Im dritten Playoff-Duell der Viertelfinalserie zwischen den Gladiators Trier und den Nürnberg Falcons mussten die Trierer am Freitagabend in Franken antreten und standen durch die zwei vorangegangenen Niederlagen mit dem Rücken zur Wand – der erhoffte Auswärtssieg blieb nach einer durchwachsenen und zerfahrenen Leistung beim 64:91 aus. Die Siegesserie der Nürnberger steigt auf 13 Sieg (in Folge), für die Römerstädter ist die ProA-Saison 2018/19 dagegen beendet.

Trierer Saisonaus gegen zu starke Nürnberger
„Wir kämpfen am Freitag ums Überleben und haben rechnerisch noch eine Playoff-Chance“, hatte Gladiators-Trainer Christian Held nach dem 72:84 von Mittwoch versucht, leichten Optimismus zu verströmen. Das sportliche Überleben ist gescheitert, da die Trierer gegen überlegene Nürnberger chancenlos waren. Bereits zur Pause war die Partie entschieden (24:47).

Gladiators nach zweitem Viertel bereits geschlagen
Die vielen mitgereisten Trierer Fans schauten wohl zur Pause sehr verwundert auf die Statistik und mussten folgendes feststellen: Die mit Ilzhöfer, Lewis, Hennen, Dietz und Bucknor gestartete Mannschaft war in allen Bereichen unterlegen. Bei den Zweipunktwürfen war Nürnberg in 65 Prozent der Versuche erfolgreich (17/26), Triers Quote lag bei 39 Prozent (7/18). Bei den Dreiern sah es noch düsterer aus – Falcons 22 Prozent, Gladiators 10 Prozent. Das Rebound- und Freiwurfduell ging ebenso an das Heimteam.
Held zaubert Dietz aus dem Hut
Dabei war das zum Siegen verdammte Trierer Team gut in das erste Matchballspiel gestartet und Coach Christian Held hatte für eine Überraschung gesorgt: Kilian Dietz wurde für Johannes Joos in die Starting Five befördert und machte seine Sache gut. Der Center schmiss sich in Offensiv-Rebounds und sorgte für eine robustere Verteidigung. Rupert Hennen netzte per Dreier zur einzigen Gladiatorenführung ein (3:2).

Nürnberg mit Spielkontrolle gegen Viertelende
Trier hielt in den Anfangsminuten gut dagegen und war bis zum 11:13 bei nur zwei Punkten Rückstand im ersten Viertel noch in Schlagdistanz. Dann riss Nürnberg das Spielgeschehen an sich und erspielte sich immer wieder guter Wurfpositionen, da die langen Jungs um Robert Oehle und Ishmail Wainright unterm Korb gesucht und gefunden wurden. Dem 11:24-Rückstand nach dem ersten Viertel folgte ein (noch) schwächeres zweites Viertel, nach dem die Gladiators mit 24:47 aussichtslos zurücklagen.
Wer kann Nürnberg schlagen?
Lucien Schmikale äußerte am Mittwochabend Ratlosigkeit – in der dritten Partie waren die Gästeakteure spielerisch ratlos und fanden kein Mittel gegen wachere Franken. Zwar wirkte das Umstellen auf Zonenverteidigung kurz (vier Gladiatorspunkte in Folge), aber nachdem der starke Kilian Dietz binnen Sekunden in der 18. Minute Fouls Nummer drei und vier kassierte und vom Parkett musste, kam zu wenig Gegenwehr.
Dirk Nowitzki allgegenwärtig
Dirk-Nowitzki-Mentor Holger Geschwindner schult die Nürnberger Spieler Nils Haßfurther und Moritz Sanders durch Einzeltraining. Beide Akteure hätten nach dem dritten Playoffspiel kein Training nötig, denn sie spielten eine überragende Partie – der erst 19-jährige Haßfurther erzielte 15 Punkte, Sanders 13 Zähler.
Im dritten Viertel bewiesen die Trierer Moral (22:26) und konnten das letzte Viertel der insgesamt zufriedenstellenden Saison ausgeglichen bestreiten (18:18).
5vier.de Saisonfazit und Ausblick
Rupert Hennen konnte den größten Entwicklungssprung im Kader machen, Jermaine Bucknor bleibt ein starkes Phänomen (mit Vertrag für die kommende Spielzeit), Kelvin Lewis bestätigte sich als bereichernde Nachverpflichtung (und sollte gehalten werden), Till Gloger konnte die anfangs bärenstarken Leistungen über die komplette Saison nicht halten, Simon Schmitz und Kyle Dranginis wurden über lange Zeit durch hartnäckige Verletzungen außer Gefecht gesetzt.
Sommerpause steht an
Thomas Grün zeigte als „Energizer“ viel Tempo und dürfte in der neuen Saison mehr Verantwortung übernehmen, „Rennmaus“ Kevin Smit ist ein wichtiger Bestandteil und verrichtet Teamarbeit (die in keiner Statistik zu finden ist), das Trio um Kilian Dietz, Luca Buntic und Lucien Schmikale hat einen schweren Stand, Stefan Ilzhöfer zeigte gegen Ende der Saison, dass er dem Team helfen kann und Johannes Joos könnte der Sieggarant sein, war in seinen Leistungen jedoch zu unbeständig.
Trainerbewertung
Das Trainerteam um Christian Held und Marc Hahnemann zeichnet für eine gute Trierer Basketballsaison verantwortlich – die Heldtruppe hat viel Spaß gemacht und das Saisonziel Playoffs erreicht. Ein großer Erfolg für das junge Trainerteam, da zwar viele Leistungsträger der letzten Saison gehalten werden konnten, aber mit Simon Schmitz und Kyle Dranginis eben auch enorm wichtigste Spieler ausfielen.
Statistik
Nürnberg Falcons: Marcell Pongo (4), Moritz Sanders (13), Ben Gahlert (2), Nils Haßfurther (15), Marvin Omuvwie (4), Sebastian Schröder (8), Juwan Parker (9), Ishmail Carzell Wainright (10), Robert Oehle (15), Jackson Ross Kent (11)
Dreierquote: 36 Prozent (8/22), Freiwurfquote: 65 Prozent (13/20), Rebounds: 39
Gladiators Trier: Kelvin Lewis (9), Kevin Smit (9), Jermaine Bucknor (5), Rupert Hennen (5), Lucien Schmikale (0), Kilian Dietz (4), Thomas Grün (8), Stefan Ilzhöfer (5), Till Gloger (6), Luca Buntic (3), Johannes Joos (10)
Dreierquote: 25 Prozent (6/24), Freiwurfquote: 64 Prozent (14/22), Rebounds: 35
Von Vinzenz Anton
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