Einen besonderen Sportunterricht erlebten die Schüler der Klasse 9a der Realschule St. Matthias in Bitburg am vergangenen Dienstag, 1. Februar. Auf Einladung von Sportlehrer Winfried Hermes waren Tara Feser und Günter Ewertz vom RSC Rollis Trier mit einem Anhänger voller Sportrollstühle angereist. Die beiden sind auch Trainer von Niklas Kimmlingen, der von Geburt an behindert ist, die 9a der Realschule besucht und bei den Rollis in Trier sehr erfolgreich Rollstuhlbasketball spielt.

Die Schüler der 9a in Aktion. Rechts Übungsleiter Günter Ewertz (RSC Rollis Trier), Foto: RSC Rollis
In einer Doppelstunde konnte die Hälfte der Schüler der Klasse 9a am Dienstag erste Erfahrungen im Rollstuhlsport sammeln. Die andere Hälfte wird dies am 8. Februar nachholen. Tara Feser, kanadische Nationalspielerin und gelernte Sportlehrerin, spielt in der Bundesligamannschaft des Vereins und trainiert mit einem Trainerteam zusammen die Juniorenmannschaft, zu der auch Niklas Kimmlingen aus Menningen gehört. Diese war 2010 so erfolgreich bei den Jurobacup Turnieren wie keine andere Jugendmannschaft aus Deutschland. Ein Grund dafür, warum das Team bei der regionalen Sportlerwahl des Jahres 2010 als Nachwuchsmannschaft des Jahres nominiert ist.
Günter Ewertz, ausgebildeter Übungsleiter im Reha-Sport, führte die Jungen in die grundlegenden Techniken des Rollstuhlfahrens ein, bevor jeder in einem Zirkeltraining verschiedene Aufgaben mit und ohne Ball bewältigen musste. Die Ergebnisse wurden notiert und werden, wenn alles Schüler teilgenommen haben, ausgewertet. Zum Abschluss wurde ein richtiges Rollstuhlbasketballspiel gespielt, bei dem die Spieler feststellen konnten, wie anspruchsvoll dieser Sport ist.
„Die Schüler waren mit viel Eifer und Spaß dabei und haben festgestellt, dass Sport im Rollstuhl sehr anstrengend sein kann, aber auch ‚voll abgeht‘, wie mir einer bestätigte. Genau das ist der Sinn unserer Sportstunden, die wir auch an den Schulen von den Kindern unseres Vereins durchführen wollen, die dort als Rollstuhlfahrer nicht am normalen Sportunterricht teilnehmen können. Die Kinder bewegen sich so auf einer Ebene und das fördert den Integrationsgedanken und den Respekt vor den Leistungen der Freunde im Rollstuhl“, so Ewertz, dessen Verein das Angebot auch für Schulklassen ohne behinderte Kinder ausweiten will.
„Ich danke den Trainern, die uns diese sinnvollen und erstaunlichen Erfahrungen ermöglicht haben. Dadurch wird nicht nur die Perspektive auf gewisse Dinge bei dem ein oder anderen geändert, sondern auch das miteinander gefördert“, sagte Winfried Hermes zum Abschluss und freut sich schon auf den nächsten Dienstag.
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