Salmtal. Zusätzliche Beschilderungen und Verkehrskontrollen sollen Unfallgefahr an der Autobahnbaustelle vermindern
Seit Einrichtung der Baustelle auf der A 1 in Höhe der Ortschaft Salmtal hat die Polizeiautobahnstation Schweich (PASt) zwölf Verkehrsunfälle in diesem Bereich aufgenommen. Zusätzliche Hinweisbeschilderungen und verstärkte Verkehrsüberwachung durch die Polizei sollen die Unfallsituation entschärfen.
Seit dem 11. April wird an der A 1 bei Salmtal gebaut. Die rechte Fahrspur der Richtungsfahrbahn nach Trier ist gesperrt worden. Bei zwölf Verkehrsunfällen, die von den Beamten der PASt Schweich seitdem dort aufgenommen wurden, sind drei Menschen schwer und neun leicht verletzt worden. Der Sachschaden wird auf rund 135.000 Euro geschätzt. Hauptunfallursachen sind neben der Missachtung der Geschwindigkeitsbeschränkung unachtsames Heranfahren an das Stauende oder ungenügender Sicherheitsabstand bei der Kolonnenfahrt im Stau. Dabei sind diese Staus oftmals von den Autofahrern selbst verursacht. So stellen „Gaffer“ ein Problem dar, die statt der vorgeschriebenen 80 km/h mit weitaus niedrigerer Geschwindigkeit fahren, um die Arbeiten in der Baustelle zu beobachten. Häufig wird auch das vorgeschrieben Reißverschlussverfahren falsch praktiziert. Die Straßenverkehrsordnung schreibt vor, dass die Verkehrsteilnehmer, deren Fahrstreifen endet, sich unmittelbar vor diesem Ende auf einen durchgehenden Fahrstreifen einordnen müssen. Die Autofahrer auf diesem Fahrstreifen müssen den anderen das Einordnen jeweils im Wechsel ermöglichen. Immer wieder versuchen Autofahrer, sich weit vor der Engstelle einzufädeln. (Wortlaut der Vorschrift in § 7 Abs. 4 StVO : Ist auf Straßen mit mehreren Fahrstreifen für eine Richtung das durchgehende Befahren eines Fahrstreifens nicht möglich oder endet ein Fahrstreifen, so ist den am Weiterfahren gehinderten Fahrzeugen der Übergang auf den benachbarten Fahrstreifen in der Weise zu ermöglichen, dass sich diese Fahrzeuge unmittelbar vor der Verengung jeweils im Wechsel nach einem auf dem durchgehenden Fahrstreifen fahrenden Fahrzeug einordnen können (Reißverschlußverfahren).
Bei Verkehrskontrollen haben die Beamten der PASt in der Vergangenheit immer wieder Autofahrer festgestellt, die auf der Standspur am Stau vorbei Richtung Autobahnausfahrt fuhren. Auch wurden verschiedentlich LKW-Fahrer gemeldet, die mit ihren Fahrzeugen die gesamte Fahrbahn blockierten und versuchten, den nachfolgenden Verkehr am Vorbeifahren zu hindern. Das Polizeipräsidium Trier hat in Zusammenarbeit mit der Autobahnmeisterei Wittlich zwischenzeitlich zusätzliche Möglichkeiten erarbeitet, um die Erkennbarkeit des Baustellenbereichs für Verkehrsteilnehmer weiter zu verbessern. So werden zusätzliche Blinkleuchten in verschiedenen Entfernungen zur eigentlichen Baustelle aufgestellt. Weiterhin soll bereits an der Wildbrücke zwischen den Anschlussstellen Wittlich und Salmtal ein erster Hinweis auf die Baustelle und die bestehende Staugefahr hingewiesen werden. Als dritte sicherheitsfördernde Maßnahme werden große Tafeln in verschiedenen Entfernungen zur Baustelle aufgestellt, die mit Symbolen auf die korrekte Einhaltung des Reißverschlussverfahrens hinweisen.
Die Polizeiautobahnstation Schweich wird im Baustellenbereich ihre Verkehrsüberwachungsmaßnahmen und Geschwindigkeitskontrollen weiter intensivieren und Fehlverhalten, wie das verbotswidrige Benutzen der Standspur oder das Blockieren von den Fahrspuren durch Nichtbeachten des Rechtsfahrgebots, konsequent ahnden. Dieses Verhalten kann den Tatbestand der Nötigung verwirklichen.
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