Von 1982 bis 1998 hat Bundeskanzler Helmut Kohl regiert. 4 Legislaturperioden und 16 Jahre! Angela Merkel wurde zum ersten Mal im Jahr 2005 gewählt und hat in der kommenden Bundestagswahl 2017 die Möglichkeit mit dem „ewigen Kanzler“ gleichzuziehen. Doch ihre vierte Kandidatur ist umstritten. Wir haben uns wie schon vor der US-Wahl umgehört, was die Trierer von einer möglichen vierten Amtszeit halten.
Trier. Sätze wie „wir sind eine große Koalition, um große Aufgaben in Deutschland zu meistern“ oder „die Große Koalition wird unser Land voranbringen“ dürften nach drei Jahren wohl auf Gelächter bei dem ein oder anderen stoßen und auch die die Bundeskanzlerin Angela Merkel würde sie wohl nicht mehr wiederholen. Denn drei Jahre später ist die Bilanz ernüchternd.
Das Verhältnis zwischen den Parteien CDU, CSU und SPD bewegt sich spätestens nach der Flüchtlingspolitik auf dünnem Eis, die Europäische Union befindet sich in einer Existenzkrise – was der Austritt Großbritanniens verdeutlichte und einige dazu veranlasst über einen Dominoeffekt anderer Länder zu spekulieren- und die Energiewende wird von endlosen Diskussionen eher aufgehalten als sie voranzutreiben.
Sicherlich hat die Flüchtlingspolitik Merkels dafür gesorgt, dass die Wähler die große Koalition abgestraft haben. Lange war das Land nicht mehr so gespalten. Die einen lobten Merkel für ihren liberalen Kurs, andere fühlten sich von der eigenen Regierung im Stich gelassen. Innerpolitisch sowie europolitisch sind die Meinungen zu unterschiedlich. Das politische Management in der Flüchtlingskrise entpuppte sich als Katastrophe. Aber auch unsere Große Koalition quälte sich mit auseinander klaffenden Meinungen und ordnungspolitischen Vorstellungen, zu grundsätzlich sind die politischen Differenzen zwischen CDU, CSU und SPD.
Umso überraschender scheint eine erneute Kandidatur Merkels zu sein. Oder etwa doch nicht?
Der Zeitpunkt deutet eher auf ein Kalkül als auf Zweifel hin. Ein knappes Jahr vor der Bundestagswahl ist es für einen Wechsel zu spät – viel zu spät auch für einen Aufstand der parteiinternen Kritiker schreibt Berthold Kohler in der F.A.Z. Sonntagszeitung.
Was genau Merkel zu einer neuen Kandidatur trieb, kann wohl nur sie selbst beantworten.
Dass es allerdings nichts bringt, die innerpolitische Spaltung der Partei weiter voranzutreiben haben wohl auch ihre anderen Mitglieder gemerkt, denn die Kritik aus den eigenen Reihen um Merkel wird leiser. Gerade vor der bevorstehenden Wahl 2017 ist es CDU und CSU daran gelegen als starke Partei aufzutreten und ihre Wählerschaft wieder für sich zu gewinnen.
Was sagen nun die Trierer zur Spitzenkandidatin Angela Merkel für die Wahlen 2017?
Wir von 5vier sind auf die Straße gegangen und haben gefragt, wie die erneute Kandidatur Merkels aufgenommen wird – würdest du Merkel wieder wählen?
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