Der Weg ins Arbeitsleben ist nicht immer einfach. Gerade für junge Menschen ist der Weg aus der Schule, hinein in den Betrieb oft eine wahre Zitterpartie. Das Patenschaftsprojekt versucht genau hier einzugreifen und den jungen Menschen mit Job und Sozialleben zu helfen.
Trier. Der Ausbildungsmarkt in der Region Trier bietet Jugendlichen jährlich eine breite Palette an Möglichkeiten: sie können aus 3.600 Lehrstellen in über 210 Ausbildungsberufen wählen. Viele regionale Unternehmen suchen im In- und Ausland händeringend nach neuen Fachkräften, um die betriebliche Nachfrage zu stillen. Dennoch droht mancher Jugendliche am Übergang von der Schule ins Berufsleben „verloren“ zu gehen. Die Gründe hierfür sind meist vielschichtig, ein instabiles soziales oder familiäres Umfeld gepaart mit fehlenden Vorbildern ist nicht selten.
Das „Patenschaftsprojekt“ der Verantwortungspartner Region Trier setzt genau hier an und möchte jungen Menschen, denen der Wechsel vom Schulleben ins Arbeitsleben schwerfällt, Starthilfe geben und ihnen damit bessere berufliche Perspektiven eröffnen. Die Idee dahinter: ein ehrenamtlicher Pate kümmert sich über einen Zeitraum von 16 Monaten um einen Schüler der Berufsbildenden Schule Gewerbe und Technik Trier. Der Pate begleitet seinen Schützling während des Schuljahres, hilft einen Praktikumsplatz in einem Betrieb zu finden und steht auf dem Weg in und am Anfang der Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite. Als Vertrauensperson hilft der Pate dem Jugendlichen – wenn gewünscht – auch bei privaten Problemen weiter.
Für diese Tätigkeit werden ab sofort wieder neue Patinnen und Paten gesucht. Denn gerade nach der Vergabe der Halbjahreszeugnisse Ende Januar zeigt sich, welche Schüler Unterstützung auf dem Weg zum Schulabschluss und Ausbildungsplatz brauchen. Ausbilder oder Meister, engagierte Ruheständler oder motivierte Menschen aus Verbänden oder Vereinen – die Projektpartner freuen sich über Paten, die Teil des Projektes werden und ihre Lebens- und Berufserfahrung an junge Leute weitergeben wollen. Im Projekt stehen den Paten professionelle Ansprechpartner zur Seite. So werden zu Beginn der Patenschaft Schulungen angeboten und Kennenlerntreffen organisiert. Während der gesamten Projektphase können die Ehrenamtlichen auf das Know How von Schulsozialarbeitern und Ansprechpartnern des Caritasverbandes zurückgreifen.
Das Projekt blickt bereits auf eineinhalb erfolgreiche Jahre zurück. Neun Patenschaften kamen in der ersten Projektphase zustande. Alle Schüler, die an dem Projekt mitmachten, fanden einen Praktikumsplatz, sechs der Jugendlichen konnten durch die Hilfe ihrer Paten Lehrstellen finden und zwei der vermittelten Schüler nahmen das Angebot ihrer Paten an, sie auch während der Probezeit zu begleiten. Alle Jugendlichen haben von ihren Patenschaften profitiert, da ist sich Melanie Metzger-Nikolic, Projektkoordinatorin seitens des Kooperationspartners Caritasverband, sicher. „Für viele Schüler war eine solche Hilfe von außen zunächst ungewohnt und schwer annehmbar. Sie haben im Leben bereits viele Negativerfahrungen gemacht und Vorbilder fehlten“, weiß die Pädagogin. „Die Rückendeckung, die die Schüler von ihren Paten erhielten, machte sie aber sichtbar stärker. Jemanden zu haben, der für sie da ist, auf sie achtet und auch am Ball bleibt, wenn der Jugendliche mal etwas „verbockt“, hat bei vielen Schülern die Motivation und das Engagement ganz neu entfacht.“
Das Projekt wurde gestartet, um dem Fachkräftebedarf in der Region Trier zu begegnen und läuft als eines unter mehreren Aktionsfeldern der Verantwortungspartner Region Trier, die sich 2013 unter dem Dach der Initiative Region Trier (IRT) zusammengetan haben. Beteiligt sind – neben engagierten Unternehmen aus der Region – die Berufsbildende Schule Gewerbe und Technik Trier, die Trierer Arbeitsagentur, das Bischöfliche Generalvikariat (Abteilung Schule und Hochschule), die Aktion Arbeit des Bistum Trier und der Caritasverband Trier e.V.
Weiterführende Informationen erhalten Interessierte bei Melanie Metzger-Nikolic,
learn-factory des Caritasverbandes Trier e.V.:
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0651 718-1759
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