nicht erleben.
Herr Steinmeier dankte uns für unsere „bewundernswerte Disziplin und Rücksichtnahme“ und er weiß wie wichtig für uns das soziale Leben und Miteinander ist. Außerdem zeigte er sich beeindruckt, wie manche Studierende mit dieser Zeit umgehen. „Sie packen an, wo Not herrscht, …. Sie helfen Älteren und Geflüchteten, Sie teilen Essen aus, Sie organisieren Crowdfundings für Tafeln oder Obdachlose und vieles, vieles mehr.“ Tja, viele von uns brauchen den Ausgleich vom Studium und da das „normale Leben“ nicht möglich ist, mussten wir uns anders beschäftigen. Wahrscheinlich tun Viele diese Dinge auch wenn keine Pandemie herrscht, doch es wird dann einfach nicht so beachtet.
Digitalisierung erleben
Natürlich danke ich dem Bundespräsidenten, dass er sich endlich mal an uns wendet. Es ist schön, dass die Bundesregierung die Überbrückungshilfen für das Sommersemester 2021 verlängert hat. Doch es ist immer noch schwierig diese Hilfen zu bekommen. Natürlich sprach er auch das altbekannte Thema Digitalisierung an. Der Lehrbetrieb an den Universitäten und Hochschulen wurde komplett auf Digital umgestellt. Doch nicht alle waren für diese Zeit gerüstet und es fehlte an Datenleitungen und der richtigen Ausrüstung. Sein Satz „Es hat an vielen Stellen gehakt und geklemmt“ stimmte auch für seinen Livestream. Dieser war abhakt und es war schwierig im zu folgen. Der Livestream machte deutlich wie wichtig der Ausbau der Digitalisierung ist.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir alle von einander abhängig sind. Aus diesem Grund darf niemand in dieser schwierigen Zeit vergessen werden. Mit der Rede des Bundespräsidenten können wir als Studierende leider nichts anfangen, mit einem Danke hat noch keiner sein Studium erfolgreich beendet.“
Die Studierenden im Studiengang Marketing der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwighafen führen ein Praxisprojekt durch, um auf die missliche Lage der Studierenden aufmerksam zu machen. Denn seit einem Jahr sitzen die jungen Erwachsenen in ihren Zimmern und fühlen sich teilweise von der Politik vergessen. Immer wieder werden Konzepte für Kindergärten und Schulen in der Ministerpräsidenten-Konferenzen entwickelt, doch die Universitäten und Hochschulen werden dabei nicht genannt. 5VIER.de ist auf das Praxisprojekt gespannt und wird euch darüber informieren.
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