Wolf-Dieter Poschmann witzelte, Klaus Jensen schmunzelte, die Verantwortlichen des Trierer Silvesterlaufs hatten gut lachen. Etwa 50 Freunde, Partner und Helfer feierten am vergangenen Freitag im Vis-a-Vis im Angesicht der Porta Nigra den zehnten Geburtstag des Silvesterlauf‐Vereins.
Verkündet wurde auch der am Abend zuvor im Partnerhotel Mercure Porta Nigra beschlossene Wechsel an der Spitze des Vereins. Berthold Mertes übernimmt nach zwei Jahren unter der Führung von Norbert Feder wieder den Vorsitz – im Rahmen des „Projekts 25“ mindestens bis einschließlich des nächsten Jubiläumslaufs im Jahr 2014.
5vier-TV war zu Gast bei der Veranstaltung und hat mit Oberbürgermeister Klaus Jensen, ZDF-Chefreporter Wolf-Dieter Poschmann und dem ersten Vorsitzenden des Silvesterlauf Trier e.V. Berthold Mertes gesprochen:
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Nicht nur Oberbürgermeister Klaus Jensen und ZDF-Chefreporter Wolf-Dieter Poschmann waren bestens gelaunt. Zwischen Audienz beim Papst-Nuntius und Eröffnung der Heilig- Rock-Wallfahrt kommentierte Triers Stadtoberhaupt den Vereins-Führungswechsel vom Trierer Rechtsanwalt Feder nach zweijähriger Amtszeit zu seinem Vorgänger Berthold Mertes mit launigen Worten. „Das ist wie in Russland mit Putin und Medwedjew“, sagte Jensen und hatte die Lacher auf seiner Seite. Norbert Feder, der von vorneherein sein Engagement auf zwei Jahre begrenzt hatte, bleibt dem Verein als Kassenprüfer erhalten. Unverändert bleiben Christoph Güntzer Schatzmeister und Egbert Ries zweiter Vorsitzender.
„Ich habe vor zwei Jahren nicht im Traum daran gedacht, Nachfolger meines Nachfolgers zu werden, aber da das ganze Team, das mir sehr ans Herz gewachsen ist, weitermacht, übernehme ich die offizielle Funktion wieder sehr gerne“, begründete Mertes im Rahmen der Feier zum zehnten Geburtstag des Vereins seine Bereitschaft. Auf den Tag genau zehn Jahre nach der Vereinsgründung am 12. April 2002 ließ sich der Vorstand bis 2014 wählen – nach dem 25. Lauf soll die Verantwortung in jüngere Hände übergeben werden. „Die Zukunft ist gesichert, von unseren Partnern gibt es viele positive Signale“, sagte Mertes und dankte Norbert Feder für dessen Arbeit. Feder merkte an: „Es waren zwei tolle Jahre als Vorsitzender, der Silvesterlauf floriert, und selbstverständlich bleibe ich im Team. Einmal vom Silvesterlauf infiziert, wird man den Virus nicht mehr los.“
Die Historie Revue passieren
Klaus Jensen ließ die Historie Revue passieren, erinnerte an das Anfangsjahr 1990, als die Silvesterlauf-Gründer Güntzer und Mertes noch als Aktive im Trikot des SV Eintracht-Trier 05 starteten und die Veranstaltungspremiere unter der blau-schwarz-weißen Flagge des Fußball-Traditionsklubs stattfand. 1991 bis 2001 war der TV Germania Trier Veranstalter, bevor 2002 der Silvesterlauf-Verein gegründet wurde. „Wir wollten uns unabhängig von anderen Vereinsinteressen machen“, erklärte Christoph Güntzer den Schritt.
Wolf-Dieter Poschmann sorgte mit dem ihm eigenen Witz für beste Stimmung. So forderte er von den Organisatoren, mit denen er seit seinem ersten Auftritt (1991 noch als Teilnehmer im Asse-Lauf) freundschaftlich verbunden ist: „Macht doch bitte mal ein Casting für Sambatänzerinnen! Gerne stelle ich mich auch als Jurymitglied zur Verfügung.“ Seit 1992 moderiert „Poschi“ mit dem damaligen Volksfreund-Sportredakteur und späteren SID-Redaktionsdirektor Berthold Mertes auf dem Hauptmarkt. Nach 20 Jahren bilanziert Poschmann: „Der Lauf hat eine unglaubliche Entwicklung genommen. Sein Charakter und sein Charme sind allerdings geblieben, das ist eine einmalige Atmosphäre. Nirgendwo anders geht die deutsche Spitze so geballt an den Start gegen afrikanische Stars wie Haile Gebrselassie 2009. Diese Einschätzung bezieht sich nicht nur auf den Silvestertag, sondern gilt für das ganze Jahr.“
Weiter auf Wachstumskurs
Der Silvesterlauf Trier e.V. befindet sich derweil weiter auf Wachstumskurs. Die Zahl der Mitglieder liegt inzwischen bei 176 Mitglieder, acht der elf Gründungsmitglieder sind weiterhin im Klub aktiv. Nicht zuletzt die Nachwuchsarbeit floriert. Dabei orientiert sich das von Trainer Franz-Josef Ott geleitete Angebot nicht in erster Linie am Leistungsprinzip. „Wichtig ist es für uns, der Bewegungsarmut von Kindern in unserer heutigen Gesellschaft entgegenzuwirken. Der Spaßfaktor spielt dabei eine wesentliche Rolle“, erläutert Ott: „Deshalb veranstalten wir auch zahlreiche Freizeitaktivitäten neben dem Sport.“
Neu im Vereins-Portfolio ist der Lauftreff auf dem Trierer Petrisberg: An jedem Mittwoch wird ab dem 18. April jeweils um 19 Uhr ab dem Treffpunkt Turm Luxemburg gelaufen – das Angebot ist offen für jedermann und kostenlos. Eingeladen ist jeder, auch wenn er nicht Vereinsmitglied ist. Die Lauftreff-Leitung übernimmt Werner Gebhard. Zum Betreuer-Team zählen unter anderem der frühere deutsche Meister Guido Streit und Silvesterlauf- Mitbegründer Christoph Güntzer.
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