Für Dr. med. Joachim Vogt standen Erkrankungen der Atemwege und der Lunge über Jahrzehnte hinweg im Zentrum seiner ärztlichen Tätigkeit. Nach rund 40 Jahren im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, davon 23 Jahre als Chefarzt im Kollegialsystem der Abteilung für Innere Medizin III / Pneumologie-Kardiologie, trat Dr. Vogt Ende September diesen Jahres in den Ruhestand. Mit Dr. med. Christian Kaes hat sein bisheriger Leitender Oberarzt und Leiter des von der DKG zertifizierten Lungenkrebszentrums die Nachfolge angetreten.
Trier – In seinen Ruhestand trat mit Dr. Joachim Vogt ein leidenschaftlicher Lungenfacharzt, der in den vergangenen Jahrzehnten die Trierer Pneumologie in Kooperation mit den niedergelassenen Fachärzten maßgeblich geprägt hat. „Mit Herrn Dr. Vogt verabschiedet sich ein langjähriger Mitarbeiter, dem nicht nur im Haus, sondern auch von Seiten vieler externer Kolleginnen und Kollegen sowie Patienten sowohl aufgrund seiner fachlichen Expertise als auch seiner Persönlichkeit hohe Anerkennung, Respekt und Vertrauen entgegengebracht wurden“, erklärte Markus Leineweber, Hausoberer des Brüderkrankenhauses. „Hierfür gebührt ihm unser aufrichtiger Dank. Umso mehr freut es mich, dass wir mit Herrn Dr. Kaes, der schon viele Jahre als Leitender Oberarzt eng mit Herrn Dr. Vogt zusammengearbeitet hat, einen Nachfolger gefunden haben, der sowohl die Fachlichkeit als auch die Persönlichkeit mitbringt, die Stelle des Chefarztes in hervorragender Weise ausüben zu können“, so Leineweber weiter.
Bereits 1977 praktisches Jahr in Trier
Während des Studiums der Humanmedizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz lernte Dr. Vogt im Herbst 1977 mit Antritt des Praktischen Jahres das Brüderkrankenhaus in Trier kennen. Am 01.01.1979 begann Dr. Vogt hier seine Weiterbildung zum Arzt für Innere Medizin. Die Ausbildung wurde durch die Ableistung des Wehrdienstes in der Röntgenabteilung des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg in den Jahren 1983/1984 unterbrochen. Im Juli 1984 kehrte Dr. Vogt als Oberarzt in die Abteilung Innere Medizin I zurück. Im Juni 1985 erlangte er die Facharztanerkennung „Innere Medizin“, im März 1988 die Teilgebietsbezeichnung „Innere Medizin Gastroenterologie“. Seine Ausbildung zum „Arzt für Innere Medizin, Teilgebiet Lungen- und Bronchialheilkunde“ absolvierte er an der Universität des Saarlandes in den Jahren 1988-1990 bei Prof. G.W. Sybrecht.
Seit Mai 1996 stand Dr. Vogt gemeinsam mit Dr. Karl Eugen Hauptmann, der im März dieses Jahres in Ruhestand trat, als Chefarzt im Kollegialsystem an der Spitze der Abteilung für Innere Medizin III. Neben der Pneumologie waren weitere Schwerpunkte seiner ärztlichen Tätigkeit die Intensivmedizin (Zusatzweiterbildung 1996), die Schlafmedizin (Zusatzweiterbildung 2006) und die Infektiologie (Zusatzweiterbildung 2010). Von 2007 bis 2013 übte er die Funktion des hygienebeauftragter Arztes des Brüderkrankenhauses aus.
Verkörperte das Idealbild eines Chefarztes
Werner Hemmes, für Personal und Recht zuständiges Mitglied der Geschäftsführung der BBT-Gruppe betonte im Rahmen der Feierstunde: „Herr Dr. Vogt verkörperte für uns das Idealbild eines Chefarztes. Zu nennen sind insbesondere seine menschliche Qualität, seine Bescheidenheit, die alle, die mit ihm zu tun hatten, besonders schätzten. Ausgestattet mit einer natürlichen Autorität, Durchsetzungsstärke, guter Organisationsfähigkeit, herausragender fachlicher Kompetenz hat er die Pneumologie hervorragend geführt und zukunftsfähig entwickelt.“
Auch Christian Weiskopf, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier, stellte in seiner Ansprache die hohe Akzeptanz und Reputation heraus – sowohl fachlich als auch persönlich, die Dr. Vogt bei den ärztlichen Kollegen im Haus wie auch bei den Niedergelassenen genoss. Er betonte, dass man alles daran setze, die Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Pneumologie zu schaffen, um die Versorgung der pneumologischen Krankheitsbilder in der Region weiter zu verbessern.
Der bisherige Leitende Oberarzt übernimmt
Mit Dr. med. Christian Kaes tritt der bisherige Leitende Oberarzt der Pneumologie in die Fußstapfen des langjährigen Chefarztes. Nach seinem Studium in Mainz, Praktischem Jahr und Promotion sowie Arzt im Praktikum im damaligen Evangelischen Elisabeth-Krankenhaus Trier, kam der gebürtige Mayener im April 2001 ins Brüderkrankenhaus und begann bei dem seinerzeitigen Chefarzt der Nephrologie und Rheumatologie Professor Wolf H. Boesken seine Facharztausbildung für Innere Medizin, den er 2007 erlangte. Während dieser Zeit begegnete er erstmals Dr. Vogt, bei dem er später auch die Weiterbildung in der Pneumologie absolvierte. Seit 2013 Leitender Oberarzt der Abteilung für Innere Medizin III/ Pneumologie, übernahm Dr. Kaes vor drei Jahren auch die Leitung des zertifizierten Lungenkrebszentrums im Brüderkrankenhaus. Der 46-Jährige ist Mitglied zahlreicher Fachgesellschaften, darunter der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin sowie der European Respiratory Society.
Neubesetzung aus den eigenen Reihen
Bruder Peter Berg, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier, unterstrich anlässlich der Einführung des neuen Chefarztes, dass die Besetzung der Chefarztposition aus den eigenen Reihen ein gutes Beispiel für die vielfältigen Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten im Brüderkrankenhaus sei. Mit Dr. Kaes in der Position des Chefarztes stehe den niedergelassenen Fachärzten und kooperierenden Kliniken ein erfahrener Arzt und Spezialist als Ansprechpartner im Haus zur Verfügung.
Prof. Dr. med. Winfried A. Willinek, Ärztlicher Direktor des Brüderkrankenhauses dankte Dr. Vogt für seine hervorragende Arbeit in der Patientenversorgung und hieß Dr. Kaes in seiner neuen Rolle als Chefarzt herzlich willkommen. Als Chefarzt des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin freue es ihn insbesondere, dass neben onkologischen Lungenerkrankungen auch neue Therapieansätze in Zusammenarbeit mit der Radiologie, z.B. für Patienten mit Atemwegserkrankungen und interstitiellen Lungenerkrankungen ausgebaut werden sollen, ergänzte Willinek.
„Für mich steht immer der Mensch im Mittelpunkt“
Dr. Kaes erklärte in seiner Antrittsrede als neuer Chefarzt: „Für mich steht immer der Mensch im Mittelpunkt, einer der Schwerpunkte meiner Arbeit stellen Patienten mit Lungentumorerkrankungen dar. Hier ist für die Betroffenen die psychische Belastung besonders hoch“, so Kaes. „Daher möchten wir die Patienten im interdisziplinären Team behandeln. Die menschliche Ebene darf bei allem nicht verloren gehen. Durch den Ausbau interventioneller Therapien wollen wir zudem Patienten mit Atemwegserkrankungen und interstitiellen Lungenerkrankungen noch besser helfen.“
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