Fünf Monate lang ist es her, dass der Wald bei Trier-Zewen und Igel gegen den Moselaufstieg besetzt wurde. Eine Bilanz und Einladung.
„Wir wollen keine Reformen, sondern den Systemwandel!“
Seitdem der Wald besetzt wurde, hat sich Vieles getan. Von den anfänglichen provisorischen Plattformen in den Bäumen ist heute nicht mehr viel zu sehen. Mittlerweile haben die Aktivist*innen richtige Baumhäuser gebaut und eine wohnliche Infrastruktur geschaffen.
„Mitten in der Klimakrise halten wir es für unverantwortlich weitere Straßen zu bauen und Wälder zu roden. Wir schließen uns dem jahrelangen Protest gegen den Moselaufstieg an und machen den Verantwortlichen klar, dass wir den Wald verteidigen werden. Wer den Moselaufstieg bauen will, muss erst an uns vorbei“, erklärt Karla Eich von der Besetzung.
Den Klimaaktivist*innen geht es dabei um mehr, als nur um den Erhalt dieses Waldes. Der Wald steht für sie symbolisch für alle drohenden Naturzerstörungen, die im Bundesverkehrswegeplan 2030 verankert ist. Das Ziel sei es also nicht nur diesen Wald zu schützen, sondern den gesamten Plan zu verhindern, der mehr als 850 km neue Autobahnen-Ausbau bis 2030 vorsieht. Den Klimaaktivist*innen ist es wichtig, das Thema Mobilität neu zu denken: „Was wir brauchen sind lebenswerte Städte ohne Autos, einen gut ausgebauten und kostenfreien ÖPNV, der auch ländliche Regionen miteinbezieht, sowie Naherholungsgebiete wie etwa den Zewener Wald“, so Eich.
Die Waldbesetzung Besch bleibt ist Teil einer Mobilitätswende-Bewegung, die auch über den deutschsprachigen Raum vernetzt ist. Statt Forderungen an die Politiker*innen zu stellen, nehmen sie die Mobilitätswende selbst in die Hand. „Wir wollen keine Reformen, sondern den Systemwandel!“.
Neben der baulichen Werken, haben die Waldbesetzerinnen ein politisches Netzwerk mit lokalen, aber auch überregionalen Akteuren geschaffen. „Wir freuen uns darüber, dass wir auf fast ausschließlich positive Resonanz der Spaziergängerinnen treffen.“, so Eich. Positiv blickt sie auch auf den vielen Besuch von überregionalen Klimaaktivist*innen. Die Waldbesetzung vesteht sich als ein offener Ort, wo alle Interessierten vorbei kommen und lernen können.
Ziele für die kommenden Wochen sei es die Baumhäuser winterfest zu machen. Außerdem soll es dieses Jahr in Waldnähe noch ein „Herbstfest“ in Form einer Kundgebung mit Musik und Programm geben. Voraussichtlich soll das Herbstfest am 13. November statt finden und alle Interessierten sind eingeladen. Für das kommende Jahr planen die Besetzer*innen das Bündnis gegen den Moselaufstieg mit lokalen Akteuren weiter auszubauen.
Pressemitteilung Besch Bleibt
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