Von Andreas Gniffke (Text und Fotos)
Drei Tage, mehr als 200 Weine aus 110 Betrieben, bis zu 2.500 Besucher – Das Weinforum Mosel ist eine Veranstaltung der Superlative. Innerhalb weniger Stunden waren wieder fast alle Karten für die beliebte Großverkostung vergriffen, lediglich für den neu eingerichteten Termin am Samstagvormittag gibt es noch Restkarten. Der frühe Vogel trinkt also den Wein. Am heutigen Freitag wurde das Weinforum offiziell eröffnet.
Zum 21. Mal treffen sich Produzenten, Offizielle und Weinfreunde zur jährlichen Gebietsverkostung in den Trierer Viehmarktthermen und machen das Weinforum Mosel so zu einer der erfolgreichsten Weinveranstaltungen der Region. Wo sonst kann man sich so schnell und umfassend über die Stärken und Schwächen eines Weinjahrgangs informieren? Und dieses Jahr fließt mit den Weinen des Jahrgangs 2011 ein Kometenjahrgang ins Glas, ein Fest für Freunde des Rebensafts.
In seiner Eröffnungsrede betonte Rolf Haxel, Vorsitzender des Moselwein e.V., die gesellschaftliche Bedeutung des Weins in der Region: „Es ist das gemeinsame Entdecken und Genießen der Gewächse bekannter und weniger bekannter Erzeuger, das nicht nur Weinkenner, sondern auch viele junge Gäste zu begeisterten Fans des Weinforums Mosel gemacht hat.“ Auch Mosel-Weinkönigin Maria Steffes freute sich über ein ’neues‘ Weinpublikum, denn nicht nur bei den Erzeugern habe es vielfach einen Generationenwechsel gegeben, sondern auch der Altersschnitt der Besucher sei auffallend gesunken. Mit den Worten „Guter Wein preist sich selbst“ eröffnete sie das diesjährige Weinforum und gab den Startschuss zur Verkostung.
Über 200 Spitzenweine aus der Landesweinprämierung 2012 warten auf die Besucher, wobei der Riesling bei den Weinen im Forumsbereich mit 86 von 113 ausgewählten Weinen mit Abstand die Spitzenposition einnimmt. Verkostet werden können neben der ‚Königin der Reben‘ aber auch Elblinge, Rivaner, Burgunder und Rotweine. Besonders präsentiert werden insgesamt zwölf Ehrenpreisträger, darunter mit dem Weingut Marx aus Windesheim auch ein Gast von der Nahe. Auch wenn der Name das Weingut Marx für eine Verkostung in Trier geradezu prädestiniert, sind es vor allem die Weine, die in jeder Hinsicht überzeugen und auch der ‚Windesheimer Fels‘-Riesling braucht die starke Konkurrenz von der Mosel nicht zu fürchten.
In den vergangenen Jahren wurden an dieser Stelle immer ausgewählte Weine vorgestellt und besonders empfohlen. Die Weine des aktuellen Jahrgangs überzeugen dagegen vor allem in der Breite, das Niveau ist durchgehend hoch. Gerade für neue Besucher könnten die folgenden Tipps allerdings durchaus hilfreich sein:
5vier.de-Tipps:
Mehr als 200 Weine und Winzersekte angemessen zu verkosten, ist selbst für geübte Weintrinker ein Ding der Unmöglichkeit. Somit ist es durchaus sinnvoll, mit einer vorher zurechtgelegten Strategie ans Werk zu gehen. Am Einlass wird einem neben einem Glas auch der Katalog überreicht, der wichtige Informationen zu den einzelnen Weinen bereithält. Beginnt man bei den Sekten und arbeitet sich über Rivaner und Elbling bis zum Riesling vor, dürfte es durchaus schwierig werden, den am Ende der Verkostungsreihe befindlichen edelsüßen Spitzen noch die nötige Ehre zu erweisen. Folgende Taktiken könnten hilfreich sein:
- Man kennt seinen Weingeschmack und konzentriert sich zum Beispiel auf das reichhaltige Angebot von Riesling Kabinett und Spätlesen. Den einen oder anderen Seitenblick auf das Angebot an trockenen, halbtrockenen oder feinherben Rieslingen kann man ja durchaus noch wagen.
- Man möchte sich umfassend informieren und verkostet ausgewählte Weine aller Bereiche. Hier ist der Blick in den umfangreichen Katalog eine große Hilfe, kann man sich doch an Herkunft, Alkoholgehalt, Säuregrad oder Restzucker orientieren und so anhand des eigenen Geschmacks die Auswahl filtern.
- Ein wichtiger Tipp ist das regelmäßige Neutralisieren des Gaumens mit Wasser und Brot. Auch Nahrungsaufnahme ist unbedingte Voraussetzung für einen genussvollen Nachmittag in den Thermen, möchte man nicht vorzeitig außer Gefecht gesetzt sein. Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich vor Ort gesorgt.
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