An der Mosel herrscht Ebbe – Tor-Ebbe. Nur sieben Mal in elf Liga-Spielen eingenetzt. Eintracht Trier fischt in der laufenden Regionalligasaison vor dem gegnerischen Tor weitgehend im Trüben. Am Sonntag, den 12. Oktober um 14 Uhr geht es für die Elf von Peter Rubeck auf dem Betzenberg ausgerechnet gegen ein Team, das mit die wenigsten Gegentore in der Liga gefangen hat: Die U23 des 1. FC Kaiserslautern.
Trier. Ob in der Liga oder zuletzt am vergangenen Dienstag im Rheinlandpokal beim mageren 2:0-Sieg gegen den zwei Klassen tiefer angesiedelten SV Mehring – die Eintracht rührt bei ihren Fans weiter nicht gerade die Werbetrommel für sich und ihr Spiel. Auch gegen einen schwächeren Gegner wie Mehring hat es das Team von Peter Rubeck, der am Dienstag grippebedingt nicht an der Seitenlinie saß, nicht geschafft sich eine breite Brust für die kommende Aufgabe am Sonntag in der Regionalliga zu holen. Vor allem an der schlechten zweiten Hälfte, als der Rheinlandligist stärker wurde, hatte die Mannschaft nach dem Spiel noch zu knabbern. „Es wurde von Minute zu Minute immer weniger, damit sind wir sehr unzufrieden“, ließ Abwehrmann Christoph Buchner das Pokalzweitrundenmatch auf der Pressekonferenz am Freitag vor dem Lautern-Spiel noch einmal Revue passieren. Eintracht-Co-Trainer Rudi Thömmes stieß ins selbe Horn: „Wenn du einen Gang zurückschaltest, kannst du dir nicht das nötige Selbstvertrauen holen.“ Dabei bräuchte vor allem das Personal im Eintracht-Sturm eine ordentliche Impfdosis an Selbstvertrauen. Denn: Ein Hauptgrund für die sportliche Misere der Trierer ist, dass die Offensive nach wie vor Sand im Getriebe hat.
Torjäger gesucht!
Egal wer bei der Eintracht seit Beginn der Saison vorne drin steht – Ugur Albyrak, Rudy Carlier, Lukas Püttmann etc. – die, die eigentlich fürs Tore schießen zuständig sind, halten sich regelmäßig dezent zurück, wenn es darum geht auf das Tore-Konto ihres Vereins einzuzahlen: Die Stürmer. Auf der Anzeigetafel auf Seiten der Eintracht stand in den bisherigen elf Saisonspielen ganze fünf Mal die Null. Triers Angreifer lassen gerne mal selbst Chancen auf dem Silbertablett liegen – siehe Carlier, der jüngst im Derby gegen Saarbrücken aus fünf Metern Entfernung den Ausgleich auf dem Fuß hatte, um ein Beispiel zu nennen.
Die Bestandsaufnahme im Eintracht-Angriff ist erschreckend: Eben dieser Carlier ist derzeit Triers erfolgreichster nomineller Stürmer in der Liga – mit einem (!) Saisontörchen. Weitere Eintracht-Angreifer sucht man in der Torschützenliste vergeblich. Triers „Top-Torjäger“ kommt derzeit aus dem Mittelfeld, war in zwei Spielen „Aushilfsstürmer“ und heißt Milorad Pekovic – mit zwei Buden. Hinzu kommen drei weitere Tore von Mittelfeldakteuren (Ajdin Zeric, Holger Lemke, Christoph Anton) und ein Treffer aus der Abwehr (Christoph Buchner).
Eintracht-Co-Trainer Rudi Thömmes sieht für das Gastspiel bei den „kleinen“ roten Teufeln allerdings einen Silberstreifen am Horizont – und zwar, dass zumindest bei Einem der Knoten geplatzt sein könnte: „Wir hoffen, dass Ugur Albayrak sein Tor im Pokalspiel gegen Mehring geholfen hat.“ Für Albayrak war es das erste Pflichtspieltor im Eintracht-Dress. Er und Carlier stellten beim Rheinlandligisten eine Doppelspitze. Ob auch beim zweiten Anzug des 1. FC Kaiserslautern zwei Angreifer ran dürfen ließ Thömmes am Freitag noch offen: „Wir müssen abwarten, wer uns zur Verfügung steht“. Milorad Pekovic, Holger Lemke, Stefan Thelen und auch Jerome Reisacher hatten am Dienstag noch angeschlagen gefehlt. Eine Prognose zur genauen Aufstellung wagte Thömmes zwei Tage vor dem Spiel noch nicht.
FCK II: Hinten dicht, vorne treffsicher
Die U23 des 1. FC Kaiserslautern steht derzeit auf Tabellenrang Sechs. Die Elf von Trainer Konrad Fünfstück stellt mit 21 Treffern eine starke Offensive und zählt mit nur acht Gegentoren zu den besten Verteidigungen der Liga. Die Talentschmiede des FCK ist gespickt mit jungen Talenten, denen erfahrene Profis wie Alexander Bugera zur Seite stehen. Für Rudi Thömmes ist das Mittel um bei den Pfälzern etwas Zählbares mitzunehmen, an die Leistung des 1:0-Erfolgs bei Waldhof Mannheim anzuknüpfen: „Wir müssen sehr aggressiv spielen, in der Verteidigung sicher stehen und dann eben vorne mal treffen. Gegen Mannheim haben wir gezeigt, dass wir es können“.
Die Länderspielpause könnte der Eintracht das Leben allerdings noch mal ein Stück weit schwerer machen. Denn wenn die deutsche Nationalelf am Samstag auf Polen trifft, heißt das auch für die zweite Bundesliga – und damit für die erste Garde des 1. FC Kaiserslautern – Pause. Ob der Coach der Reserve des FCK Konrad Fünfstück gegen Trier Spieler aus der ersten Mannschaft, die Praxis brauchen, dazu holt ist unklar – aber möglich.
gerd meint
gute frage, wer die beantwortet kann auch den jackpot knacken