Die Augen zu und mitten in Wien sein. Mit Fritz Karl allemal. Aber noch viel eher mit dem, was als „Schrammelmusik“ eindeutig den Stempel von Wien trägt. – Und das in der markanten Atmosphäre vom Schloss Vianden. Denn am 31. Oktober 2015 wird ab 20 Uhr nicht nur Gehört die Musik wird auch die Körper zu einem Schunkeln motivieren. Und das alles unter dem schrägen Titel „Zorro – Rächer der Würstelmänner“ (1)
Trier / Vianden. Der kommende Samstag um 20 Uhr wird eine von Film und Fernsehen bekanntes Gesicht im Schloss Vianden auftreten lassen: Fritz Karl. Nein, kein Filmdreh oder eine Preisübergabe. Fritz Karl tritt auf als den Humor und Witz der Literatur aus den Wiener Kaffeehäusern präsentierender Schauspieler. Denn er trägt Geschriebenes vor.
Damit ist man schon zur Hälfte inmitten von „dem Wien“, das so schön auf Postkarten und Werbeprospekten wirkt: Dem Wien zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Als Kaiser Franz Joseph I in Österreich die Regierungsgeschäfte innehatte. Als das „fin de siècle“ sowohl in der Malerei aber auch in der Literatur und Musik die Melancholie geradezu kultivierte.
Deshalb gibt es geradezu eine Text-musikalische Harmonie zwischen dem lesenden Karl Kraus und den Oberösterreichischen Concert-Schrammeln, die da aus Peter Gillmayr (1. Violine), Kathrin Lenzenweger (2. Violine), Andrej Serkov (Schrammelharmonika) und Guntram Zauner (Kontragitarre) bestehen. – Als ideale Besetzung für diese von den Musikern und Komponisten Johann und Josef Schrammel initiierte Musik aus den 80 er Jahren des 19. Jahrhunderts ist die instrumentale Ergänzung zu den von Fritz Karl vorgetragenen Texten. Man kann sich das als eine Art von volkstümlichen Tänzen, Märschen, Walzer- oder Tänz-Rhythmen – wie sie in Heurigen oder Gaststätten von Wien gespielt wurden – vorstellen. Vier Musiker, die in einem Miteinander für gute Stimmung sorgen. Selbst Johann Strauss, Johannes Brahms oder Arnold Schöberg waren begeistert von der Leichtigkeit und er Möglichkeiten der Schrammelmusik als Unterhaltungsform.
Gerade als Öberösterreicher ist Fritz Karl mit seiner Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben, seinen Engagements am Volkstheater oder anderen Bühnen sicherlich mit diesem „Lebensgefühl“ der Schrammelmusik in Verbindung gekommen. Dazu die passende Literatur und ein Raum entsteht, der als „kleine Zeitreise“ bezeichnet werden kann. – Leicht und mit viel Humor, ungezwungen – die auch zu dieser Zeit bestehenden Probleme einfach ausschaltend – das Hören zu einem Lachen werden zu lassen und das Lachen im Vorgetragenen Text und der Musik zu entdecken. Das ist das, was auf Schloss Vianden am 31. Oktober um 20.00 Uhr möglich ist.
Und wer dann noch will kann die Filmografie von Fritz Karl Revue passieren lassen: „Inspektor Jury – Mord im Nebel“ – „Zum Sterben zu früh“ – „Der stille Berg“ – „Im wei0en Rössl – Wehe du ingst“ – „Charlotte Link – Das andere Kind“ – „Tod in den Bergen“ – „Trau niemals deiner Frau“ – „Black Brown White“ – „liebe vergisst man nicht“ (um eine Auswahl zurück bis zum Jahr 2010 zu notieren).
(1) Zorro – ohne Zweifel – ist eine amerikanische Romanfigur à la „Rächer der Armen“ mit schwarzer Maske und Umhang – verfilmt in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts… – Und ein Würstelmann, nun ja, er bedient am Würstelstand und reicht dazu „Frankfurter“ (wenn er in Wien arbeitet)…
Foto: (Titel) Fritz Karl by Dorothee Falke – (Plakat-Foto) Château de Vianden
Kommentar verfassen