Die TBB Trier lebt noch: Nach der über weite Strecken überzeugenden Leistung bei der Niederlage gegen Frankfurt, reichte es nach einer starken Vorstellung in der zweiten Halbzeit sogar zu einem 77:70(34:44)-Auswärtserfolg in Hagen. Bester Punktesammler im TBB-Dress war Jermaine Bucknor mit 19 Punkten. Die theoretischen Chancen auf den Klassenerhalt werden so am Leben gehalten.
Hagen war von Beginn an spielbestimmend und nutzte die schwachen Abschlüsse auf TBB-Seite gnadenlos aus. Obwohl es für die Westfalen um nichts mehr ging, wollten sie ihren Fans eine tolle Show bieten. Nach dem kraftvollen Fastbreak-Dunk von Keith Ramsey zum 9:3 und dem anschließenden Dreier von Larry Gordon zum 12:3 war Henrik Rödl schon frühzeitig zu einer Auszeit gezwungen. Erst mit der Einwechslung von Jermaine Bucknor kamen die Moselstädter besser in die Partie und verkürzten zwischenzeitlich wieder auf 18:16. Mit einem 4-Punkte-Rückstand ging es dann in die erste Viertelpause.
Der zweite Spielabschnitt wurde dann von Todd Brown und Phoenix Hagen bestimmt. Der US-Amerikaner markierte dreizehn Punkte in zehn Minuten und war damit maßgeblich an der komfortablen 44:34-Halbzeitführung der Westfalen beteiligt. Trier leistete sich zu viele Ballverluste im Spielaufbau und spielte den Hagenern so in die Karten. Die Schützlinge von Henrik Rödl sicherten sich zwar ingesamt zehn Offensivrebounds, zogen aber viel zu selten Profit daraus.
Nach der Pause präsentierten sich die Trierer treffsicherer und bereiteten den Hagenern einige Probleme mit der Zonenverteidigung. Zwischenzeitlich lag man nur noch mit zwei Punkten in Rückstand. Vor allem Jermaine Bucknor und Marko Lukovic spielten stark auf und ließen die Anhänger Moselstädter beim 59:54 nach dem dritten Viertel noch auf den so ersehnten Auswärtssieg hoffen.
Diese Hoffnungen wurden auch im entscheidenden Spielabschnitt weiter genährt. Angeführt vom starken Adin Vrabac, der bis zu diesem Zeitpunkt fast unsichtbar war, gelang den Trierer 5:30 vor Spielende der Ausgleich (61:61) und wenig später sogar die Führung (61:63). Die Hagener, die in dieser Spielzeit erschreckend heimschwach sind, kamen ins Grübeln. Das Team von Ingo Freyer leistete sich Ballverlust an Ballverlust und auch die einfachsten Würfe wollten nicht fallen. Aber auch Trier gelang es nicht, sich weiter abzusetzen. Ein spannendes Spiel auf niedrigem Niveau.
Zunächst erhöhte Ricky Harris auf 61:65, Larry Gordon antworte postwendend per Dreier. Doch Harris lief jetzt heiß, brachte Trier mit einem And1 und einem weiten Dreier sogar mit sieben Punkten bei nur noch 100 Sekunden Restspielzeit in Führung (64:71). Trier hatte in der Folge zwar etwas Probleme mit der aggressiven Presse der Hagener, ließ sich die Butter aber nicht mehr vom Brot nehmen. Hagens Heimschwäche in der ENERVIE Arena bleibt eines der großen Rätsel der diesjährigen Spielzeit. So gab es nach der Schlusssirene ein gellendes Pfeifkonzert des Heimpublikums.
Die Moselstädter hingegen wahren mit dem wichtigen Auswärtssieg die theoretischen Chancen auf den Klassenerhalt. Am 24. April muss man aber Zuhause gegen die starken Ulmer nachlegen, wenn man wirklich weiter Druck auf die Walter Tigers Tübingen, die in Bonn mit 89:80 unterlagen, ausüben will.
Stimmen zum Spiel folgen
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Statistik
Zuschauer: 3145
Zwischenstände: 20:16 | 44:34 | 59:54 | 70:77
Phoenix Hagen: Brown (20), Nixon (5), Gordon (18), Geske (5), Bleck (6), Gregory (14), Ramsey (2), Igbavboa (0), Grof (0)
TBB Trier: Anderson (12), Samenas (4), Schmidt (4), Harris (13), Mönninghoff (4), Bucknor (19), Lukovic (10), Vrabac(7), Kramer (2)
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