An Weihnachten feiern wir die Geburt Christi. Aber warum fällt der heilige Abend ausgerechnet auf den 24. Dezember? Ein Erklärungsversuch.
Die Weihnachtsgeschichte ist sogar den meisten in Europa lebenden Atheisten bekannt. Überliefert ist, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, zu Bethlehem in einem Stall geboren wurde, da Josef und Maria aufgrund einer Volkszählung aus Nazareth, der eigentlich Heimatstadt Josefs in dessen Geburtsstadt hatten reisen müssen. In einer Herberge war kein Platz mehr für die junge Familie. Zudem ist überliefert, dass kurz nach der Geburt Jesu einigen Hirten, die sich mit ihren Schafherden auf einem Feld in der Nähe aufhielten, ein Engel erschien, woraufhin sie zu der Krippe eilten, um den Sohn Gottes zu huldigen.
Diese Menschwerdung Gottes feiern die Menschen seit dem vierten Jahrhundert. Aber warum finden wir uns am Abend vor dem 25. Dezember in den Kirchen zusammen, um Weihnachten zu feiern und nicht an einem anderen Tag? Im Gegensatz zu dem Besuch der Hirten und der heiligen drei Könige ist nämlich nicht überliefert, dass ein Standesbeamter an die Krippe trat, um dem Christuskind eine Geburtsurkunde mit exaktem Datum auszustellen. Auch von einem Behördenbesuch seitens Josef und Maria ist in der Bibel nichts zu lesen.
Es gibt viele Theorien
Historiker und Theologen stellten in den letzten Jahrhunderten einige Überlegungen hierzu an, doch ist bis heute höchstumstritten, warum Weihnachten ausgerechnet auf den 25. Dezember fällt. Ein interessanter Ansatz, den wir an dieser Stelle vorstellen möchten, hat etwas mit Kaiser Konstantin zu tun. Der römische Kaiser verhalf Trier nicht nur zu seiner größten Blütezeit im römischen Reich, er machte das Christentum auch zur römischen Staatsreligion.
Das Christentum war zur Zeit Konstantins in römischen Reich allenfalls geduldet, häufig kam es auch noch zur Verfolgung von Christen. Auch Konstantin, der sich erst auf dem Sterbebett taufen ließ, soll ursprünglich dem Sonnengott Sol zugeneigt gewesen sein. Während der Schlacht an der Milvischen Brücke hatte Konstantin jedoch eine Vision: Das ChiRo-Zeichen und Jesus erschienen ihm. Der Sohn Gottes wies Konstantin darauf an, das ChiRo als Schutz- und Siegeszeichen zu verwenden. Trotz seiner erheblich kleineren Truppe konnte Konstantin seinen Rivalen Maxentius besiegen. Konstantin wandte sich schließlich dem Christengott zu.
Jedes Trierer Kind kennt die Legende, nach der Helena, die Mutter Konstantins, den Heiligen Rock nach Trier brachte und für den Bau des Trierer Doms sogar Teile ihres Palastes abreißen ließ. Auch die Geburtskirche Christi in Bethlehem wurde im Auftrag des Kaisers und seiner Mutter errichtet.
Ein Verwaltungsakt?
Dass Weihnachten auf den 25. Dezember fällt, hat nach dieser Überlieferung einen fast schon verwaltungstechnischen Grund: Der Tag galt ursprünglich dem Sonnengott Sol, dem Kaiser Konstantin einst zugewandt war. Im Rahmen der Umstellung der Staatsreligion wurde der Tag nun Jesus Christus, dem „Licht der Welt“, gewidmet.
Inwieweit diese Legende der Wahrheit entspricht, oder ob nicht eine der vielen anderen Theorien wahr ist, wird wohl niemals vollends geklärt werden, trotz oder gerade wegen der mittlerweile fast unüberschaubaren Literaturauswahl, die zu dem Thema veröffentlich wurde. Und das Schönste an Legenden und Geheimnissen ist doch gerade, dass die Wahrheit im Verborgenen bleibt.
Die 5vier-Redaktion wünscht all ihren Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest!
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